Text: Kathia Baltisberger Fotos: Lucia Hunziker/Oona Kaviar
Dosen-Kunst. In der Regel ist das, was drin ist, das Spektakuläre. Die Kaviardose ist eher funktional, hält die kleinen Perlen zusammen und schützt sie. Bei CaviArt aus dem Hause Oona in Frutigen versuchen sich Dose und Inhalt die Waage zu halten. Denn der Schweizer Kaviar-Produzent aus Frutigen BE engagiert zum sechsten Mal einen Künstler, der für das Design der Dose verantwortlich ist. Dieses Jahr wird DJ Antoine zum Kaviar-Künstler und präsentiert die Dose gleich selbst bei sich in der Konrad Lifestyle Gallery, einem umgebauten Polizeiposten in Oberwil BL.
Keine Grenzen. Antoine Konrad und Kaviar? Das passt eigentlich wie die Faust aufs Auge. «Oona steht für Swissness, Emotionen und Nachhaltigkeit. Wir setzen auf Partner, die die gleiche Philosophie haben wie wir. Deshalb sind wir sehr happy, dass wir DJ Antoine dafür gewinnen konnten», sagt Marcel Baillods, CEO von Oona Kaviar (grosses Bild oben). Vier farbige Tiger zieren die Dose, dazwischen «schwimmen» die Störe. Bei einer Party im Rahmen der Art Basel trug das Personal eben solche Tiger-Masken. «Es zeigt die Vierfaltigkeit, wir wollen zeigen, dass wir in alle vier Himmelsrichtungen gehen», erklärt der Musiker. Was das genau bedeutet? «Ich höre immer wieder: wieso machst du jetzt auch noch Kaviar, wieso machst du dieses und jenes. Ich möchte zeigen, dass es keine Grenzen gibt. Wir wollen einfach verschiedene Menschen zusammen bringen, weil es Spass macht.
Wie eine Meeresbrise. So viel zur Hülle. Das Innenleben ist aber alles andere als sekundär. Beim Kaviar handelt es sich um Oona Caviar Osietra Carat. Die Perlen haben eine schöne, tiefe Titan-Farbe. Der Kaviar ist kräftig und nussig im Geschmack. Probiert wird am besten auf dem Handrücken, alternativ mit einem Blini. «Erst riechen. Wenn es nach altem Fisch riecht, ist etwas nicht gut», scherzt der Oona-CEO. Besser: der Duft einer frischen Meeresbrise.
Sushi und Kaviar. Gourmets sind sich einig: Pur schmeckt Kaviar eigentlich schon am besten. Chefs kombinieren ihn seiner Salzigkeit wegen aber auch gerne mit anderen Produkten. Bei der Lancierung der Antoine-CaviArt-Edition hat man Claudio Radocchia engagiert. Er ist neben Nathan Dallimore der Mann an der Front im «Hato» in Zürich (15 Punkte). Der Italiener serviert seinen Gästen eine panasiatische Küche und sagt ganz selbstbewusst: «Italienische Küche ist langweilig. Ich will auch andere Produkte verwenden.» Also serviert er ein Tatar vom Chutoro-Thunfisch mit einem Wasabi-Tapioca-Chip und Oona Kaviar. Auch der Krabbensalat mit Jalapeño-Salsa und Gurkensuppe verträgt den Kaviar gut. Ob die servierten Sushi wirklich noch ein Kaviar-Topping brauchen, sei mal dahingestellt. Geschmeckt hätten sie sicher auch ohne. Bei Gastgeber DJ Antoine steht zwar nicht jeden Tag Kaviar auf dem Speiseplan, für ihn ist aber klar: «Kaviar soll man essen, wenn man Lust dazu hat. Es hat etwas Romantisches und Intimes.»