Text: Urs Heller Fotos: Thomas Buchwalder
Der Gurkha-Kult. Der Inder Kaizad Hansotia raucht gerne Zigarren – und ist ein Marketing-Genie. Sein Rezept: Man nehme eine noch unbekannte Zigarre und verkaufe sie mindestens doppelt so teuer wie die Konkurrenz. Der Name dafür ist eher martialisch: Gurkha. Das sind die berühmt-berüchtigten nordindischen Elitesoldaten, die im Dienste Ihrer Majestät im Einsatz waren, zuletzt in Afghanistan und Irak, am liebsten in der Frontlinie. Die «Gurkha» ist ihre «Siegerzigarre». Und auch Mister Hansotia ist ein Sieger: Seine «Gurkha» haben in kürzester Zeit Kult-Status erreicht. Und (für die Spitzenprodukte) ein atemberaubendes Preis-Niveau. Die teuersten Zigarren liegen versiegelt in einem Glasröhrchen, damit der Duft nach Tabak, Cognac, Rum oder Bourbon nicht entweicht.
His Majesty’s Reserve. Die Gurkha HRM (His Majesty’s Reserve) ist der «Rolls Royce» im Humidor. Kaizad Hansotia lässt gezielt nur eine sehr kleine Menge produzieren. Also ist sie kaum zu haben. Eine Challenge für «The Chedi» in Andermatt, das viel Wert darauf legt, die beste Cigar Lounge im Land zu haben. Challenge gewonnen! Seit wenigen Tagen liegt eine ganze Kiste (!) im gläsernen Humidor. Preis: 1345 Franken. Pro Zigarre! Das Swiss Deluxe Hotel verdient daran keinen Franken, der Einzelhandelspreis wird hier ohne Aufschlag weitergegeben. Die Gurkha HRM hat eine prominente Fan-Gemeinde: Sylvester Stallone, John Travolta und Matthew McConaughey schneiden sie gerne an.
Tasting mit Gate-Keeperin Marie. Gurkha-Tasting! Die HRM blieb verständlicherweise im Kistchen, aber sonst wurde entflammt, was «Importadora Corazza» in die Schweiz importiert. Regie führten der smarte Juan Lopez aus Miami, Masterblender und Vice President der Manufaktur Gurkha. Und Marie Gerber (grosses Bild oben), die 26-jährige «Gate-Keeperin» des gläsernen Chedi-Humidors (über 270 verschiedene Zigarren!). Juan brachte eine Neuheit mit: Die Gurkha Ghost Gold. Milder als man auf den ersten Blick so denkt, «cremig», befand Expertin Marie, die als Barchefin nach Andermatt gekommen ist, erst vor anderthalb Jahren ihre erste Zigarre geraucht hat, sich jetzt aber ganz ins Thema eingearbeitet hat und unterstützt von Chedi-Vize Tim-Martin Weber das Angebot ausbaut. Marie Gerber: «Zigarrenrauchen bringt mich schnell runter vom Alltagsstress, entspannt mich extrem. Vier bis fünf Zigarren pro Woche dürfen es schon sein.» An ihre allererste Zigarre denkt sie ungern zurück: «Ich habe inhaliert. Das war ein Fehler.»
Obsiblu-Crevetten & Kaviari-Kaviar. Wenn viele rauchen, wird es eng in der noblen Cigar Lounge des immer erfolgreicheren Swiss Deluxe Hotels. Also wurde für den «Chedi Cigar Circle» ein Appartement in der Residenz freigeräumt. Eine «Raucherhöhle» der besonders luxuriösen Art, mit Feuerschalen auf der Terrasse und einem ziemlich luxuriösen Angebot: Importadora Corazza brachte die Gurkha-Kollektion mit, Baur au Lac Vins und Hennessy die passenden Getränke. Und Executive Chef Dietmar Sawyere servierte das Beste aus seinem «The Japanese Restaurant» (16 GaultMillau-Punkte, ein Stern): Sashimi von der Obsiblu-Crevette mit Wasabi-Gel und Oscietra Kaviar von Kaviari, Hamachi Sashimi mit Shimichi Mayo, Tuna-Sushi mit Ponzu, Wasabi und geriebener Gänseleber, Jakobsmuschel-Carpaccio mit Shiso und Kaviar-Beurre blanc, Black Cod mit Yuzu-Miso-Sauce, Wagyu mit Aal, Kobe und japanischem Risotto. Ein beeindruckender Auftritt.