Text: Patricia Heller. Fotos: Olivia Pulver.

Spitzenköche im Hofladen. Die Grossfamilie Boog ist für alle da. Zweimal wöchentlich am fantastischen Luzerner Markt an der Reuss. Täglich im Hofladen des «Buuregartens» in Hünenberg ZG. Auch berühmte Köche stehen Schlange: Altmeister Stefan Meier («Rathauskeller» Zug) hat die Boogs als erster entdeckt. Raphael Tuor (noch im «Reussbad», Luzern) kauft ein. Und bei Nachbar Sebastian Rabe (neu 16 Punkte in der «Wart») prägt der «Buuregarte» die Karte. «Basti der Rabe» (so die coole E-Mail-Adresse) kocht, was bei den Boogs wächst: «Spargeln gibt es bei mir erst, wenn sie im Buuregarte gestochen werden.» Die grünen sind’s, die in Hünenberg aus dem Boden drängen. Clan-Chef Edgar Boog (grosses Bild links) mag gute Küche: «Bernadette und ich haben bei Sebastian unseren Hochzeitstag gefeiert. Sagenhaft gut, er ist ein Künstler.»

Auf dem Erdbeerfeld - Sebastian Rabe (Chefkoch Restaurant Wart Hünenberg) besucht Edgar Boog vom Buuregarte der Familie Boog in Hünenberg. Da kauft er sein Gemüse und Früchte. Boogs sind besonders stolz auf ihre Freilanderdbeeren. - Freitag, 31. Mai 2019 - Copyright Olivia Pulver

Von der Sonne verwöhnt: Die ersten Erdbeeren sind reif zu Pflücken und heiss begehrt!

Edgar Boog, Landwirt - Sebastian Rabe (Chefkoch Restaurant Wart Hünenberg) besucht Edgar Boog vom Buuregarte der Familie Boog in Hünenberg. Da kauft er sein Gemüse und Früchte. Boogs sind besonders stolz auf ihre Freilanderdbeeren. - Freitag, 31. Mai 2019 - Copyright Olivia Pulver

Sein ganzer Stolz: Seit 30 Jahren werden auf dem Hof von Edgar Boog Erdbeeren angebaut.

Boogs Stolz: Mieze Schindler! Der Stolz des «Buuregarte»: «Unsere Erdbeeren», sagt Edgar Boog und beisst zärtlich rein in die riesigen Beeren. Sie haben in Hünenberg momentan Höchstsaison, und mit etwas Verzögerung folgt die «Rolls Royce»-Version: Die Mieze Schindler! Otto Schindler hat die Erdbeere 1925 in der damaligen DDR gezüchtet und hat diese «Praline» seiner Frau Mieze gewidmet. «Besser und etwas teurer als die anderen», sagt Boog, der sonst sehr konsumentenfreundlich kalkuliert: «Edgar verlangt für seine tollen Produkte keine Apothekerpreise», sagt Sebastian Rabe, «auch deshalb ist er bei uns Köchen so beliebt.» Boog managt zusammen mit seinen drei Söhnen einen Riesenbetrieb mit bis zu 60 Angestellten – und nimmt sich dennoch die Zeit, immer selber auf den Wochenmarkt zu fahren: «Ein Stand am Lozärner Märt – das ist für uns die «Schoggi» vom ganzen!»

Broccoletti, Favebohnen, Cornichons. Die Boogs sind am Markt berühmt für ihre taufrischen Salat, für die knackigen grünen Spargeln, für die fantastischen Erdbeeren. Aber angepflanzt wird auch, was noch nicht jeder kennt: Cornichons werden an dünnen Schnüren hochgezogen, Favebohnen, Mini-Peperoni und Cardon (sonst nur in der Romandie zu haben) werden kultiviert – und Broccoletti gibt’s auch: «Vom Geschmack her wie ein Spargel. Auch das Blatt kann man verwenden, wie Federkohl.» Rabe hat die Broccoletti bereits entdeckt: Ich serviere sie roh, mariniert oder lege sie auf den Grill.» Und was isst Edgar Boog, Gemüsebauer in fünfter Generation am liebsten? «Die ersten Kartoffeln der Saison, wunderbar weich, eher noch ein Gemüse. Schon als Kinder sind wir dafür rausgerannt auf unsere Felder.»

 

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