Text: Kathia Baltisberger Fotos: Ela Angerer
Vier Haupen. Seine Wirkungsstätte ist das «Gut Purbach» ganz im Osten Österreichs, sein Spezialgebiet sind Innereien. Max Stiegl ist kein 0815-Koch. Das weiss der GaultMillau Österreich und zeichnet ihn mit dem Titel «Koch des Jahres 2021» aus. Wegen Corona fand die Auszeichnung ohne zeremonielle Feierlichkeit statt. Die GaultMillau-Macher Martina und Karl Hohenlohe zeichneten Stiegl dennoch persönlich aus. Für Stiegl gibts eine Haube mehr, sprich vier. «Seine schnörkellosen, nunmehr Vier-Hauben-gekrönten Gerichte spiegeln seine geradlinige Persönlichkeit. Wir gratulieren Max Stiegl, diesem kochgewordenen Gesamtkunstwerk und seiner Brigade zum Titel», sagt Martina Hohenlohe.
Jüngster Sternekoch. Stiegl bekam mit gerade mal 21 Jahren seinen ersten Michelin-Stern und ging als jüngster Michelin-Koch der Welt in die Geschichte ein. Heute sorgt er mit seinen eher unkonventionellen Gerichten für Aufsehen. «Nose to Tail» ist bei ihm kein Marketing-Begriff. Er verkocht alles, was das Tier zu bieten hat. Und eckt damit auch gerne mal an. Als er jüngst «Gänsefutter» servierte - bestehend aus Vogelmiere, Heu, Heuschrecken und Schnecken - soll es Reklamationen gehagelt haben, schreibt der «Kurier». Einem breiteren Publikum ist Stiegl vielleicht noch aus «Kitchen Impossible» bekannt. Allerdings unterlag er - wie viele andere auch - seinem Kontrahenten Tim Mälzer.
Kunstname. Geboren ist Željko Raškovic - wie er mit bürgerlichem Namen heisst - in Ex-Jugoslawien, im heutigen Slowenien. Er kam als Kind mit seiner Familie nach Salzburg. Aufgewachsen ist er mit der Hausmannskost seiner Mutter, einer Köchin. Max Stiegl ist ein Kunstname. Sein Lehrmeister nannte ihn Max, Stiegl ist sein Lieblingsbier.
>> Wer wird «Koch des Jahres» in der Schweiz? «Best of GaultMillau 2021» - das Video mit allen Preisträgern. Ab Montag, 12 Uhr, auf www.gaultmillau.ch