Text: Kathia Baltisberger | Fotos: Sarah Vonesch

Clare Island. Der Lachs gehört zu den beliebtesten Speisefischen. Der Konsum ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Und häufig steht der Verzehr in der Kritik. Umso wichtiger ist es für Fischspezialisten wie die Bianchi AG, dass man sich ein eigenes Bild vor Ort macht und sich die Betriebe auch ganz genau anschaut. Luca Bianchis letzte Dienstreise führte ihn nach Irland, wo er eine Lachsfarm vor Clare Island besuchte. Die Zucht wird von Mowi, dem grössten Lachsproduzenten der Welt, geführt. Bei dieser Zucht handelt es sich um eine Anlage, die nach Bio-Standards produziert. 
 

Luca Bianchi auf Lachsfarm in Irland

Die Lachse leben in grosszügigen Becken im Atlantik.

Perfekte Bedingungen. Die Zuchtbecken befinden sich im altantischen Ozean, im klaren Wasser. «Die Umgebung ist völlig frei von jeglicher Industrie und deshalb bleiben die Gewässer rein und klar», hat Luca Bianchi erfahren. Das Meer dort ist von starkem Gezeitenwechsel geprägt. Dadurch wird ununterbrochen Meerwasser durch die Käfige gespült, wodurch sich weder Parasiten noch Verschmutzungen ansiedeln können. 
 
Wilde See. Luca Bianchi konnte mit dem Boot ganz nah ran an die Becken fahren und alles aus nächster Nähe beobachten. Und obwohl Luca schon viele Zuchten gesehen hat, ist er beeindruckt: «Stürme bis Windstärke zwölf, Wellen von fast zehn Metern Höhe und eine sehr starke Strömung zwingen die Lachse zu einer täglichen Schwimmleistung von fast 18 Kilometern. Die Aufzucht der Lachse kommt so einem Leben in freier Wildbahn daher ganz nahe.» Und das wirkt sich natürlich auch auf die Beschaffenheit des Fleisches aus. 

Luca Bianchi auf Lachsfarm in Irland

Mit dem Fischer-Boot geht es von der Insel Clare raus zur Lachszucht. 

Luca Bianchi auf Lachsfarm in Irland

Luca Bianchi macht sich gerne selbst ein Bild von den Bedingungen vor Ort. 

Viel Platz. In einem Becken schwimmen rund 30’000 Fische. Das ist verhältnismässig sehr wenig. So ein Becken fasst nämlich 99 Prozent Wasser und nur 1 Prozent Fisch. Um sicherzustellen, dass alles rundläuft und es allen Fischen gut geht, werden die Becken genauestens beobachtet. «Es steigt sogar ein Taucher in jedes Becken, um die Fische zu kontrollieren», erzählt Bianchi. Denn so können auch Krankheiten besser erkannt werden und die Mortalität bleibe tief. 
 
Bio-Futter.
Höchste Ansprüche werden auch beim Futter gestellt. Es handelt sich um rein biologische Nahrung und  wird streng kontrolliert. Es setzt sich zusammen aus Fischmehl, einem Nebenprodukt aus der irischen Fischerei-Industrie. Künstliche Farbstoffe oder Hormone sind Tabu. Ausserdem werden die Aufzuchtgehege für eine längere Zeit nicht benutzt, sodass sich Futterrückstände natürlich abbauen können. Ready sind die Lachse, wenn sie zwischen drei bis fünf Kilo wiegen. Mowi Irland produziert etwa 9500 Tonnen Lachs pro Jahr – was im Vergleich mit anderen Ländern eher wenig ist. 

Luca Bianchi auf Lachsfarm in Irland

Die Bio-Zucht wird von Mowi Irland betrieben, einem der grössten Lachproduzenten der Welt.

Perfekt für Sushi. Luca Bianchi war mit Tiny Fish in Irland. Der Sushi Take-away bietet an drei verschiedenen Standorten in Zürich Sushi zum Mitnehmen an. Seit Beginn setzen sie auf den Bio-Lachs. «Das ist für eine Sushi-Kette nicht selbstverständlich. Aber der Trend geht heute immer mehr in Richtung bio», sagt Luca Bianchi.