Fotos: Christopher Kuhn

Lieblingsgegend? Wenn Freunde zu Besuch sind, gehe ich mit ihnen am liebsten rund ums Lochergut auf eine kleine Food-Tour. Wir starten am Brupbacherplatz in der Gelateria di Berna. Glacé mag ich eher klassisch: Fior di latte ist das Geilste. Stopp Nummer zwei: die Bar Sacchi, die einen der besten Negronis der Stadt serviert. Deren Weinkarte ist auch empfehlenswert, manchmal ein bisschen crazy und nicht immer ganz mein Geschmack, hat aber coole Flaschen darunter. Dann gehen wir rüber ins «Rosi» – das perfekte Restaurant, um auch Gäste aus einer Grossstadt zu überraschen, die oft auswärts essen. Das Storytelling zu den einzelnen Gerichten ist unterhaltsam, authentisch und passt total zum Konzept. Mein absolutes Lieblingsgericht: Kässpätzle – klingt jetzt wieder ein bisschen langweilig, aber darauf freue ich mich jedes Mal brutal. Als unkompliziertere Alternative zum «Rosi» gibts noch das «Derby» vis-à-vis: Mein Liebling unter den neapolitanischen Pizzen in Zürich, da sie etwas knuspriger gebacken ist als bei der Konkurrenz.

Brunch-Hotspot? Bei Brunch bin ich eigentlich eher simpel gestrickt: Ein gutes Brot mit Butter, etwas Konfitüre, Käse und Aufschnitt reichen mir völlig aus. Aber kürzlich war ich im Restaurant Drei Stuben, das neben verschiedenen Klassikern auch ein, zwei Gerichte auftischen, die eigentlich schon Richtung Casual Fine Dining gehen. Eggs Benedict, Würstli im Teig, Trüffel-Rösti-Kroketten – ein cooler Mix aus guten Produkten. Ein Glas Champagner dazu wäre auch nicht verkehrt. Bei schönem Wetter lockt zudem eine richtig schöne Terrasse.

Café-Tipp? Das «Kafi Freud» zwischen Schaffhauserplatz und Milchbuck ist ein cooler Spot. Letztes Mal haben sie mir einen hippen «Dirty Chai» aufgeschwätzt. Ich bin ja eigentlich kein Fan von Chai, mit einem Shot Espresso vermischt, schmeckt er aber ausgezeichnet. Auch den Schokoladenkuchen habe ich in bester Erinnerung: Ich mag ihn nicht zu feucht – man soll ihn mit einem Schluck Kaffee runterspülen! Bei warmem Wetter lockt zudem eine gemütliche Terrasse vor dem Café.

Lieblingszmittag? Char Siu Bao wäre meine Henkersmahlzeit, quasi mein Kryptonit. Ich frage mich jedes Mal, wie der Teig so fluffig-leicht wird, da ich bei meinen eigenen Versuchen daran total gescheitert bin. Deshalb sind sie ein Must, wenn ich über Mittag zu «Hongxi» an der Zwinglistrasse gehe. Dann noch ein, zwei weitere Gerichte – am liebsten mit Michelle, damit wir alles teilen können. Kein günstiger Lunch, aber einer, der sich definitiv lohnt. Bei unserem letzten Besuch hatten wir unter anderem noch die knusprig-frittierten Spareribs an einer süsslichen Chilisauce – sehr empfehlenswert!

Lieblingsdöner? Kürzlich war ich Gast im Podcast «Kurds & Bündig», wo wir aufs Thema Kebab gekommen sind. Yoldaş Gündogdu, einer der beiden Hosts, hat mir daraufhin die Memo Bar in Altstetten empfohlen. Nach der Aufzeichnung bin ich natürlich sofort hin, um ihn auszuprobieren. Nach 40 Minuten Wartezeit über Mittag habe ich mir zuerst gesagt: Egal, wie gut der Döner ist, die haben mich hier zum letzten Mal gesehen. Aber dann war er so gut, dass sich meine Meinung gleich wieder geändert hat. Das Fleisch kommt frisch geschnitten vom Spiess statt aus der Wärmeschublade und ist saftig, das Brot knusprig und bestrichen mit einer guten Sauce. Kein High-End-Kebab, aber sehr solide gemacht.

>> Der GaultMillau scoutet für IWC Schaffhausen die besten City-Adressen. Dieses Mal on tour: IWC-Liebhaber Noah Bachofen und «Züri isst»-Blogger Pascal Grob.

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