Alex Lake Zürich
Konzeptwechsel im modernen Hotel am See, das zur «The Living Circle»-Gruppe gehört: Geführt wird das Haus nun von der jungen Gastgeberin Madeleine Löhner (früher «Park Hotel Vitznau»). Das Gourmetrestaurant wurde geschlossen, die Küche neu ausgerichtet. Die Gäste der Schwesterhäuser «Widder» und «Storchen» werden nach wie vor mit dem hauseigenen Boot von Zürich nach Thalwil gefahren und sitzen bei schönem Wetter auf der ausladenden Terrasse direkt über dem Wasser. Der neue Küchenchef Luigi De Gregorio unterstützt die urbane, sommerliche Atmosphäre dank einer Karte mit italienischem Flair und internationalen Bestsellern. Er war zuvor Souschef im «Widder», ist Bankett erprobt und bleibt auch bei 120 Reservationen an einem Abend gelassen.
Die Gerichte beim Start sind durchdacht und sorgfältig gemacht: aromatisches Dinkelbrot einer nahen Bäckerei, Röstzwiebelbutter und Tomaten-Hummus, dazu Caesar Salad mit saftigen Pouletschenkelstücken und eine würzige Sardellen-Parmesan-Sauce. Das leichte Vitello tonnato mit Thunfischwürfeln von der Amalfiküste, Tonnato-Espuma, Kapernblätter aus Pantelleria und sous vide gegarten, rosafarbenen Kalbfleischscheiben ist frischer, eleganter Sommer-See-Food. Das gebackene Ei in knuspriger Panade kommt vom eigenen Hof Schlattgut. Der Gang mit Kartoffelespuma und frischem Sommertrüffel wurde zwar nicht hier erfunden, ist aber ein sicherer Wert – zur Perfektion fehlt aber die genaue Garstufe des Eis und etwas Fantasie beim Abschmecken des Spinats. Herzerwärmende Mamma-Küche bietet die hübsche, würzige Parmigiana, gefolgt von einem mächtigen Tomahawk Steak vom irischen Rind. Warum man bei dieser Lage nicht draussen einen Grill für die Zubereitung aufstellt, bleibt eine unbeantwortete Frage, aber das ausgezeichnete Fleisch ist punktgenau zubereitet. Die Beilagen (Rosmarinkartoffeln und Stängel-Broccoli) hätten allerdings mehr Aufmerksamkeit verdient und dem klassischen Jus fehlt etwas die Fantasie; auf so einem (Preis-)Niveau könnte man sich auch eine Auswahl mehrerer Saucen vorstellen. Eine gute Idee am Schluss ist das dekonstruierte Tiramisu mit Olivenöl-Biskuit, Baileys, Kaffeeglace und Mascarpone-Espuma. Fazit: Ein guter Start für Luigi De Gregorio; Möglichkeiten zu Feinjustierungen gibt es noch.
PS: Das «Alex» bleibt ab Januar 2025 wegen Renovationsarbeiten für drei Monate geschlossen.
Konzeptwechsel im modernen Hotel am See, das zur «The Living Circle»-Gruppe gehört: Geführt wird das Haus nun von der jungen Gastgeberin Madeleine Löhner (früher «Park Hotel Vitznau»). Das Gourmetrestaurant wurde geschlossen, die Küche neu ausgerichtet. Die Gäste der Schwesterhäuser «Widder» und «Storchen» werden nach wie vor mit dem hauseigenen Boot von Zürich nach Thalwil gefahren und sitzen bei schönem Wetter auf der ausladenden Terrasse direkt über dem Wasser. Der neue Küchenchef Luigi De Gregorio unterstützt die urbane, sommerliche Atmosphäre dank einer Karte mit italienischem Flair und internationalen Bestsellern. Er war zuvor Souschef im «Widder», ist Bankett erprobt und bleibt auch bei 120 Reservationen an einem Abend gelassen.
Die Gerichte beim Start sind durchdacht und sorgfältig gemacht: aromatisches Dinkelbrot einer nahen Bäckerei, Röstzwiebelbutter und Tomaten-Hummus, dazu Caesar Salad mit saftigen Pouletschenkelstücken und eine würzige Sardellen-Parmesan-Sauce. Das leichte Vitello tonnato mit Thunfischwürfeln von der Amalfiküste, Tonnato-Espuma, Kapernblätter aus Pantelleria und sous vide gegarten, rosafarbenen Kalbfleischscheiben ist frischer, eleganter Sommer-See-Food. Das gebackene Ei in knuspriger Panade kommt vom eigenen Hof Schlattgut. Der Gang mit Kartoffelespuma und frischem Sommertrüffel wurde zwar nicht hier erfunden, ist aber ein sicherer Wert – zur Perfektion fehlt aber die genaue Garstufe des Eis und etwas Fantasie beim Abschmecken des Spinats. Herzerwärmende Mamma-Küche bietet die hübsche, würzige Parmigiana, gefolgt von einem mächtigen Tomahawk Steak vom irischen Rind. Warum man bei dieser Lage nicht draussen einen Grill für die Zubereitung aufstellt, bleibt eine unbeantwortete Frage, aber das ausgezeichnete Fleisch ist punktgenau zubereitet. Die Beilagen (Rosmarinkartoffeln und Stängel-Broccoli) hätten allerdings mehr Aufmerksamkeit verdient und dem klassischen Jus fehlt etwas die Fantasie; auf so einem (Preis-)Niveau könnte man sich auch eine Auswahl mehrerer Saucen vorstellen. Eine gute Idee am Schluss ist das dekonstruierte Tiramisu mit Olivenöl-Biskuit, Baileys, Kaffeeglace und Mascarpone-Espuma. Fazit: Ein guter Start für Luigi De Gregorio; Möglichkeiten zu Feinjustierungen gibt es noch.
PS: Das «Alex» bleibt ab Januar 2025 wegen Renovationsarbeiten für drei Monate geschlossen.