Text: Kathia Baltisberger
Eine Weihnachtseingebung. In dieser Flut von schlechten Nachrichten und Schicksalsschlägen muss man zwischendurch auch etwas Gutes schaffen. Das dachte sich Fabian Zurbriggen, Inhaber des Hotel Pirmin Zurbriggen in Saas-Almagell und startete eine Weihnachtsaktion für von Corona gebeutelte Wirte und Wirtinnen. Er wolle 60 Wirte für je zwei Nächte zu sich ins Hotel einladen. «Der erneute Lockdown für die Restaurants hat mich in der Nacht vom 23. auf den 24. Dezember beschäftigt. Ob gerechtfertigt oder nicht, das weiss ich nicht. Aber ich wusste, ich muss etwas machen», erzählt Fabian Zurbriggen. Beim berühmten Schwager, Ex-Skirennfahrer Pirmin Zurbriggen, brauchte es auch keine grossen Überredungskünste. Er stellt sein Hotel Zurbriggen in Zermatt ebenfalls zur Verfügung.
Im Spa-Bereich des Hotels gilt: ausspannen, geniessen und bloss das C-Wort nicht erwähnen.
Emotionale Geschichten. Die Ausschreibung auf Facebook und dem Gastrojournal war ein voller Erfolg. Fabian Zurbriggen erhält über 600 Mails. Die Wirte erzählen dem Hotelier ihre Geschichten. «Da waren wirklich sehr emotionale Stories dabei.» Er schildert das Schicksal eines jungen Paarer, das gerade erst mit dem Betrieb gestartet hat. Im Sommer kam die Krebsdiagnose, jetzt noch ein Knochentumor. «Wenn ich solche Sachen höre, da kommen mir die Tränen. Ich bin der erste, der etwas macht. Und ich hoffe, dass noch viele meinem Beispiel folgen.» 60 Wirte wurden per Losglück gezogen. «Einige konnten gar nicht glauben, dass es wahr ist.»
Unbeschwerte Tage. Auf die Auserwählten warten nun im Januar zwei Tage in Zermatt bzw. Saas-Almagell mit Frühstück, Znacht und Wellness. «Sie sollen einfach mal zwei unbeschwerte Tage ohne dieses ganze Theater verbringen dürfen.» In der Küche in Saas-Almagell waltet übrigens Markus Ries, der früher bei Daniel Bumanns Schwester in der «Hohnegg» auf 14-Punkte-Niveau kochte. Jetzt verwöhnt er nur noch die Hotelgäste. Das Restaurant ist Corona-unabhängig nur für Hotelgäste geöffnet. Und übrigens: Für die Zeit, wenn die Wirte einchecken, soll das C-Wort tunlichst vermieden werden.
