Interview: Urs Heller
V-Zug schärft seine Position, orientiert sich im Premium- und Luxussegment und betont neuerdings ihre Swissness. Schweizerisch waren Sie doch eigentlich schon immer?
V-Zug lebt schon immer Schweizer Werte. Aber es wichtig, das immer wieder zu betonen. Auf unseren Geräten klebt nicht nur ein Swiss Made-Kleber. Wir produzieren einen Grossteil unsere Geräte im Heimatland. In unseren Kühlschränken, Backöfen und Geschirrspülern steckt ein Stück Schweiz.
Keine Regel ohne Ausnahme.
Richtig. Die Kochfelder beziehen wir aus dem Tirol, die Kaffeemaschinen bei De Longhi in Italien. Aber die Steamer, Backöfen und Geschirrspüler stammen aus Zug. In Sulgen TG haben wir 2022 das modernste Kühlschrankwerk Europas eröffnet.
Hightech, elegantes Design: Der Hochleistungs-Backofen/Steamer von V-Zug.
Küchen sind zum Lifestyle-Objekt aufgestiegen. Herd, Kühl- und Weinschrank stehen heutzutage mitten im Wohnzimmer.
Wir haben die Küche «befreit», aus dem «Séparée» herausgeholt. Diese Entwicklung spielt uns in die Karten: Unsere Geräte sind dank Spiegelglas wunderschön anzusehen, machen sich gut im Wohnzimmer. Aber wir dürfen nicht vergessen: Die Küche war eigentlich schon immer der Lebensmittelpunkt.
Heisst für die Gastgeberin: Immer sofort aufräumen, auf dass es nach dem Essen wieder glitzert und glänzt.
Machen die Profis auch. «Clean as you go» heisst der Begriff dafür. Wer das verinnerlicht, wohnt besser.
Kult-Botschafter! Andreas Caminada kocht für seine GaultMillau-Rezeptvideos auf V-Zug-Geräten und lädt Gäste ein, beispielsweise Eishockeystar Nino Niederreiter.
Nicht einmal der Wein liegt mehr unten im Keller. Weinschränke fürs Wohnzimmer boomen.
Richtig. Wir holen auch den Weinkeller ins Haus. Aus einfachem Grund: Viele Keller, vor allem in Mietshäusern, sind nicht geeignet für die Lagerung von Wein: Zu warm, zu grosse Temperaturschwankungen. Weinfreunde möchten ihre Weine korrekt bei 15,16 Grad lagern und in einer perfekten Temperatur ausschenken. Das ist mit einem Weinkühler möglich. Wir bieten Modelle in allen Grössen an, die sich gut in Küche oder Wohnzimmer integrieren lassen.
meV-Zug steht für Lifestyle. Und für Luxus!
Wir zielen auf das mittlere und obere Segment, wollen jeweils die bestmögliche Lösung anbieten. Wir sind in der «upper midrange», im Premium- und im Luxussegment zu Hause und gerade daran, unser Profil entsprechen zu schärfen. Entsprechend differenzieren wir uns nicht allein über den Preis.
Der Trend: Ein Weinkühler mitten im Wohnzimmer.
Bei V-Zug-Geräten steuert man alles per Fingerdruck.
Adora V6000: Spezialprogramm auch für Weingläser.
Ihre Öfen sind purer Hightech. Neu bieten Sie den «PowerSteam» an: Steamer, Backofen und Mikrowelle in einem. Könnte es sein, dass Sie Ihre Kunden mit so viel Technik überfordern?
Ganz im Gegenteil. Wir wollen unsere Geräte einfacher machen. Man soll sie intuitiv bedienen können. Unsere Programme «EasyCook» und «Rezeptwelt» helfen dabei. Unsere Kunden wählen mit «EasyCook» die wichtigsten Gerichte mit einem Fingerdruck und holen aktuelle Rezepte unkompliziert aus der Cloud. Schief gehen kann da nichts mehr. «Always on» heisst die Devise; unsere Geräte sollten eigentlich immer mit dem Internet verbunden sein.
Ihre Produkte müssen einen Härtetest bestehen. Chefs wie Andreas Caminada oder Tanja Grandits sind V-Zug-Markenbotschafter. Die Geräte stehen bei den besten Köchen im Land Tag und Nacht im Einsatz.
Ja, und die Chefs geben uns ein sehr direktes Feedback. Andreas Caminada etwa sagt uns sehr direkt, wo noch Verbesserungen möglich sind. Die berühmten Köche arbeiten nicht mit uns zusammen, weil wir ihnen dafür eine hohe Gage anbieten. Sie arbeiten mit V-Zug, weil sie vom Wert unserer Geräte überzeugt sind.
V-Zug-Botschafterin: Tanja Grandits, Basel.
V-Zug-Botschafter: Dominik Hartmann, Rickenbach SZ.
V-Zug-Botschafter: Marco Campanella, Ascona/Arosa.
Sie lassen Ihre Kunden nicht allein. Steht eine Reparatur an, ist ein Techniker blitzschnell im Haus.
In der Schweiz sind dafür ca. 350 Mitarbeiter unterwegs. Sie sind innert zwei Tagen beim Kunden und regeln in über 90 Prozent der Fälle das Problem vor Ort. Dieser Service ist Teil unserer DNA. In anderen Ländern ist das schwieriger. In Australien beispielsweise, wo wir sehr erfolgreich unterwegs sind, müssen wir dieses Serviceversprechen auf die Städte Melbourne, Sydney und Brisbane beschränken. Die Distanzen sind in diesem Land zu gross.
Zurück zum Thema «EasyCook». Wir nehmen mal an, Sie kochen selber easy und gerne.
Der Koch zu Hause ist meine Frau Doris. Sie kocht hervorragend. Aber ich stehe auch gerne an den Herd. Schmorgerichte wie Ossobuco oder Boeuf Bourguignon sind meine Spezialität. Es gilt aber das «Entweder-oder-Prinzip»: Entweder kocht Doris oder ich. Beide gleichzeitig in der Küche geht nicht.
Fotos: Digitale Massarbeit, Frank Schwarzbach, Marcus Gyger, Thomas Buchwalder, HO
