Text: Urs Heller I Fotos: Thomas Buchwalder
Das «Glou Glou» ist GaultMillaus «POP des Jahres». Gefeiert wurde heftig. Die ersten Reaktionen wohl auch.
«Wir kriegten sehr viele Komplimente. Am Abend von den vielen Berufskollegen, die zur Feier gekommen sind, später dann von unseren Stammgästen. Mails und Telefonanrufe prasselten rein, und ist das Wetter mal schlecht, stossen wir mit unserem kleinen Restaurant bei den Reservationen an Grenzen. Ich habe das Gefühl, man gönnt uns diesen Erfolg.»
Verraten Sie uns Ihr Erfolgsrezept. Wie holt man junge Foodies ins Haus?
«Man darf sich nicht verstellen, muss sich selbst treu bleiben. Wir gehen den Weg zurück zum Einfachen, setzen vor allem Klassiker auf die Karte. Aber: Wir verarbeiten nur Top-Produkte, die wir bei Produzenten unseres Vertrauens einkaufen. Unsere Köche bereiten die Gerichte perfekt zu. Die Qualität muss stimmen. Dann kommt auch der Erfolg.»
Hausspezialität: Pasta al Ragù.
Hausspezialität: Poulet im Chörbli.
Hausspezialität: Cheesecake.
Sie vertrauen sehr jungen Mitarbeitern, in der Küche und im Service.
«Ich habe ein gutes Netzwerk, wir helfen uns untereinander weiter. Die beiden Köche Leo Tobler und Gian Thierstein kamen via Moritz Stiefel vom «Hopfenkranz» zu uns. Beide sind noch sehr jung und haben gemeinsam die Schulbank gedrückt. Im Service kriegten wir Unterstützung, als Oscar de Matos das «Maihöfli» verliess und nach Deutschland zog.»
Aus der kleinen Küche kommen erstaunliche Gerichte zum Gast. Auch der Pop-König-Party war die Begeisterung gross.
«Die Tagliatelle und Orecchiette mit Ragù sind der Renner. Meine frühere Kollegin Michèle Meier verliebte sich ins Poulet im Chörbli, Jung-Sommelière Katharina Sarrot vom «Dolder» war vom Cheesecake sehr begeistert.»
Das «Glou Glou» läuft. Werden die Mitarbeiter reich?
Wir bezahlen gute Löhne, und es gibt ein gutes Trinkgeld. Wir haben viele grosszügige Stammgäste.
Das «Glou Glou» beim Helvetiagärtli in Luzern: GaultMillaus «Pop des Jahres 2024»!
Sie warten in der Spitzengastronomie zu Hause: Rigiblick, Lucide, Maison Manesse, Mesa. Keine Sehnsucht nach der grossen Küche?
«Für mich stimmt es so extrem. Der Job ist vielseitig: Ich bespreche mit den Köchen die Menüs, kümmere mich um den Service und den Wein. Ich arbeite gerne mit jungen Menschen zusammen. Privat besuche ich weiterhin sehr gerne die Spitzenköche. Ich habe einen Superkontakt zu dieser Szene und habe mich auch sehr gefreut, dass so viele Chefs an unsere «Pop des Jahres»-Feier gekommen sind.»
