Text: Patricia Heller
«Wir sind Holzklasse!» «Bretterhotel», Hofstetten bei Brienz. Öfter mal ausgebucht, öfter mal mit zwei Seatings pro Abend. Gastgeber ist einer, der alles kann. Er ist «dä mit de Chüeh», also Inhaber in dritter Generation einer Holzspielwarenfabrik, erfolgreicher Musiker (zuletzt mit «Büetzer Bueb» Gölä) und jetzt auch noch Hotelier. Holz in Trumpf bei den Trauffers, deshalb heisst das Haus mit 30 Zimmern (ab 220 CHF) und einer Suite auch «Bretterhotel». Trauffer (gelernter Maurer, Ofenbauer, Plättlileger) nagelte nicht alleine: Seine Frau Brigitte ist die engagierte Partnerin, packte zu, führt jetzt auch den Betrieb. Den Familienbetrieb mit klarer Ansage bei der Positionierung: «Sterne? Wir sind Holzklasse!» Trifft zumindest für die Suite nicht ganz zu: Arvensauna, Dachterrasse! Trauffers Versprechen gilt für alle Zimmer: «You sleep better in the Bretter»! Grosses Bild oben: Brigitte und Marc Trauffer.
Ein Familienbetrieb: Das «Bretterhotel» in Hofstetten bei Brienz. Marc und Brigitte Trauffer sind die Gastgeber.
Der Käse- und Weinsommelier. Marc Trauffers Rolle im «Bretterhotel»? «Ich kann ja nicht einfach dem Service im Weg stehen. Ich will eine klare Aufgabe.» Also büffelte er, bildete er sich weiter und bestand trotz grosser Nervosität die Prüfungen. Der Mundart-Musikstar ist jetzt auch Käse- und Weinsommelier. Ein Blick in den Keller zeigt: Da kauft ein Profi ein! Weine von Patrick Adank (Blanc de Noir brut), von Philippe Darioli, von Martin Donatsch, von Anna-Barbara Kopp von der Crone, von Jean-Pierre Pellegrin oder von «Grillette»-Winzerin Annie Rossi stehen auf der Karte. Würde man bei dem «met de Chüeh» nicht unbedingt erwarten.
«Wir sind Holzklasse!» Im Hotel wird man dennoch verwöhnt. Die Suite kommt mit Arvensauna.
Das «Alfred’s» ist das à-la-Carte-Restaurant, das dem Grossvater von Marc Trauffer gewidmet ist.
«You sleep better in the Bretter»! So heisst das Motto im «Bretterhotel» im Berner Oberland.
«Hot-Muhs» im «Rosa’s». Im «Bretterhotel» gibt es zwei Restaurants: «Alfred’s» und «Rosa’s». Rosa ist Trauffers Grossmutter, ihr sind Brasserie und Bäckerei gewidmet. Hier gibt es hausgemachte Pommes, Burgers, Sandwiches, Softeis und vor allem «Hot-Muhs», Trauffers berühmte Spezial-Hot Dogs. Kein Zufall: Die «Rosa’s»-Terrasse liegt direkt neben dem Kinderspielplatz. Passt zu diesem sympathischen Hotel, das auch Grossfamilien mühelos unterbringen kann.
Das sympathische Hotel in Hofstetten bei Brienz bringt auch mühelos Grossfamilien unter.
Trauffers «Dry age»-Schrank. Alfred Trauffer ist Marcs Opa, war ein Feinschmecker. Dass das à-la-Carte-Restaurant «Alfred’s» heisst, ist eine Hommage an ihn. Immer von Donnerstag bis Samstag wird hier zusätzlich noch der Holzkohlegrill eigefeuert. Auf der Plancha liegen Entrecôte, Poulet-Oberschenkel, Hauswurst und Fleischkäse (Kalb). Besonders stolz ist man auf «Trauffer’s Dry Age»: Die Trauffers kaufen in der Region ein, verarbeiten am liebsten das ganze Tier und lassen die Teile im eigenen Reifeschrank 30 bis 60 Tage lang abhängen. Das Serviceteam weiss, was gerade «im Kasten» ist. Beilagen: Pommes, Kernser Teigwaren, hausgemachte Wasabi-Mayo, hausgemachte Trüffel-Mayo. Für die Kids gibt es eine eigene Karte mit familienfreundlichen Preisen: Kuh(le) Teigwaren, Rindsghacktes, Cipollata. Cervelat. Brigitte Trauffer hat noch eine vegane Dessertempfehlung: «Brigittes Liebling», veganer Schokoladenbrownie mit Erdnussbutter-Topping.
Fotos: Adrian Bretscher, David Birri, MOOD.CH
