Text: Urs Heller Fotos: Rupert Peace / Kerzner International
Ein Foodie-Hotel. Das «One & Only Saint Géran» auf Mauritius meldet sich nach einem 40 Millionen Dollar teuren Umbau zurück, so glanzvoll wie noch nie: 143 neue Zimmer und Suiten, mindestens 60 m2 gross, mit riesigen Badezimmern (Regenduschen), mit blitzschnellem Internet und Meersicht für alle. Mit verschwenderisch viel Platz am endlos langen Strand. Und mit guten Restaurants. Ein Foodie-Hotel. Mit grossem Spa und Golfplätzen praktisch vor der Haustüre («The Links», «The Legend»).
Frühstück im Paradies. Aufgedeckt wird direkt am weissen Sandstrand, mit Blick auf den türkisblauen, ruhigen Indischen Ozean. Das Frühstücksbuffet ist so gross wie ein Basketballfeld. «Soignez les détails», heisst die Devise. Also fragt die junge Köchin nach: «Wie hätten Sie denn Ihre Omelette gerne: Well done oder fluffy?» Fluffy natürlich; wir staunen, wie konzentriert und präzis die Köchin auf der heissen Teppanyaki-Platte die Omelette rollt. Beim Honig bieten sich drei Monoflower-Varianten an: Lycheehonig, Eucalyptushonig, Rosewoodhonig. Far East gibt’s auch: Lamm oder «Ladyfingers» beim Inder. Miso-Suppe oder Congee beim Japaner. Weniger Gesundes mittendrin: Pizza und Mozzarella. Der Neuseeländer Dwayne Cheer ist der neue Executive Chef im «One & Only Le Saint Géran» auf Mauritius. Er hat als erste Amtshandlung das Frühstücksbuffet aufgepeppt: «Es muss vibrieren», sagt der Boss, «das Frühstück ist für die Gäste die wichtigste Mahlzeit, sorgt für gute Laune.» Chef Dwayne, Fan der «All Blacks» (das fantastische neuseeländische Rugby-Team) steht auf «healthy food»: Vegi-Corner, Vegan-Corner, Glutenfrei-Corner. «Ohne geht es heutzutage nicht mehr», weiss der weitgereiste Chef.
Flame Snapper & Cataplana. Das schönste Strandmenü liegt im Palmrestaurant «La Pointe» auf. Integriert in die Karte ist ein kleines, kunterbuntes Couvert, drin steckt ein Zettel mit dem «Catch of the Day». Red Snapper, Flame Snapper, Capitan, Wolfsbarsch oder «Berry Fillet» beispielsweise, wunderschön saftig grilliert. «Für den «Catch of the Day» verwenden wir nur Produkte, die wir bei Fischern auf der Insel direkt einkaufen», sagt Executive Chef Dwayne Cheer. Die muss man erst finden. Dwaynes marokkanische Frau Nadia übernimmt den Job, fährt, da es auf Mauritius keinen Fischmarkt gibt, von Küste zu Küste, klappert die Fischer ab und bezahlt ihnen für ihre Beute einen ordentlichen Preis. Dwayne: «Nadia muss früh aufstehen. Um zehn Uhr ist alles weg.» Der Gast profitiert: Er kriegt mittags Fische, die im Morgengrauen noch im Indischen Ozean geschwommen sind. Alternativen: Wunderbare Bowls mit Miso-Dressing. Rock Shrimp Tempura mit spicy Mayo. Knackige Giant River Prawns. Eine verführerische Cataplana mit Krebsen, Muscheln und Chorizo. Showtime gibt’s auch: Der Heli-Landeplatz liegt nur wenige Meter vom «La Pointe» entfernt.
Ein Kilo Wagyu Tomahawk. Das «Le Saint Géran» war vor 44 Jahren das erste Luxushotel auf der Insel. Markenzeichen: Weltberühmte Köche für seine Restaurants. Der Pariser Alain Ducasse eröffnete im Resort ein «Spoon des Îles», Vineet Bhatia, der berühmteste indische Koch (mit Filiale im «Mandarin Oriental» Genf) befeuerte die Tandoor-Öfen. Tempi passati: «Starköche sind heute viel zu teuer», sagt Executive Chef Dwayne Cheer und vertraut den Besten aus seiner 85köpfigen (!) Brigade. Sein erfahrener Souschef Vikash Coonjan, der bereits für Ducasse gekocht hat, führt das ehrwürdige Steakhaus «Prime»: Steinboden aus dem 16. Jahrhundert, Wagyu aus Japan und Australien auf dem Holzkohle-Grill. «Masterpiece» ist ein Wagyu Tomahawk Rib mit gewaltigem Knochen, ein stattliches Kilo schwer und stattliche 320 Franken teuer. Spektakulär ein «Château Palmer Wine Diner», mit Palmer 2006 (zum Turbot) und 2009 (zum Hirsch).
Nobu-Schüler Prajal. «Tapasake» ist das schönste Restaurant im Resort, atemberaubend elegant über dem Wasser gelegen. Geführt vom besten Koch im «Saint Géran». Der selbstbewusste, junge Chef Prajal Rana aus Nepal (!) zaubert hier, mit erfahrenen Indern in seiner Brigade, die sich um die glühend-heissen Tandoor-Öfen kümmern: Lobster, Baby Chicken, Lamb Chops, Octopus, Ombrine und Nams kriegen hier eine verführerisch rauchige Note. Bereits die «Tapas to share» zum Start sind hervorragend, doch spätestens beim grandiosen Yellowtail Carpaccio mit Jalapeno und Koriander schöpften wir Verdacht. Richtig: Prajal hat in Dubai sieben Jahre lang für Nobu Matsuhiusa gearbeitet und die besten Rezepte gleich mitgenommen; auch Mister Nobus tagelang marinierter «Black Cod» schmeckt am Indischen Ozean ganz ausgezeichnet. Das «Tapasake»-Konzept (demnächst auch im One & Only Montenegro) steht für «theatrical cooking»: Tapas-Bar. Sushi-Bar. Teppanyaki. Tandoor. Koreanischer Tischgrill. Das volle panasiatische Programm. Aufgetragen unter dem Sternenhimmel.
>> One & Only Le Saint Géran, Mauritius. DZ ab 800 CHF. Edelweiss Air fliegt ab Zürich direkt hin. www.oneandonlyresorts.com www.flyedelweiss.ch