Text: Patricia Heller
Training auf 3303 Metern. Eine ungewöhnliche Frau. Anne-Marie Flammersfeld lebt seit über 15 Jahren im Engadin. Sie gewann 2012 als erste Frau die «RacingThePlanet 4 Deserts Ultramarathon Series». 1000 Kilometer durch die Wüsten Atacama, Gobi, Sahara und Antarktis. «Kulm»-Gäste können Anne-Marie als Personal Trainer buchen. Beispielsweise für eine Reise zum «Gipfel der Achtsamkeit»: Dehn- und Kräftigungsübungen, kombiniert mit Atemtechnik und Meditation. Trainiert wird auf der höchsten Terrasse des Engadins: Bergstation Corvatsch, auf 3303 Metern. Anne-Marie Flammersfeld: «Ich möchte raus in die Natur, um ihre Wildheit, Unebenheit, Harmonie und Schönheit zu entdecken, mit Ecken, Kanten und Überraschungen.» Zweites Flammersfeld-Angebot: Waldbaden! Shinrin-Yoku heisst dieses ganz besondere Erlebnis in Japan, eine Übung für Körper und Seele. Nach der Lektion kann man in einem der kalten Bergseen abtauchen; dieser Teil ist freiwillig.
«Tanz mit den Forellen.» General Manager Heinz Hunkeler will die «Kulm»-Gäste überraschen. Mit besonderen Angeboten, die sonst in keinem Prospekt stehen: «Ein Engadin Experience Curator informiert über die «High Points»-Möglichkeiten und kümmert sich um alle Details.» Wie gelingt es, ein derart ungewöhnliches Programm zusammenzustellen? Hunkeler: «Ich kenne als Einheimischer die Region. Und ich habe im Hotel ein abenteuerliches Team!» Natürlich: Der Boss hat eine Reihe von «High Points»-Erlebnissen bereits selbst ausgetestet. «Fliegenfischen beispielsweise, für meinen Sohn und für mich ein echtes Highlight.» Der Engländer Christopher Rownes, FFI Master Fly Casting Instructor und einer der angesehensten Angler der Branche, führt die Gäste des Swiss Deluxe Hotels zu individuellen Coaching-Sessions an malerisch versteckte Seen und ruhige Flüsse. Sein Fliegenfischen-Versprechen: «Die perfekte Schlaufe werfen, der Tanz mit den Forellen.» Nächstes Thema auf Hunkelers Bucketlist: Paragliding im Mondlicht! Davide Grosina, Mitgründer der Engadiner Paragliding-Schule, gleitet mit seinen «Passagieren» bei Vollmond durch die Nacht. Adrenalinschub unter dem Sternenzelt.
Sgraffito, Fresken & Tessanda. Engadiner Häuser sind von seltener Schönheit. Pauline Martinet, Grafikdesignerin und Kreativdirektorin aus Zuoz, hilft den Gästen, die Geheimnisse von Sgraffito und Fresken zu entschlüsseln. Maya Repele ist die Fachfrau für Tessanda. Die traditionelle Handwebemanufaktur wurde 1928 in Val Müstair von einheimischen Frauen gegründet. Maya Repele: «Mein Ziel ist es, das seltene Handwerk der Handweberei zu bewahren und hochwertige Arbeitsplätze für Frauen zu sichern.» Künstler Daniel Meuli führt seine Gäste in einige der malerischsten Gegenden des Engadins, für Bilder voller Stille, aufgenommen mit der klassischen Lochkamera.
Fotos: HO