Text und Fotos: Pascal Grob
Der Bestellvorgang. Nenad Mlinarevic (GaultMillaus «Koch des Jahres 2016») und seine Crew von der Bauernschänke sowie Neuen Taverne haben keine Sekunde gezögert und zügig einen Heimlieferservice aufgestellt. Über die eigens eingerichtete Website «Auswärts-daheim» kommen Nenads Klassiker mit wenigen Mausklicks direkt zu dir nach Hause. 18 «Bausteine» stehen momentan zur Auswahl, auf der übersichtlichen Bestellseite gibts Gemüse, Saucen, Fleisch und Fisch. Wer Nenads Küche kennt, sollte keine Mühe haben, die passenden Kombinationen zu finden. Bis 17 Uhr bestellt, liefert «Auswärts-daheim» am darauffolgenden Tag. Bezahlung erfolgt via Kreditkarte. Hat ohne Probleme geklappt.
Mit wenigen Mausklicks kannst du auf der Website von «Auswärts-daheim» Nenads Klassiker für zu Hause bestellen.
Die Lieferung. Kurz nach 12.30 Uhr am nächsten Tag klingelts an der Türe. «Wo soll ich das Paket genau hinstellen?», fragt eine heitere Stimme über die Freisprechanlage. «Im Treppenhaus auf meinem Stockwerk, bitte», antworte ich ihr. Das Paket ist kompakter als erwartet: Platzsparend befinden sich alle gekühlten flachen Vakuumbeutel in einer kleinen Tragtasche. Noch hat das gelieferte Essen optisch kaum Gemeinsamkeiten mit den Tellern in der Bauernschänke, weil: Erwärmen oder anbraten sowie anrichten musst du selbst. Die Instruktionen stehen aber auf dem jeweiligen Beutel und sind klar geschrieben. Hoffentlich schlummert auch in mir ein kleiner Starchef.
Die Lieferung erfolgt ohne direkten Kontakt mit dem Kurier der Ware.
Das Essen. Ich habe mir zwei «Menüs» zusammengestellt. Bereits das Schweinebauch-Geröstl transportiert dich gedanklich in die Bauernschänke. Salatblätter, um es zu umwickeln, suchte ich in der Lieferung vergeblich, glücklicherweise lag aber noch eine halbe Gurke in meinem Kühlschrank. Dazu passte Labneh ganz gut, das ich mit Olivenöl und Za’atar ein bisschen gepimpt habe. Klasse war der Lachs mariniert in Kaffirlimettenöl aufgrund seiner Zartheit und knusprig gebratenen Haut. Die Romesco harmonierte hervorragend dazu, ein bisschen Furikake mit Sesam und Sansho kam zusätzlich aus meiner Gewürzschublade. Ein kleiner Tipp: Lachs in die kalte Teflonpfanne legen, damit die Haut beim Braten nicht kleben bleibt – hat in meinem Fall beinahe geklappt – und der Fisch sich langsam temperieren kann. Cremige Kartoffeln voller Umami dank Rauchpaprika und Zwiebelschmelze sowie eingelegte Rettichscheiben waren die Allzweckwaffen: Sie liessen sich beliebig mit dem Rest kombinieren.
Ein Nenad-Klassiker, ein Dauerbrenner in der Bauernschänke: Schweinebauch-Geröstl. Dazu: Labneh und Sauerteigbrot.
Fazit. Mit Nenads Heimlieferservice wird jede Person zum kleinen Starchef zu Hause. Alle Portionen reichen für zwei Personen und die Kochanleitungen sind simpel und einfach auszuführen. Die einzige Schwierigkeit für ungeübte Köche und Köchinnen? Alle Gerichte zur selben Zeit warm zu servieren. Genügend Kochpfannen sind ein Muss. Aufgrund des Aufwands eignet sich «Auswärts-daheim» deshalb eher für den schönen Abend zu zweit, dritt oder viert, als für die kurze Mahlzeit zwischendurch. Denn: Das Endresultat begeistert. Nur die «La Flor»-Schokolade zum Schluss wie in Nenads Restaurants, musst du leider selbst besorgen.
