Text: Kathia Baltisberger
Nach dem Sieg die Karriere. «La Cuisine des Jeunes» sucht wieder nach neuen Talenten. Der Kochwettbewerb von «Schweizer Fleisch» richtet sich an die ganz Jungen aus der Branche. Mitmachen darf, wer die Lehre in den letzten fünf Jahren abgeschlossen hat. Es ist eine erste grosse Bühne, um zu zeigen, was man drauf hat. Und ein Sprungbrett für die weitere Karriere. Wir zeigen, was aus den Gewinnern der letzten Jahre geworden ist und wo sie heute arbeiten.
Grosses Bild oben: Simon Grimbichler, Ryan Oppliger und Jana Burren.
Der Zürcher hat sich in der Gastro-Szene als TV-Koch und Kochbuchautor einen Namen gemacht. Seit einigen Jahren ist Sandro Zinggeler auch der «Landliebe»-Koch und Inhaber seiner eigenen Firma. Den Kochwettbewerb «La Cuisine de Jeunes» konnte er 2009 gewinnen. «Wow, das ist schon 14 Jahre her. Aber das war ein geiles Erlebnis. Ich denke schon, dass der Sieg meine Karriere massgeblich mitgeformt hat», sagt Zinggeler heute. Seine Sporen verdiente er sich in Restaurants wie dem «Epoca» in Flims oder dem «Mesa» in Zürich ab. Ein eigenes Restaurant war aber nie sein Traum. «Mein Polyinteresse kam mir in die Quere. Ich wollte immer über den Tellerrand hinausschauen», erklärt er seinen Drang auch andere Projekte zu realisieren. Aktuell liegt ein Buchprojekt auf dem Tisch, daneben produziert er Content für Social Media und hostet einen Podcast (Makrele Blau). «Der Leidenschaft zu kochen kann man auf verschiedensten Wegen folgen.»
Hiobsbotschaft für Dominik Hartmann und das «Magdalena»-Team. Ryan Oppliger, wertvolles Teammitglied und «La Cuisine des Jeunes»-Sieger von 2021, hat gekündigt. «Ich habe im Herbst die Zusage für Uccelin bekommen», sagt Oppliger. Andreas Caminadas Fundaziun Uccelin fördert die Talente der Branche. Gerade mal zehn Plätze pro Jahr sind zu vergeben. Wo es genau hingeht, ist noch nicht ganz klar. Beworben hat er sich bei Dan Barber (Blue Hill), im «Odette» in Singapur und bei Silvio Germann im «Mammertsberg». Zunächst geht es aber Andreas Caminada aus Schloss. Im Februar steht für Ryan noch etwas ganz anderes an. «Ich musste ja noch Militär machen und da hat sich die Möglichkeit ergeben, ins Nationalteam zu gehen. Im Februar gehe ich an die Olympiade nach Stuttgart. Da hat mir der Sieg bei La Cuisine des Jeunes sicherlich viele Türen geöffnet und ich konnte mein Netzwerk erweitern», so Oppliger. Wir drücken die Daumen.
Daumen drücken darf man auch Simon Grimbichler. Der Solothurner ist in der Schweizer Junioren-Kochnationalmannschaft und trainiert ebenfalls für Olympia in Stuttgart. Bei den Weltmeisterschaften im letzten Jahr in Luxemburg kochte er im Swiss Armed Forces Culinary Team und gewann in der Kategorie Community. «Nach dem Sieg bei La Cuisine des Jeunes habe ich einige gute Kontakte knüpfen können. Anschliessend durfte ich meine Rekrutenschule als selektioniertes Kochtalent durchführen. Ohne den Sieg bei La Cuisine des Jeunes wäre ich nicht infrage gekommen», sagt Grimbichler. Heute arbeitet er noch immer in der Kaserne in Thun im Ausbildungszentrum Verpflegung und bildet Rekruten aus – unter anderem zum Beispiel Ryan Oppliger.
Einer, der nach «La Cuisine des Jeunes» ebenfalls Wettbewerbsblut geleckt hat, ist Marco Kölbener. Der Appenzeller gewann 2018 den Nachwuchswettbewerb, danach kochte er erst bei den Junioren, bevor er in die Schweizer Nationalmannschaft wechselte. Seine Wettbewerbskarriere krönte er im vergangenen Jahr mit dem Weltmeistertitel in Luxemburg. Kölbener arbeitet als Chef de Partie bei 16-Punktechefin Käthi Fässler im Hof Weissbad.
Sandro Dubach konnte sich 2012 gegen seine Mitstreiter durchsetzen. Die Lehre absolvierte Dubach im «Lenkerhof Gourmet Spa Resort», danach arbeitet er in der «Eisblume» in Worb als Souschef. Seit über fünf Jahren führt Dubach das Catering-Unternehmen «roh & nobel». Neben Catering bietet er auch Foodstyling, Kochkurse, private Koch-Events und Torten an. Und er schart die richtigen Leute um sich. Seine Küchenchefin, Alexandra Knutti, gewann «La Cuisine des Jeunes» 2017. Neben der Küchenleitung ist sie auch für die Torten und das Sauerteigbrot verantwortlich. «Der Teamgeist, die Abwechslung und der Spass bei der Arbeit spornen mich an, immer wieder neue Projekte anzureissen. Ich liebe es, unsere Gäste mit Desserts und Torten aus den Socken zu hauen und an meinen Sauerteigbroten zu tüfteln.
Bei «roh & nobel»-Team gibt es noch eine dritte Gewinnerin. Jana Burren konnte den Titel dieses Jahr gewinnen. Jana überzeugte die Jury mit ihrer eigenen Burger-Kreation. Für das Patty wählte sie eine Mischung aus Wagyu und Simmentaler vom «Hornochs» – einem Betrieb direkt neben Münsingen. Dass sie auch bei einem Catering regionale und hochwertige Produkte verwerten kann, ist ihr bei ihrem aktuellen Arbeitsgeber besonders wichtig.
>> Die Ausschreibung für die nächste Ausgabe von «La Cuisine des Jeunes» läuft. Bewerben kann man sich hier.