Text: Urs Heller
Mezzi Rigatoni: Die Pasta-Gerichte sind erstklassig.
Im Sommer auf Capri, im Winter in Zermatt: Top-Chef Salvatore Elefante.
Grenzenlos romantisch! Table for two über dem Meer.
Per Taxi. Oder per Boot. Es führen zwei Wege ins «Riccio». Einer mit den seltsamen Capri-Taxi, über die kurvenreiche enge Strasse nach Anacapri. Eine übers offene Meer. Vor allem Gäste von der Amalfi-Küste chartern Boot und Skipper, wollen nur das eine: Ein Mittagessen im berühmten Beachclub des Jumeirah Capri Palace. In der engen Küche hantiert einer bis weit in den Nachmittag hinein, den Foodies in der Schweiz gut kennen: Salvatore Elefante, ein riesiger Chef mit riesigem Herzen, im Sommer auf Capri, im Winter im «Mont Cervin Palace» in Zermatt (17 Punkte). Elefante ist ein Chef, der zupackt: Am Herd und mit seinen Kasserolen fühlt er sich am wohlsten.
Plateau Royal: Eine königliche Auswahl auf Eis, mit allem, was das Meer hergibt.
Plattenservice der besonderen Art. «Faccio io?», fragt Signor Elefante seine Stammgäste. Man sollte die Karte beiseitelegen und einfach nur «sì» sagen. Dann ist kulinarisches Spektakel garantiert. Salvatore serviert erst ein feines Krabbentörtchen. Dann ist «Plattenservice» angesagt: «Plateau Royal», das Beste aus dem Meer, roh serviert: Tartufi di mare (bei uns kaum zu kriegen), Austern «San Dalia» und «Princess de Setubal», Vongole, Scampi und Gamberi rossi, Ricciola, Seppie. Den knackig gebratenen Pulpo mit Burrata-Joghurt gibt’s zwischendurch. Dann steht die nächste riesige Platte mitten auf dem Tisch: Spaghettoni Ricci di mare! Die Pasta kommt wie der Chef aus Gragnano, der Seeigel setzt verführerische und verblüffende Akzente.
«Temptation Room»: Früchte, Kuchen und Glacen, abholbereit in einem klimatisierten Saal.
Ab in den «Temptation Room». Wir kriegen auch im Hauptgang einen Klassiker: Eine saftige Spigola (Wolfsbarsch), elegant aus der Salzkruste geschlagen. Dann geht’s ab in den «Temptation Room»: Ein klimatisierter Raum, in den Felsen geschlagen, auf einem langen Tisch alle Früchte, Torten und Gelati, die «bella Italia» zu bieten hat. Auffallend im «Riccio»: Die Köche und die lässig-elegant gestylten Ragazze im Service sind ziemlich unter Strom, jeder Tisch wird in der Saison mindestens zweimal verkauft. Das fröhliche Lachen und die Leidenschaft für den Job geht trotz Dauerstress nicht verloren. Viele von ihnen wissen auch schon, wo sie nach der Sommersaison auf Capri überwintern werden: Im «Capri» Zermatt, dem herausragenden italienischen Restaurant von Salvatore Elefante im «Mont Cervin Palace».
>> Fotos: Alberto Blasetti, Guido Fua, HO
