Text: Caroline Micaela Hauger
«Klein, aber fein». So lautet das Motto im Haslital. 400 Berggipfel, kuschliger Hüttenzauber, ein Panorama, das begeistert: Meiringen-Hasliberg ist eine entspannte Destination. Es liegt eingebettet zwischen den Pässen Grimsel, Susten und Brünig. Man ist stolz auf die 60 Pistenkilometer, 25 Kilometer Winterwanderwege, 13 Transportbahnen und zwei Schlittelpisten.
Schlittelmekka Eigerwelt. Die kleine Tour startet in Winterlücke nach Hasliberg-Reuti und ist drei Kilometer lang. Per Bus gehts ab Meiringen auf die Grosse Scheidegg. Von hier saust man chic mit einem Haslitaler Schlitten von Dres Zumbrunn zur Schwarzwaldalp hinunter (heimische Spezialitäten, sympathische Gastgeber). Diese Strecke ist 5,5 Kilometer lang, mit Rosenhorn, Wetterhorn und Eigernordwand im Visier.
Älplerzmorge mit Rösti. Ein Geheimtipp im Naturparadies ist das Alprestaurant Balis, eine kleine, feine Adresse. Karin und Ueli Grossmann führen die Location mit viel Herzblut. Beliebt ist ihr Älplerzmorge mit Rösti. Für Schneehschuh-Fans startet eine besonders schöne Tour von der Mägisalp, der Sonnenterrasse des Haslitals. Man stärkt sich vor dem Cheminée im Bergrestaurant Mägisalp, bevor dann unter den Füssen der Pulverschnee knirscht. Der gemütliche Trail (3,8 Kilometer, circa 1,3 Stunden) führt durch verschneite Wälder vorbei an einer Grillstelle und dem Alphittli Gummen zurück zur Mittelstation Bidmi. Ein Bijou ist der 15 Kilometer lange Gadmen-Rundkurs. Die Langlaufloipe ist während der Saison täglich bis neun Uhr abends beleuchtet.
15 Punkte für Chef Simon Anderegg. Erste Adresse für Gourmets ist das Hotel Victoria am Bahnhof Meiringen. Franziska und Simon Anderegg haben ihr Viersternehaus in eine stilvolle Oase und einen beliebten Treffpunkt verwandelt. In den 18 Zimmern mischt sich zeitgemässes Design mit alpiner Tradition. Warme, dunkle Farben und spannende Lichtakzente bestimmen die Ausstattung von Lounge und Restaurant. Der Chef ist seit Jahren mit 15 GaultMillau-Punkten gelistet; fürs kleine Haslital eine grosse Leistung. «Ich mags frisch, lebendig, ehrlich», sagt Anderegg und gibt noch einen Tipp mit auf den Weg: die Besichtigung des imposanten Grimsel- Kraftwerks (auch im Winter möglich). Bei der Führung durch den Untergrund macht man in einer Jahrmillionen alten Kristallkluft halt – ein bleibendes Erlebnis.
Auf der Watchlist: «Urweider» in Innertkirchen. Die GaultMillau-Tester haben im Haslital noch eine neue Adresse im Visier: Das «Urweider» in Innertkirchen, ein Familienbetrieb mit gutem Restaurant, Piemont auf der Weinkarte und gemütlichen Zimmern. Küchenchef Sascha Urweider, Vertreter der fünften Generation, gibt ziemlich Gas: Zwiebelsuppe mit Bergkräutern, Parmesan und Ei. Crèmesuppe mit Kürbis aus dem eigenen Garten. Frischkäse-Ravioli mit Zitrone, Pfeffer, Olivenöl und hausgemachtem Petersilienpesto. Felchenfilet aus dem Thuner- oder Brienzersee. Wir bleiben dran.
Fotos: David Birri, HO