Text: Kathia Baltisberger | Fotos: Olivia Pulver
Mehr als das Matterhorn. Weiter geht die Grand Tour Deluxe. Der Glacier Express bringt uns von Andermatt nach Zermatt. Es ist der langsamste Schnellzug der Welt - und hält, was er verspricht. Das ist gut, denn so kann man auch die Aussicht geniessen. Nach dem Furka wird die Vegetation lieblicher. Wer vor allem wegen des Matterhorns kommt, muss sich gedulden, bis er wirklich im Dorf ist - und auf einen wolkenfreien Himmel hoffen. Doch Zermatt hat eben weit mehr zu bieten als «nur» das weltberühmte Horu. Keine Bergdestination verfügt über so viele GaultMillau-Punkte. Und auch wenn es um innovative neue Konzepte geht, erfinden sich die Walliser Gastronomen immer wieder neu. Das «@Paradise» von Vrony Cotting-Julen ist ein Beispiel, Dani Lauber und sein neues «Cervo» ist ein anderes. Gleichzeitig bleiben altbewährte Klassiker auch einfach gut.
Pool with a view. Wer in Zermatt übernachten will, hat die Qual der Wahl. Auch im Hochpreissegment. Drei Swiss Deluxe Hotels gibt es in Zermatt. Das «Mont Cervin Palace» und der «Zermatterhof» befinden sich im Dorfkern, die «Riffelalp» befindet sich auf 2222 Meter über Meer und ist nur mit der Gornergratbahn und dem hoteleigenen Zügli erreichbar - oder natürlich zu Fuss. Der Aussenpool ist ein besonderes Highlight, mit perfekter Sicht aufs Matterhorn.
Veganer willkommen. Das Hotel verfügt im Sommer über zwei Restaurants, im Winter über drei. Lunch geniesst man am besten auf der Terrasse, des «Al Bosco», Abendessen im «Alexander». Luigi Lafranco zeichnet sich für die Gerichte verantwortlich. Er serviert Trockenfleisch und Frischkäse von den eigenen Kühen. Und er macht seit neustem auch Veganer glücklich. Kein Problem für den Italiener. «Es gibt so viele tolle Gemüse-Sorten. Und die Nachfrage ist wirklich da», erklärt er. Wer den tierischen Produkten nicht abgeschworen hat, bestellt Lachs aus Lostallo oder Fregola-Sarda mit Auberginen-Mousse.
Brasserie & Terrasse. Kulinarischer Platzhirsch im Dorf ist Heinz Rufibach. In seinem «Prato Borni» kocht er auf 16-Punkte-Niveau, die «Brasserie Lusi» ist neu mit 13 Punkten im Guide. Wenn die Temperaturen mitmachen, isst man hier wunderbar auf der schönen Terrasse. Auf der Karte stehen Schnecken, Kalbskopf und Kutteln. Doch der sympathische Berner und seine Souschefin Mirjam «Miri» Schwarz kochen auch Gerichte, die einem breiteren Publikum schmecken. Kalbssteak oder Plin-Ravioli, Flammkuchen und Fischknusperli mit Egli aus Raron.
Japanisch, Peruanisch und Cookie. Auch im dritten Swiss Deluxe Hotel, dem Mont Cervin Palace, hat man food-technisch die Wahl: Im «Grill Le Cervin» ist René «Cookie» Kockelkoren der Chef, grilliert Fleisch auf offenem Feuer. Es muss nicht immer Schweizer Küche sein. Vis-à-vis vom Mont Cervin ist das «Myoko», ein japanisches Sushi- und Teppan-Yaki-Restaurant (13 Punkte). Im Partnerhotel Schweizerhof gibts einen coolen Peruaner. Im «La Muna» gibts Gambero rosso mit Kaviar, Ceviche von der Dorade mit schwarzem Trüffel, Hamachi-Carpaccio und Baby Horensho - ein Lokal für die Liste «GaultMillau POP»! Wie es im Winter mit dem Top-Italiener «Ristorante Capri» weitergeht, steht noch in den Sternen. Letztes Jahr blieben sie corona-bedingt zu Hause. Die Anfrage, ob die Sizilianer Andrea Migliaccio und Salvatore Elefante 2021 in Zermatt überwintern, ist raus. Die Antwort ist noch ausstehend.
>> Nächster Halt auf der Grand Tour Deluxe? Mit dem Zug geht es nach Crans-Montana, ins Swiss Deluxe Hotel Guarda Golf.