Text: Knut Schwander I Fotos: Louis Dasselborne
Entdeckung an Loch 6. Weisse Tischdecken, sattgrüner Rasen – im Golfclub Leuk im Wallis war dieses Wochenende alles parat für den «Parcours Gourmands» von ASGI, der «Association des Golfeurs Indépendants». Zwei Tage lang war der Golfplatz für Geniesser reserviert, die an jedem dritten Loch von einem Starchef verköstigt wurden. Prominenz gab es aber nicht nur in den Küchenzelten, sondern auch unter den Teilnehmern: DJ Bobo spielte mit, ebenso Mathieu Jaton, Direktor des Montreux Jazz Festival. Letzterer beehrte den Anlass zum ersten Mal – und war nach 18 Löchern merklich begeistert: «Ich habe hier viele grossartige Köche entdecken können, etwa Romain Dercile und François Gauthier vom Restaurant Le Fleur de Sel in Cossonay.» Die beiden Gastgeber servierten an Loch 6 konfierten Saibling, aromatisiert mit Mädesüss: Millimetergenau angerichtet, perfekt zart, geschmacklich ausgewogen! Grosses Bild oben: Martin Bieri und Romain Paillereau.
196 GaultMillau-Punkte auf dem Grün. «Der zweitägige Anlass ist wie jedes Mal ein Erfolg», konstatierte auch Pascal Germanier, der Generalsekretär der Vereinigung der unabhängigen Golfer. Er freute sich über 100 Teilnehmer, gutes Wetter und ausgezeichnete Chefs. Das Line-up der Köche kam gesamthaft auf 196 Punkte im aktuellen GaultMillau: Pierrick Suter (Lucens, VD), Pierrot Ayer (Fribourg), Franck Giovannini (Crissier), Franck Reynaud (Crans-Montana), Domingo S. Domingo und Urs Messerli (Bern), Marie Robert (Bex), Daniel Lehmann (Emmenmatt), Martin Bieri (Gstaad), Fabien Foare (Crissier), Romain Paillereau (Fribourg-Bourguillon), Romain Dercile (Cossonay), Michael Rochat (Lutry-La Conversion). Da war nach einem offerierten Apfel von Léguriviéra zu Beginn der Golfrunde kulinarisch also noch eine gewaltige Steigerung garantiert!
Schreckmoment beim JRE-Präsident. Es kochte zum ersten Mal wie erwähnt auch Daniel Lehmann mit. Für den 16-Punktechef vom Familienbetrieb Moosegg in Emmenmatt und aktueller Präsident der Jeunes Restaurateurs d’Europe begann der sonnige Montag mit einem kleinen Schreckmoment: «Die Herdplatte war viel weniger heiss, als ich erwartet hatte.» Sie hätten dann die Technik doch noch in den Griff bekommen und konnten ihr Gericht doch auf höchstem Niveau zubereiten: ein Dashi mit kandierten Tomaten aus Burgdorf, zartgrünen Ravioli und Shiitakepilzen. Nicht nur köstlich waren die Zubereitungen der Starchefs (notabene stets mit ein oder zwei passenden Weinen kombiniert), sondern teilweise auch spektakulär angerichtet. Bestes Beispiel hierfür? Um die Saucenspirale auf dem Boden der Teller zu zeichnen, benutzte Fabien Foare (Millenium, Crissier) eine Drehscheibe, die ein wenig an eine Töpferscheibe erinnerte. Welch Spektakel!
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