Text: Siméon Calame I Fotos: Darrin Vanselow
Kju kommt von Q. «Grimbergen Blanche trinke ich immer mit Genuss», lächelt Liviu Budéan, Küchenchef im «Kju» in Vevey. «Ich mag das leicht herbe Aroma, das wunderbar zu Fischgerichten passt. Etwa zum Dorsch, den wir zurzeit auf unserer Karte haben.» Das Fischfilet wird begleitet von Polentaschnitten mit Parmesan, Currycreme, confierten Cherrytomaten und Rotkraut. Letztere Zutat kocht Budéan anderthalb Stunden in, notabene, Grimbergen Blanche! «Das ergibt einen unvergleichlich guten Geschmack!», fügt Geoffrey Dutt an. Er ist Geschäftsführer im Kju, seit Eröffnung im Jahr 2015 dabei und kann darum auch gleich erklären, wie das Lokal damals zu seinem Namen kam: Eigentlich handle es sich um das «Q» aus dem Strassennamen «Quai Perdonnet» - ihnen habe gefallen, dass man darin auch ein Cocktailglas mit Strohhalm oder einen Teller mit Gabel aus der Vogelperspektive sehen kann. Und wird der Buchstabe dann in Englisch ausgesprochen, werde daraus eben «Kju». Grosses Bild oben: Liviu Budéan & Geoffrey Dutt (r.).
Speisesaal, der an eine Kathedrale erinnert. Schon von Beginn weg wollten Geoffrey Dutt und seine Mitstreiter einen Ort schaffen, wo man nicht nur gut essen, sondern auch feiern kann. Freitags und samstags startet man den Abend zu Tisch und findet sich gegen Ende um 2 Uhr nachts an der Bar wieder. Seit Liviu Budéan 2019 zum Team gestossen ist, hat man den Fokus allerdings viel mehr auf die Speisen gelegt - das Kju sollte zu einer der empfehlenswerten Adressen am Quai Perdonnet werden. Und das ist gelungen! Stimmt das Wetter, ist die Terrasse zum See hin bis auf den letzten Platz besetzt. Wird es kälter, setzen sich die Gäste nach drinnen, in den spektakulären Speisesaal, der beinahe an eine Kathedrale erinnert. Im Teller? Ist dann vielleicht Hasenrücken mit Senfsauce. Oder ein perfektes Stundenei mit Kürbis-Espuma.
«Gebraut mit Leidenschaft, seit 1128», sagt Grimbergen stolz. Die Mönche aus dem belgischen Kloster Grimbergen haben dieses Bier entwickelt. Besonderes Merkmal: Grimbergen passt ausgezeichnet zum Essen. Und: Das Genuss-Bier, auch bekannt durch den Phönix im Logo, wird vorzugsweise im besonderen Kelch-Glas ausgeschenkt.
Mittags? Burger! Ein bisschen Rock 'n' Roll darf es dann aber schon sein: Liviu Budéan serviert mittags zu humanen Preisen - die Menüs kosten zwischen 20 und 25 Franken - auch mal einen hausgemachten Burger mit Pulled Pork und BBQ-Sauce, den er von A bis Z inhouse zubereitet! Oder Graved Lachs mit Randen und schwarzem Rettich. Und damit sind offenbar auch die Gäste zufrieden: «Wir haben unseren Platz in der Gastroszene von Vevey und unsere Klientel gefunden», meint der gebürtige Elsässer Geoffrey Dutt. Mit einem Grimbergen Blanche in der Hand.