Hüttenplausch & Golf-Challenge by Night

Eine besonders gute Idee. Die Saison ist für die Schweizer Skistars Ende März durch. Es war ein unglaublicher Winter für die Schweiz. Überflieger Marco Odermatt und Lara Gut sei Dank. Jetzt können die Profis endlich durchatmen und auch mal einen Skitag ganz ohne Leistungsdruck und Erwartungen geniessen. Zum Beispiel am Skitag der ASGI. Die Abkürzung steht für Association Suisse des Golfeurs Indépendants – oder wie man auch sagt: alles super gute Ideen. Und der alljährliche Skitag ist immer eine gute Idee. 

Mit den Profis auf der Piste. Dieses Jahr findet er in der Lenzerheide statt. Hobby- und Profi-Golfer machen gemeinsam mit Skistars und ASGI-Ambassadoren die Pisten unsicher. Zu den Ambassadoren gehören Ramon Zenhäusern, Camille Rast, Luca Aerni, Charlotte Lingg, Daniel Yule, der paralympische Skifahrer Robin Cuche sowie die Profi-Golferin Charlotte Alran. Am Skitag kommt es sogar zu einem Rennen. Dabei geht es aber nicht darum, wer der Schnellste ist. Wer den Zeitunterschied zwischen der eigenen Fahrt und der von Chamonix-Sieger Daniel Yule am genauesten schätzt, hat gewonnen – eine Art «Stableford-Skirennen». Der sportliche Ehrgeiz lässt sich aber nicht so leicht unterdrücken. Vor allem bei den Profis. Der Schnellste an diesem Tag ist Luca Aerni. Bei der Rangverkündigung sagt Ex-Skiprofi, SRF-Kommentator und ASGI-Skitag-Speaker Marc Berthod: «Luca, darum ging es heute nicht, das bringt dir gar nichts. Damit kannst du höchstens am Abend im Ausgang bluffen.»

Motta-Burger & Cremeschnitte! Am ASGI-Skitag geht es nicht um Ränge und Punkte, sondern um Spass und gutes Essen. Und das genoss man an diesem Tag in der Motta-Hütte. Essen ist bei den Profisportlern immer ein Thema. «Während der Saison achte ich schon sehr darauf, was ich esse», sagt Daniel Yule. Vor einem Rennen isst er meistens nichts, höchstens ein paar Nüsse. Noch nicht einmal bei seinem historischen Sieg in Chamonix – er fuhr vom 30. auf den 1. Platz – hatte er ein Geheimrezept. Jetzt greift er bei den Vorspeisen (Wildlachs von Hemmi, Rindstartar und Vitello Tonnato) aber ordentlich zu. Und auch zum Hauptgang bestellt Yule den legendären Motta-Burger. «Aber bitte ohne Fries», ergänzt er seine Bestellung. Camille Rast, die diesen Winter zweimal den vierten Platz in Weltcup-Rennen belegte, tut es ihm gleich. «Lieber noch eine Cremeschnitte zum Dessert», finden die beiden. Kollege Luca Aerni (8. in Adelboden), der am Vortag Geburtstag feierte, kann es kaum glauben. «Was stimmt mit denen nicht? Ich gönne mir Pommes und die Cremeschnitte.»

Von Ponte Brolla auf die Hütte. Für das kulinarische Wohlbefinden der Gäste ist Küchenchef Bartolomeo Ferretti zuständig. Er kocht seit elf Jahren auf der Motta-Hütte, seit fünf Jahren ist er Küchenchef. Davor war er im «Da Enzo» in Ponte Brolla TI. Die Gäste dürfen an diesem Tag aus der Frühlingskarte wählen. Pascal Germanier, Delegierter des ASGI-Vorstands, wählt das ganze Güggeli mit Kartoffeln, Ramon Zenhäusern entscheidet sich für den Black Cod mit Venere-Reis, doch die meisten nehmen den Motta-Burger mit Honig-Bun, Raclette-Käse und Cocktail-Sauce. 

Unter dem Radar. Ramon Zenhäusern geniesst den Zmittag auf der Hütte. «Während der Saison kommt man ja nie dazu. Da hat man immer nur das nächste Rennen im Kopf.» Für den Zwei-Meter-Mann lief die Saison nicht wie gewünscht. Erst schmerzte der Rücken, dann steckte er sich mit Corona an. «Ich will gar nicht nach Ausreden suchen. Im Moment ist das Niveau so hoch, da liegt das einfach nicht drin.» Für seine erfolgreichen Schweizer Kollegen Marcel Odermatt und Loïc Meillard freut er sich trotzdem von ganzem Herzen und scherzt: «Da fällt es auch viel weniger auf, wenn man selbst nicht so gut ist.»

Ski & Golf passt. Am Abend müssen die Skistars noch zeigen, dass sie nicht nur Skifahren, sondern auch golfen können. Doch was hat Golf eigentlich mit Skifahren zu tun? «Die beiden Sportarten haben viele gemeinsame Werte: das Outdoor-Erlebnis und die körperliche Fitness. Durch die Unterstützung der Ambassadoren fördern wir den Sport im Allgemeinen. Und die Ambassadoren spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung des Golfsports, indem sie ihre Leidenschaft und Begeisterung für diese Sportart teilen und als Vorbild fungieren», sagt Nicole Messerli, Executive Manager bei ASGI.

Neuer ASGI-General-Manager. Im Restaurant Buccafina im Golfclub Lenzerheide gibt es zunächst Zürcher Geschnetzeltes mit Rösti zur Stärkung. Danach geht es raus auf die Terrasse zur Golf-Challenge. Im Zentrum steht Profigolferin Charlotte Alran. Die Westschweizerin, die auf der Letas-Tour spielt, fordert alle Teilnehmenden raus. Sie spielt einen Golfball, der im Dunklen leuchtet, möglichst nahe an das Loch. Kommt ihr Kontrahent näher ans Loch, hat er gewonnen. Die ASGI ist stets bemühmt, ein breiteres Publikum für den Golfsport zu aquirieren. «Wir haben eine neue Golfschule, die ASGI National Golf School, mit der wir den Zugang zum Golf noch weiter vereinfachen können», sagt der neue ASGI-General-Manager Nicolas Thommen. «Im Moment haben wir so viele Mitglieder wie noch nie», ergänzt ASGI -Präsident Franz Szolansky.

Leuchtende Golfbälle und zwei neue Mitglieder. Auch bei der nächtlichen Golfchallenge gehen die Skistars motiviert an die Sache heran. «Ich kann zwar nicht gut golfen, aber ich freue mich auf die Herausforderung», sagt Luca Aerni. Daniel Yule schlägt den Profi souverän. Und auch Charlotte Lingg, die als Kind oft Golf gespielt hat, zeigt, was sie kann. ASGI-Gründer Pascal Germanier und der ehemalige Golfprofi Nicolas Thommen brillieren beim Duell gegen Alran. Weniger Erfolg haben Ramon Zenhäusern, Luca Aerni und Marc Berthod. Für Berthod und Lokalmatador Livio Simonet, die beide zum ersten Mal am Skitag dabei waren, gibt es dennoch ein Happy End: ASGI schenkt den beiden noch am selben Abend die Mitgliedschaft bei ASGI.

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