Text: Urs Heller
«The Link»: Elf Chefs unter einem Dach. Singapur hat seine Hotel-Ikone: «Marina Bay Sands», drei mächtige Hoteltürme, Infinity-Pool auf dem Rooftop, Dutzende von Restaurants (und ein riesiges Casino, das den ganzen Zauber finanziert). Das will Dubai auch: Die erste Hotel-Ikone, das segelförmige, 321 Meter hohe «Burj al Arab», ist in die Jahre gekommen. Aber in wenigen Monaten wird «One Za’abeel» an der Schnittstelle zwischen dem alten und neuen Dubai eröffnet: Zwei Gebäudetürme, verbunden mit der weltweit längsten freischwebenden Brücke. Die Brücke («The Link») ist die Bühne für elf Restaurants mit berühmten Chefs, angeführt von Anne-Sophie Pic (Bild oben). In den Türmen sind zwei Hotels untergebracht: Ein urbanes «One&Only» (das dritte der Stadt) und ein neues Konzept: «Siro». Auf dem «The Link»-Dach der längste Infinity-Pool der Vereinigten Arabischen Emirate, Cabanas und «Tapasake», ein peruanisch-japanisches Restaurant. Mit 360 Grad-Blick auf Dubais einzigartige Skyline.
Ihr Auftritt, Madame Pic! Baut Kerzner International (One&Ony, Atlantis) Hotels und Resorts, sind immer berühmte Köche involviert ins Projekt. Starchefs wie Mauro Colagreco, Jean-Georges Vongerichten, Nobu Matsuhisa oder Yannick Alléno haben gewissermassen einen Dauerauftrag. «Food sells», wissen die Kerzner-Jungs. CEO Philippe Zuber hat deshalb auch für das «One Za’abeel» ein fantastisches Line-up zusammengestellt. Frankreichs Ikone Anne-Sophie Pic führt die Liste an, mit «La Dame de Pic», der zweiten Linie der umtriebigen Dreisterne-Köchin. Die A-Linie gibt es nur im Mutterhaus in Valence. Und in Lausanne, in GaultMillaus «Hotel des Jahres» Beau Rivage Palace.
«StreetXO». Und eine Highend-Markthalle. Dass berühmte Chefs eine zweite Linie entwickeln, hat sich durchgesetzt. Ein einfacheres Konzept lässt sich besser exportieren und kontrollieren; Andreas Caminada geht mit seinen «Igniv» (Zürich, Bad Ragaz) den gleichen Weg, hat auch in Bangkok Erfolg damit und plant gerade ein weiteres «Nest» in Andermatt. In «The Link» stellt Dabiz Muñoz (drei Sterne in Madrid) sein Konzept «StreetXO» vor; Haute Cuisine und veredelte Streetfood-Gerichte in entspanntem Ambiente. Paco Morales (zwei Sterne) interpretiert im «Qabu» die Küche Andalusiens neu. Levante-Cuisine gibt’s auch. Mehmet Gürs bittet in die Highend-Foodhalle «Arrazuna»: Acht offene Küchen, Markt, Gourmetshops.
Das Bo.Lan-Comeback. Und die asiatische Küche? Dreisterne-Chef Tetsuya Wakuda, in der Präfektur Shizukoa geboren, in Sydney zu Hause und bereits in Singapur sehr erfolgreich, bringt im «Sagetsu» die japanische Küche auf die Brücke, nach bewährtem Konzept: Japanische Küche trifft auf französische Kochtechnik. GaultMillau-Geheimtipp: Das «DuangDy» von Bo.Lan. Das Powerduo Bo Songvisava und Dylan Jones hat vor 15 Jahren die Küche Bangkoks revolutioniert, das «Bo.Lan» dann 2021 wieder geschlossen. Da freut man sich auf ihr Comeback in Dubai.
>> Fotos: Anne-Emmanuelle Thion, Mikel Ponce, Zach Riley, HO