Text: Kathia Baltisberger Fotos: Ellin Anderegg

Who is who. Franco Körperich, 34, und Tanja Rebhan, 28, sind die Neuen im «Löwen» in Menzingen. Vorgänger René Weder hat im Mai an Körperich übergeben, springt zwischendurch noch ein. Tanja und Franco haben das Restaurant im Griff: Franco kocht nicht nach Speiskarte, sondern bestimmt selbst, was es gibt. Tanja – ebenfalls gelernte Köchin – serviert die Gerichte ihres Freundes.

 

Kennenlernen. Franco Körperich war gerade Souschef bei Kurt Mösching in der «Sonne» in Wengi bei Büren. «Wir hatten Personalmangel. Also stellte sich Tanja vor und bekam den Job», sagt Körperich. Von überschwänglichen Gefühlen und sprühenden Funken kann man aber nicht reden. «Das war alles rein kollegial. Wenn man zwölf Stunden zusammen arbeitet, freundet man sich auch privat an», stellt Tanja klar. Drei Monate später reicht Körperich die Kündigung ein. Der Kontakt bricht aber nie ganz ab. Als Tanja die Hotelfachschule Belvoirpark in Zürich macht, ist Körperich bereits im «Löwen» bei René Weder. Auch dort wird wieder eine Aushilfe gesucht, Tanja ist erneut zur Stelle. Beim zweiten Anlauf klappts dann auch mit den sprühenden Funken.
 

Loewen Menzingen

Der «Löwen» ist der älteste Gasthof im Kanton Zug. 

Loewen Menzingen

Wilder Loup de mer grilliert auf Binchotan mit Bouillabaisse, Spinat und Tomate.

Alltag. Obwohl Tanja ebenfalls gelernte Köchin ist, sind die Aufgaben klar verteilt: Franco ist in der Küche, Tanja managt Service und Administration. «Für mich passt das. Ich muss da auch ehrlich sein. Franco ist der deutlich bessere Koch», sagt sie. Gibt es in der Küche einen Engpass, ist Tanja aber sofort zur Stelle. Auch Franco verkehrt im Service. Im «Löwen» gibt es keine Speisekarte. «Deshalb präsentiere ich das Menü gleich selbst. Wenn die Gäste Fragen haben, kann ich direkt antworten.»

 

Ärger. «Wir sind sehr friedlich», sagt Tanja Rebhan. «Privat gibt es bei uns wenig Anlass für Streitereien. Wir treffen die Entscheidungen gemeinsam und tragen gemeinsam Konsequenzen.» Wenn im Betrieb oder während dem Service etwas anfällt, bespricht man es danach. «Wenn etwas vorfällt, öffnen wir eine Flasche Wein und klären das. Unser Motto lautet: Nie böse ins Bett gehen», sagt Körperich. Tanja ist derselben Meinung. Auch das ständige Zusammensein stört sie nicht. Im Gegenteil: «Als ich noch an der Hotelfachschule war, haben wir uns nur selten gesehen. Heute schätze ich es, dass wir mehr Zeit miteinander verbringen können.»

 

Hochzeit. Seit zwei Jahren sind Franco und Tanja ein Paar, nächstes Jahr sollen die Hochzeitsglocken läuten. Doch ein eigenes Restaurant gibt viel Arbeit, kann auch zur Zerreissprobe werden für einige Paare. Bei Rebhan/Körperich sind die Vorbereitungen auf Kurs. «Bei einer Übernahme hat man enorm viel zu tun und eine Hochzeit hat da vielleicht nicht immer Priorität. Aber der Plan steht, auch wenn die Einladungen noch nicht raus sind.» Tanja bestätigt: «An der Feinplanung happert es noch ein bisschen.» Doch die Eckdaten stehen, im Sommer kann geheiratet werden. 

 

www.loewen-menzingen.ch