Text: Daniel Böniger I Fotos: Salvatore Vinci
Bei Ihnen gibt es Grimbergen am Zapfhahn. Gehe ich richtig, dass Ihre Gäste allesamt Geniesser sind?
Alexandra Barillò: Unserer Kundschaft ist es tatsächlich wichtig, was bei uns geboten wird. Dazu gehören schweizerische und ungarische Spezialitäten, dazu gehört im Sommer unser Garten, wo die Reben für unseren Haus-Grappa wachsen. Und nicht zuletzt ein spezielles Hausbier. Als wir 2017 hier anfingen, haben wir uns bewusst fürs «Grimi» entschieden.
Wie kreiert man denn eine richtige Genuss-Atmosphäre?
Alexandra Barillò: Dazu braucht es eigentlich wenig. Gute Laune ist wichtig, ein Lächeln hie und da. Man muss ein offenes Herz für die Gäste haben.
Was ist Genuss für Sie persönlich?
Viktoria Barillò: Ich geniesse jede Minute mit meiner Tochter. Oder das Krafttraining, das ich drei- bis viermal pro Woche absolviere. Und natürlich liebe ich meine Ferien. Ich bin mehr der Typ für Städtereisen, weil ich gerne einkaufe und in den Ausgang gehe.
Alexandra Barillò: Für mich ist Genuss, wenn in meinem Garten die Sonne scheint, die Blumen dort blühen und ich mir einen Aperitif einschenke.
Können Sie drei konkrete Genussorte nennen?
Viktoria Barillò: Ich mag die Küche meiner Grossmutter! Und wir lieben beide Pizza, und sind darum gerne im «Dieci» in Rapperswil.
Alexandra Barillò: Kommt noch hinzu, dass ich anders als meine Schwester auch sehr gerne Fisch esse. Ich kann das «Seeli» in Bäch empfehlen.
Die Grossmutter zählt nicht. Noch ein drittes Restaurant?
Viktoria Barillò: Wir haben schon lange vor, zu Tobias Buholzer in die «Rose» nach Rüschlikon zu gehen. Aber wir haben es bisher noch nicht geschafft, weil ja mindestens jemand von uns beiden im eigenen Restaurant anwesend ist.
Wie schon gesagt, gibt es bei Ihnen Schweizer und ungarische Gerichte. Was mögen die Gäste lieber?
Alexandra Barillò: Es ist so ungefähr halb, halb. Im Sommer im Garten geht es eher in Richtung Grilladen und Wurst-Käsesalat. Und dazu passt dann ein «Grimi» sehr gut. Das mögen auch die vielen Velofahrer, die bei uns einkehren.
Und im Winter?
Viktoria Barillò: In der kalten Jahreszeit steht unsere gehaltvolle Käsesuppe hoch im Kurs, die in einem ausgehöhlten hausgebackenen Brot serviert wird. Oder das ungarische Gulasch mit Spätzli.
«Gebraut mit Leidenschaft, seit 1128», sagt Grimbergen stolz. Die Mönche aus dem belgischen Kloster Grimbergen haben dieses Bier entwickelt. Besonderes Merkmal: Grimbergen passt ausgezeichnet zum Essen. Und: Das Genuss-Bier, auch bekannt durch den Phönix im Logo, wird vorzugsweise im besonderen Kelch-Glas ausgeschenkt.
Das Fleisch des Gulaschs ist auffallend zart. Was ist da Ihr Geheimnis?
Alexandra Barillò: Das müssen Sie eigentlich unsere beiden Köche fragen, die übrigens beide nicht aus Ungarn kommen… Es braucht sicher viel Liebe beim Kochen. Und beste Fleischqualität, bei uns wird ausschliesslich Filet verwendet. Wenn wir ein anderes Stück nehmen, merken es unsere Gäste sofort!