Globus hat 47 Schinken im Angebot. Sind wir Schweizer ein Volk von Schinkenessern?

Der Schweizer ist ein Geniesser, legt grossen Wert auf Qualität. Wir haben übers ganze Jahr gesehen tatsächlich 47 Schinken im Angebot: Kochschinken, Rohschinken, Saisonschinken. Wichtig ist die Rotation: sie sorgt für Spannung und Abwechslung beim Einkaufen.

Neu im Angebot ist Schinken aus Portugal.

Darauf sind wir besonders stolz. Portugiesischer Schinken ist noch weniger bekannt bei uns. Aber die Qualität ist hervorragend: auch diese Schweine sind in Eichenwäldern unterwegs, ernähren sich von Eicheln.

Der Jamon Iberico de Bellota wird vor den Augen der Kunden mit dem Messer hauchdünn geschnitten. Eine Herausforderung für die Globus Mitarbeiter.

Ja, das ist eine Herausforderung. Unsere Mitarbeiter besuchen einen Schinkenschneid-Kurs. Cortadores (professionelle Schinkenschneider) zeigen die Schneidetechnik mit diversen Messern. Das Abreiben des Schinkens dient der Verteilung des Fettes, damit das Fleisch schön geschmeidig bleibt und die Schnittfläche nicht austrocknet. Dieses Fett ist beim Iberico ein Gütezeichen und zeigt, dass das Schwein mit Eicheln gefüttert wurde.

28.90 Franken pro 100 gr, wird das wirklich gekauft?

Selbstverständlich. 28.90 CHF ist ein Einsteigerpreis für den „Monesterio“. Der Cinco Jotas, ein weltberühmter Brand ist mit 41.90 CHF der teuerste Schinken im Globus. Immer mehr Kunden entdecken ihn.

Schinken Globus Glatt

5J (Cinco Jotas) - der «Rolls Royce» unter den spanischen Schinken

Jetzt ist Spargelsaison. Welchen Schinken empfehlen Sie dazu?

Gekochten Buureschinken. Etwa gekochten und geräucherten Schinken aus dem Zürcher Weinland, den Marthaler Rubli-Schinken. Ich stimme ihn immer aufs Herkunftsland ab: Saporito aus der Toskana zu italienischem Spargel, Serrano Jamon Natural, nur mit Meersalz gewürzt, zu spanischem Spargel. Zu badischem Spargel passt ein Schweizer Rohschinken. Oder ein geräucherter Landrauschinken.

Welche Rolle spielt die Schweiz im Schinkenparadies?

Die Schweiz spielt eine grosse Rolle vor allem im Trockenfleischsegment und auch bei den Roh- und Brühwürsten. Man sagt ja, wenn der Metzger einen guten Cervelat macht, ist er ein guter Metzger. Von den 47 Schinken kommen aber 70 % aus dem Ausland. An der Theke entscheidet sich der Kunde oft für einen Prosciutto, Jamon oder Iberico de Bellota.

Ihr Lieblingsschinken?

Der Trüffelrohschinken von Fabian Mondrian aus dem Simplongebiet. Mein „Baby“: Er wurde mir empfohlen, und ich durfte ihn bei Globus einführen. Die Qualität ist erstaunlich, denn wir haben in der Schweiz ja nicht die gleichen Klimaverhältnisse wie in den Schinkenländern Italien oder Spanien.

 

>> Astrid Imsand ist Junior Buyer Frische bei Globus

Fotos Thomas Buchwalder