Text: Urs Heller Fotos: Adam Bruzzone
Ferien im unberührten Südosten. Schneller steigt man nirgends in den Pool. Das neu eröffnete, frech gestylte Anantara auf Mauritius, liegt dort, wo es sonst eigentlich keine Hotels gibt. An der Südostküste der Insel. 15 Minuten Fahrt vom Sir Seewoosagur Ramgoolam Airport bis zum Resort. Dann können die Ferien beginnen. Runterfahren ist dringend nötig: Der A340 der Edelweiss Air ist zwar nach einem angenehmen Nachtflug gewohnt pünktlich gelandet. Aber dann hiess es anderthalb Stunden lang Schlange stehen bei der Immigration. Tourismus-Insel geht anders.
Öko-Lifestyle statt Kolonialstil. Ärgern mag man sich nicht lange. Dafür ist das Hotel zu schön. Die Gruppe hat eine asiatische Seele, eröffnet weltweit ein Resort nach dem anderen. Und verblüfft immer wieder: Auf Mauritius ist modernes Lifestyle-Design angesagt: Kein behäbiger Kolonialstil. Dafür klare Linien, Vulkanstein, Basalt, Holz, Sandfarben. Das Konzept gilt auch für die 164 Zimmer und Suiten weiter: Mindestens 55 Quadratmeter, grosszügige Badezimmer, Nespresso-Maschine, Terrassen mit Meersicht und bequemen Daybeds. Ab 330 CHF, mit Halbpension.
Der 33-Meter-Pool. Der Infinitypool, 33 Meter lang und nachts wunderschön beleuchtet, bleibt Epizentrum. Weil man sich dort schnell wohlfühlt (die «Karokan»-Bar ist nahe). Und weil unten am Strand noch nicht alles klar ist: Die «Chaland Beach» ist Öko-Zone, um die Bewilligungen für ein klassisches Beachlife muss der furchtlose südafrikanische General Manager Coetzer Deysel noch kämpfen. Dafür fehlt es im Resort selbst an nichts: Grosszügiger Spa, modernes Gym. Reiki, Chakra und Hammam sind angesagt.
«Salt. Fire. Sea.» Wichtigster Mann im Resort? Küchenchef Didier Jacob, nach Lehr- und Wanderjahren zurück auf seiner Heimatinsel. Mit klarem Konzept. Im «Horizon» (mit grosszügiger Terrasse) sind wie überall in Mauritius Themenbuffets angesagt. Im Foodie-Restaurant «Salt.Fire.Sea» will er zeigen, was er draufhat: Feuer und Flammen in der offenen Showküche. Seafood, möglichst von lokalen Fischern. Und Salz aus der ganzen Welt. Die leicht angeräucherten australischen Lammchops beispielsweise wurden auf einer fünf Kilo schweren Himalayasalz-Platte serviert. Der Hummer war perfekt grilliert. Die Vorspeisen machten Spass: Eine geschmeidige Bio-Kürbis-Velouté mit Krabbenfleisch, eine Schale mit «Lobster, Prawn and local fish». Vielversprechend.
Golfen oder Tauchen? Anantara weiss wo. Der «Blue Bay Marine Park» ist in der Nähe, mit erstklassigen Korallenriffen für Schnorchler und Taucher. Die Fahrt durch Teeplantagen zur «Avalon Golf Estate» dauert 25 Minuten: Feriengolf ohne Tücken. Und von allen 18 breiten Spielbahnen freie Sicht auf den Indischen Ozean. Ziemlich cool: An der No. 9 steht eine feuerrote Telefonkabine. Für die Bestellung der Zwischenverpflegung. Im «Halfway-House» gibt’s einen perfekten Espresso. Und eiskalten Lemongrass-Tea, «selbstgemacht».