Fotos: Gabriel Monnet
Dem Himmel näher. Nirgends ist der Sternenhimmel schöner als auf dem Gornergrat. Das behaupten nicht nur die Zermatter selbst, sondern auch renommierte Astronomen. Denn oberhalb Zermatt auf 3100 Meter über dem Meer befindet sich nicht nur ein Hotspot für Skifahrer und Touristen, hier oben gibt es auch ein Stellarium. Seit den späten 60er-Jahren wird hier Forschung betrieben. Doch das Beobachten der Sterne ist nicht den Wissenschaftlern vorbehalten. Im Winter findet einmal pro Woche der Event «Dining with the Stars» statt.
Sternbilder und griechische Götter. Die Gäste fahren ab Januar jeden Donnerstag mit der Bahn um 18.24 auf den Berg, wo sie Thomas Marbach, Direktor im 3100 Kulmhotel, mit einem Cüpli begrüsst. Nach dem Apéro übernimmt Sternführer und Geschichtenerzähler Peter Salzmann (grosses Bild oben). Der Walliser war früher Werber, heute macht er geführte Wanderungen und bringt den Menschen die Sterne ein bisschen näher. «Eigentlich hat sich meine Frau zuerst für Sternbilder interessiert», erzählt Salzmann. Doch Salzmann fuchst sich ins Thema rein und lernt auch alles über die griechischen Götter. Denn anhand dieser Geschichten will er bei den Gästen die Faszination für die Sternbilder schüren.
Entstehung der Milchstrasse. So erzählt er zum Beispiel von der Griechin Alkmene, die ein Kind von Göttervater Zeus zur Welt brachte. Damit der Junge, Herakles, göttliche Kräfte bekommt, legte Zeus den Sohn seiner schlafenden Frau Hera an die Brust. Doch die erschrak dermassen ab dem Säugling, dass sie ihn von sich stiess. Die ungenutzte Muttermilch kippte so ins Universum, wodurch die Milchstrasse entstand. «Das alles hat natürlich nichts mit Wissenschaft zu tun, aber es ist witzig und man kann sich die Sternbilder viel besser merken», erzählt Salzmann.
Rind und Kalb von Matterhorn Fleisch. Neben der Unterhaltung darf natürlich die Kulinarik nicht fehlen. Das Dinner findet im «Saycheese!» statt – einer Filiale des gleichnamigen Lokals im Zermatterhof. Zuerst bedienen sich die Gäste am Salatbuffet, danach gibt es Fondue Chinoise (auf Anfrage auch vegetarisch erhältlich). «Das Fleisch beziehen wir bei Matterhorn Fleisch», sagt Thomas Marbach. Das Gericht ist optimal für den Event. Denn für die Gäste gibt es zwischendurch immer wieder etwas zu entdecken. «Ich führe die Gäste in Gruppen auf die Terrasse, wo wir die Sternbilder von blossem Auge entdecken. Man sieht hier oben sicher 4500 Sterne. In Zürich sieht man vielleicht 400. Hier gibt es nur kleine Lichtverschmutzungen von Mailand und Turin», sagt Salzmann.
Blick durchs Teleskop. Danach geht es hoch ins Observatorium, wo Dr. Timm Riesen die Gäste durchs Teleskop schauen lässt. Nach dem Blick in die Sterne gibt es für die Gäste noch das Dessert. Passend zum Thema ist dies ein Zimtstern-Glace. «Dining with the Stars» findet bei jeder Witterung statt – ausser es windet so stark, dass die Gornergratbahn aus Sicherheitsgründen nicht fährt. Das Package mit Fahrt auf den Gornergrat, Cupli, Essen und unendliches Wissen über die Sterne gibt es für 160 Franken pro Person.