Text: Isabel Notari Fotos: HO
Nichts geht mehr. Das Corona-Virus hat alles im Griff, legt alles lahm. Auch Restaurant- und Barbetriebe. Einzig, die Lebensmittelversorgung klappt gemäss Detailhändler problemlos. Hamsterkäufe sind also nicht nötig. Und passionierte Hobbyköche wissen, Kochen bereitet Freude und entspannt. Damit der Speiseplan nicht eintönig wird, lohnt es sich, wieder mal in einem Kochbuch zu blättern und neue Rezepte am Herd auszuprobieren.
Vielleicht steht der eine oder andere Kochbuch-Klassiker sogar zu Hause im Büchergestell. Zehn Empfehlungen von «al dente»-Redaktorin Isabel Notari.
Keine Resten mehr. Vegetarische Rezepte, die aufs Ganze gehen, verspricht die Autorin und Köchin, die auf einem Bauernhof in Salzburg aufgewachsen ist. Schon früh hat sie gelernt, nichts zu verschwenden, aus allem etwas Besonderes zu zaubern. So lässt sie sich von Apfelschalen und Aprikosenkernen, Fenchelgrün und Zucchiniblüten inspirieren. Und stellt aus dem Grün der Radieschen ein würziges Pesto her. Oder aus Kartoffelschalen knusprige Chips. (Brandstätter-Verlag)
Der italienische Klassiker. Ein Standardwerk der italienischen Küche, das in jedem Bücherregal stehen sollte. Die Autorin ist in der Emilia-Romagna aufgewachsen, wanderte dann in die USA aus. Im Jahr 1992 erschien ihr Meisterwerk – ein oranges Kochbuch, ohne Fotos, nur mit Text – zum ersten Mal. Jetzt gibts das Buch erneut, frisch überarbeitet und sogar mit einem Folgeband. Ein unentbehrlicher Begleiter für leidenschaftliche Hobbyköche – aber auch kulinarische Analphabeten. (Echtzeit-Verlag)
Lieblingsrezepte einer ausgezeichneten Köchin. Sie ist GaultMillaus «Koch des Jahres 2020». Doch Tanja Grandits, die 19-Punkte-Köchin im «Stuckis» in Basel, ist auch Mutter und passionierte private Gastgeberin. So backt sie für Tochter Emma Müsliriegel oder Pancakes zum Mitnehmen. Und für ihre Mitarbeiter gibts gerne auch mal Gemüse vom Blech, Poulet mit Salbei oder Lammcurry – immer raffiniert abgeschmeckt. Rezepte für eine familien- und alltagstaugliche Küche. Alles gut nachkochbar! (AT-Verlag)
Mit ihm fing alles an. Man mag ihn, oder nicht. Aber ohne Jamie Oliver hätte der Kochberuf für viele Junge nie so an Attraktivität gewonnen. In seinen legendären Fernsehsendungen hat er bereits als junger Wilder gezeigt, dass Kochen nicht nur mit Insiderwissen, teuren Zutaten und Chefkoch-Ritualien gelingt. Sondern, dass es auch einfach geht, wenn Herzblut dabei ist. Unbedingt wieder mal im Kochbuch-Klassiker nach Rezepten suchen – und endlich das Huhn, in Milch und Zitrone geschmort, ausprobieren! (Dorling Kindersley-Verlag)
Kulinarische Reisen. Zwar ist reisen momentan grad nicht das Thema. Wer trotzdem in die Ferne schweifen will, kann das auch zu Hause am Herd. Nach Indien etwa. Liebevoll zusammengetragene Rezepte gibts in Buch Bollyfood, ein Koch- und Bilderbuch mit über 300 Fotos, vielen Geschichten, Hintergründen und Impressionen. Feurige und milde Currys, fruchtige Chutneys und Vegetarisches. (Gräfe und Unzer)
Der Zeit immer voraus. Der Autor ist eine Institution der britischen TV-Szene. Er setzt sich seit vielen Jahren für biologische, nachhaltige, saisonale und regionale Lebensmittelprodukte ein. Im ländlichen Devon betreibt er sein River Cottage, ein Unternehmen mit Restaurant, Kochschule und Gemüsegarten. Und in seinen Büchern beweist er stets ein grosses Gespür für den Zeitgeist. Auch in diesem, wo die Gerichte aus drei guten Hauptzutaten auf dem Teller bestehen. Ein simples Prinzip, das wunderbar funktioniert. Wie Artischocke, Joghurt, Zitrone etwa. Oder der absolute Hit: Karotten, Mandeln, Kreuzkümmel. (AT-Verlag)
Betty forever. Wer kocht, kennt auch Betty Bossi. Das Geheimnis des Erfolgs? Rezepte mit absoluter Gelinggarantie. Das grosse Dessertbuch ist ganz neu. Und liefert Rezepte für die besten und beliebtesten Nachspeisen. Alles ist übersichtlich nach Jahreszeiten geordnet. Und das Beste: Die Desserts lassen sich wunderbar vorbereiten. (Betty Bossi)
Ohne Firlefanz. Karin Kaufmann ist in einem Gasthaus mit eigener Landwirtschaft im Bregenzerwald grossgeworden. «Essen war bei uns in der Familie immer ein wichtiges Thema», erinnert sie sich. Das Kochen habe sie durch Beobachten und Mithelfen bei der Mama in der Küche gelernt. Allerdings musste sie jahrelang zuschauen, bis sie die Gerichte so hinbekam wie die Mama, weil sie nie etwas abwog. So finden sich in Karin Kaufmanns Kochbuch auch Klassiker, die sie aber weiterentwickelt hat. Doch eines haben sie gemeinsam, die Rezepte – sie sind immer einfach und klar. Mit frischen Zutaten. Und ohne Schnörkel. (AT-Verlag)
Liebeserklärung an den Mürbeteig. Die Backhandschrift von Linda Lomelino ist einzigartig. Und ihre Tartes, Kuchen & Pies zum Reinbeissen schön. In dem Buch widmet sich die schwedische Fotografin, Bloggerin und Backkünstlerin ausschliesslich dem Mürbeteig. «Damit zu backen, ist für mich magisch. Und die vielen Möglichkeiten, die der Teig bietet, sind unglaublich.» So finden sich in dem Buch Streuselkuchen, Crumbles, Galettes, Pies, Pie Pops und frittierte Teigtaschen. Die Rezepte und Fotografien machen Lust, sich sofort an den Backherd zu stellen und loszulegen. Und dass Mürbeteig leicht herzustellen ist, wird «step by step» in Text und Bild gezeigt. (AT-Verlag)
Pasta - e basta! Claudio Del Principe versteht es wie kein anderer, mit traditioneller italienischer Küche zu begeistern. Die Rezepte in seinen Kochbüchern sind wunderbar authentisch und (meist!) auch leicht nachzukochen. Kein Wunder, stand er doch schon als vierjähriger Bub in der Küche seiner Mama und durfte mithelfen. «A mano» handelt von seiner Passion für handgemachte Pasta, die für den Basler mit italienischen Wurzeln reine Poesie ist. «Pasta selber herzustellen, gehört heute zum Lifestyle – auf der ganzen Welt», sagt der kochverrückte ehemalige Werber und Blogger der ersten Stunde. Das Grundrezept ist einfach: Pro Kopf reicht ein Ei auf 100 Gramm Mehl, und mit etwas Liebe und Geduld entstehen daraus einzigartige Agnolotti, Fagottini, Cappellacci, Garganelli und Tortellini –schon die Namen vergehen doch auf der Zunge (AT-Verlag).