Text: Max Fischer
Das Würstli mit der Bell-Plombe. Man kommt in die besten Jahre, wenn man die guten hinter sich hat. Das schonend gebrühte und mit Buchenholz fein geräucherte Bell Würstli mit seiner geheimen Würzmischung, kernigem Speck und einer Extraportion Rindfleisch für den unvergleichlich knackigen Biss ist ein Dauerrenner. Kalt oder warm, mit Senf & Brot oder zu Härdöpfelsalat – so schmeckt das Würstli am besten. Gut zu wissen: Bevor es auf den Tisch kommt, durchläuft das Würstli 190 Qualitätskontrollen! Kenner wissen: Das Bell Würstli ist nur echt mit der charakteristischen Bell-Plombe (grosses Bild oben).
Bell Würstli – seit 100 Jahren. Der Auftakt zur Basler Fasnacht vor genau 100 Jahren ist die Geburtsstunde des Bell Würstlis. «Am Morgenstreich essen wir feine heisse Bell Würstli – keine Wienerli!», so pries ein Zeitungsinserat am 10. März 1924 «das vorzüglichste Würstchen, das bis jetzt verkauft wurde» an. Gleich vom Start an schafft sich das inzwischen legendäre Würstli eine grosse Fangemeinde. An der Mustermesse Muba im gleichen Jahr wird die kleine Wurst zum grossen Renner. Für 80 Cents gibt’s ein Pärchen, das Publikum steht Schlange. Der Run auf die kulinarische Neuheit ist riesig. 1939 an den gleichzeitig in Basel und Zürich durchgeführten Welt- und Europameisterschaften im Eishockey sorgen fliegende Bell-Verkäufer für einen rasenden Absatz in den Stadien. Weil die Nachfrage in der ganzen Schweiz immer grösser wird, setzt Bell 1956 als Novum einen orangen Wohnwagen mit Ladentheke für den fliegenden Verkauf ein.
Bell und der «Morgestraich». Diese Verbindung nahm schon viel früher ihren Lauf. Ein Blick in die Geschichtsbücher: In den Trennungswirren zwischen der Stadt und der Landschaft des damaligen Kantons Basel gab es 1833 viele Einschränkungen und Verbote rund um die Fasnacht. Unter anderem haben die Behörden den «Morgestraich» verboten. Das aber interessierte den Metzger und Gastwirt Samuel Bell-Löhler wenig. Der Grossvater des späteren Bell-Gründers Samuel Bell-Roth plante zusammen mit seiner Gefolgschaft für den 27. Februar 1833 trotz behördlichen Verbots einen «Morgestraich». Um drei Uhr in der Früh zogen die Trommler einzeln und in Gruppen durch die Strassen und Gassen von Basel.
«Die Fasnacht und das Bell Würstli sind geblieben.» Nach der militärischen Niederlage der Stadt gegen die Landschaft im August 1833 wurden im Jahr darauf alle öffentlichen Veranstaltungen zur Fasnacht untersagt. Doch es gab Widerstand: Die «Bell’schen Spiessgesellen» oder «Bellianer» sorgten dafür, dass ab 1835 eine wesentlich grosszügigere Fasnachtsverordnung erlassen wurde. Der «Morgestraich» um 4 Uhr in der Früh ist seitdem offiziell zugelassen. Und so verwundert es nicht, dass die Fasnächtler den Renner von Bell am «Morgestraich» 1924 erstmals geniessen konnten. Bell-CEO Lorenz Wyss stellt mit grosser Freude fest: «In dieser langen Zeit hat sich viel verändert. Aber geblieben sind die Fasnacht. Und das Bell Würstli!»
>> www.bell.ch
Fotos: Bell Food Group