Text: Kathia Baltisberger
Dichtestress am Sessellift? Kein Problem, wenn man in diesem Winter auf etwas schmalere Bretter umsteigt. «Langlaufen bietet in der aktuellen Situation sicher viele Vorteile», sagt der Skilangläufer und Olympionik Koni Hallenbarter. «Frische Luft und genügend Abstand auf den Loipen sind garantiert.» Das Goms im Oberwallis gilt als Langlauf-Mekka. 100 Kilometer Loipe schlängeln sich durch das Hochtal von Ober- bis Niederwald. In die eine Richtung blickt man aufs Weisshorn, in die andere auf den Galenstock. Und: Die Region ist schneesicher.
Für Sonnenanbeter und Hündeler. Anfängern rät der Langlauf-Lehrer zu einer professionellen Beratung. Skaten oder klassisch? Das ist dann Geschmacksache. «Klassisch ist sicher etwas gemütlicher», sagt Hallenbarter. Für erste «Gehversuche» empfiehlt der Experte die Sonnen-Loipe zwischen Obergesteln und Münster. Profis können sich auf der FIS Rennloipe in Ulrichen versuchen. «Die ist sehr anspruchsvoll. Man macht ein paar Höhenmeter und die Abfahrt am Ende verlangt einem technisch viel ab.» Für Après-Langlauf trifft man sich übrigens in Hallenbarters «Vasa Bar» - Anlehnung an den Vasalauf in Schweden, den Hallenbarter einst für sich entscheiden konnte.
Die neue «Tenne». Auch Gourmets sind im Goms genau richtig. Die «Tenne» in Gluringen befindet sich in Loipen-Nähe. Jeune Restaurateur Fernando Michlig und seine Frau Luzia haben während des Lockdowns renoviert. Ein Besuch beim Chef, der die Zutaten für seine Gerichte zuweilen selbst jagt, lohnt sich. Sei es für ein Stück Cholera oder ein ausgedehntes Dinner am Abend. Top: Im Weinkeller lagern ausschliesslich Walliser Weine.
Fine-Dining geht ebenfalls. Zum Beispiel im Hotel Castle in Blitzingen mit dem gleichnamigen 16-Punkte-Restaurant. «Brigitte und Peter Gschwendtner bieten ihren Gästen ein überzeugendes Gesamtpaket, auch mit hervorragendem Essen. Der Chef zaubert seit fast einem Vierteljahrhundert eine inspirierende Marktküche auf den Tisch, die auf lokale Produkte und raffinierte Verarbeitung baut», heisst es im neuen GaultMillau. Viel Lob von den Testern gibt’s auch dieses Jahr für den «Erner Garten» in Ernen - allerdings verlässt Klaus Leuenberger den den Betrieb und kocht neu im «St. Georg», ebenfalls in Ernen. Und die «Mühle» in Geschinen steigert sich um einen Punkt, wird neu mit 14 bewertet.
Überraschung in Bellwald. Auf dem Hochplateau Bellwald wartet ein ungeschliffener Diamant. Im Restaurant «Zur Alten Gasse» ist seit dem Sommer die erst 25-jährige Phillyra Bund die Chefin. Gesammelte Erfahrungen aus Gourmet-Restaurants? Keine. Doch «Philly» kocht ziemlich unerschrocken. Zum Beispiel gefüllte Feigen mit Hummus, Lachs mit Pak-Choi mit Wasabi-Erbsenpüree oder gefüllte Knödel nach dem Rezept ihrer österreichischen Grossmutter. «Ich koche, was ich will», sagt Philly. Dafür gibts im GaultMillau 14 Punkte. Den ausführlichen Bericht über Philly und ihre Küche gibts demnächst auf dem GaultMillau-Channel.
Übernachten kann man gleich «inhouse»: Die beiden Hotels «The Onya Resort & Spa» und «Hotel zur Alten Gasse» gehören zusammen (RBG Hotels AG) und sind miteinander verbunden. Von den Zimmern, die teilweise mit einer Küche ausgestattet sind, hat man eine überragende Aussicht aufs Tal. Der Sessellift zu den Pisten befindet sich quasi vor der Haustüre, entspannen kann man im 300 Quadratmeter grossen Spa-Bereich vom Onya. Fitnesscenter, Hallenbad, Whirlpool, Sauna und Massagen stehen auf dem Programm.
Fotos: Christian Pfammater, Digitale Massarbeit, Charles Seiler, Anne Gabriel-Jürgens, Handout