Text: Urs Heller, Fotos: AW² Architectural, HO
«Eine Liebeserklärung an Zermatt.» Wer das schönste Stück Land hat in Zermatt, kann wählen: Die «Big Players» der internationalen Hotelszene waren ziemlich scharf auf das Grundstück am Sonnenhang «Zer Bänne» hoch über dem Dorf mit der Frontalsicht aufs Matterhorn. Vor Jahren klopfte Aman an. Zuletzt waren Four Seasons und Ritz-Carlton im Rennen. Besitzer Mario Julen entschied sich für Ritz, die Luxusmarke von Marriott International (7500 Hotels in 132 Ländern, 30 Hotelmarken). Der ziemlich illustre Zermatter nach Unterzeichnung des Managementvertrags: «Ein sehr emotionales Projekt, das mich 13 Jahre beschäftigt hat. Eine Liebeserklärung an meine Heimat Zermatt, aber auch an die Top-Hotellerie ganz allgemein.» Eine Liebeserklärung auch an Tochter Sandrine, die die Julen-Betriebe im Dorf (Hotel Mama, Elsie’s Bar, Hexenbar, Grampis) mit viel Power führt. (Grosses Bild oben: Mario Julen (rechts) unterzeichnet mit Tea Ros und Tuomas Laakso den Ritz-Carlton-Managementvertrag).
Ein Chalet-Luxusresort an schönster Lage: Ritz-Carlton kommt nach Zermatt.
69 Zimmer und Suiten mit Matterhorn-Sicht. Ritz-Carlton in Zermatt? Das ist ein grosser Schritt für die Destination. Aber auch ein grosses Projekt für die Luxuskette: Noch nie hat Ritz-Carlton in Europa ein Ski-Resort gebaut. Das Projekt der Pariser Architekten AW2 ist bestechend: Hotel und Residenzen sind in eleganten Chalets untergebracht und werden gefühlvoll in die Landschaft integriert. Klein, aber fein: Nur 69 Zimmer und Suiten sind geplant. Dazu wie üblich Luxuswohnungen, die die Finanzierung erst ermöglichen.
Ritz-Carlton-Style: Der grosszügige Indoor-Pool.
Ritz-Carlton-Style: Spa mit Blick aufs Matterhorn.
«Ski-in/Ski-out»! Auch ein Chalet am Ende der Sunnegga-Piste gehört zum Projekt: «Ski-in/Ski-out» kann man im Ritz-Carlton Zermatt ziemlich wörtlich nehmen. Steht «Ritz» drauf, steckt «Ritz» drin: Ritz-Carlton steht für Luxushotellerie auf höchstem Niveau, für raffiniertes Interior, für erstklassige Küche. Und für Erfolg: Das Bonusprogramm «BonvoyTM» ist hervorragend, bringt zahlungskräftige Gäste in die Hotels. Eine echte Challenge für die beiden bisherigen Platzhirschen «Mont Cervin» und «Zermatterhof». Die Eröffnung ist für 2026 geplant.
Das Video! Das planen Mario Julen und Ritz-Carlton in Zermatt.
Bergsteiger, Heli-Pilot. Und eine Eringer Kampfkuh. Werden in Zermatt die grossen Projekte geplant, steckt meistens ein Julen dahinter. Diesmal Mario Julen, ein «Tschuggeni» auch er. Heisst: Mario stammt aus einer einfachen Bauernfamilie, lebt heute mehrheitlich in einem toll ausgebauten Stall auf Findeln und ist in den Bergen zu Hause: Er kennt am Matterhorn jeden Stein, hat fast alle Viertausender Europas bestiegen, arbeitet die «Seven Summits» ab, war bei Expeditionen am Nord- und Südpol dabei und wählt auch am Mount Everest im Zweifelsfall die schwierigere Route. Seine «Matterhorn Peak AG» hat in Zermatt eine ganze Reihe von Luxusprojekten realisiert. Der Heli-Pilot pflegt aber bei allem Luxus auch bodenständige Projekte. Neuestes Hobby: Mario Julen ist Besitzer einer Eringer Kampfkuh. Einer sehr erfolgreichen natürlich.
