Interview: Isabel Notari Fotos: Kurt Reichenbach, HO
Dieter Meier, was ist so einzigartig an Ihrem Fleisch aus Argentinien?
Da kommt vieles zusammen. Das Wichtigste aber ist, dass es wunderbare Rassen sind, Angus-Rinder, die ideal gehalten werden. Sie sind das ganze Jahr im Freien, verteilt auf vielen Tausend Hektaren, fressen sie das würzige, argentinische Gras.
Aber eben in Argentinien. Momentan ist doch eigentlich Regionalität Trumpf.
Unsere Ökobilanz ist sehr gut. Die Rinder ernähren sich ja vor Ort, wir karren kein Futter an. Und wir liefern das Endprodukt mit dem Schiff, auf dem das Fleisch während vier bis fünf Wochen einen Reifeprozess durchmacht.
Wie muss man sich die Rinderfarmen vorstellen?
Unsere argentinischen Gauchos verbringen das ganze Leben auf dem Land. Das Bewirtschaften einer Farm, das Beackern der Erde, die intensive Arbeit mit den Rindern – all das liegt ihnen im Blut. Im Mittelpunkt steht dabei immer das Tierwohl. Die natürliche, nachhaltige Aufzucht und Pflege der Rinder sind ihr Lebenswerk.
Wie hebt sich Ihr Ojo-de-Agua-Fleisch von herkömmlicher südamerikanischer Ware ab?
Wie wir unsere Rinder züchten, spiegelt sich in der unvergleichlichen Qualität des Fleisches wieder. Unser Engagement ist enorm. Auf den ersten Blick besticht das Fleisch mit seiner dunkelroten Farbe und der feinen Marmorierung. Die ideale Zellstruktur sorgt für perfekte Saftigkeit, der ausgewogene Fettgehalt für einen zarten Biss. Es ist der intensive und vollmundige Geschmack, der das Ojo-e-Agua-Rindfleisch so unverwechselbar macht.
Im Detailhandel ist Ihr Fleisch vereinzelt bereits erhältlich. Warum die Zusammenarbeit mit G. Bianchi AG?
Bianchi ist der absolute Wunschkunde von uns, weil Bianchi eine grosse Reputation hat auf alles, was er macht. Und Bianchi ist die grosse Traditionsfirma, die genau die Kundschaft bedient, die wir für unser Fleisch wünschen. Wunderbare Chefs von Fünfsternehotels und Topköche, die auf Fleisch spezialisiert sind. Und die sofort merken, wie sensationell unser Fleisch ist, wenn es denn mal in der Pfanne ist.
In welchen Restaurants essen Sie Fleisch?
Dort, wo genau deklariert ist, wo das Fleisch herkommt. So ist unser Fleisch rückverfolgbar, man kann genau eruieren, welches Rind, wo und wie lange gestanden hat.
Was muss ein Restaurant haben, damit Sie es berücksichtigen?
Ich mag Lokale mit guter Atmosphäre. Denn, wenn ich gut essen will, kannn ich das auch zu Hause. Ein Stück Fleisch in der Pfanne anbraten, dann im Ofen ruhen lassen, das bringt auch ein Hobbykoch wie ich fertig. Im Restaurant aber ist mir die Stimmung, die Ambiance enorm wichtig.
Blättern sie auch in Gourmetguides wie GaultMillau oder Michelin, um neue Lokale zu entdecken?
Regelmässig trifft man mich nicht in Gourmettempeln an. Das ist mir zu überkandidelt. Aber ich bekomme viele Tipps von Bekannten. Und natürlich kenne ich einige Spitzenköche der Schweiz und kehre gerne bei ihnen ein. Im Grunde jedoch mag ich es eher einfach.
Wie sieht ein einfaches Essen aus?
Gschwellti mit Alpkäse sind für mich eine Delikatesse. Und ich mag Bratwurst, sehr gerne die aus Zürichs «Vorderen Sternen». Meine Tochter Anna führt ein kleines Lokal in Zürich – das «Schnupf» – dort gibts wenige, aber feine Sachen. Fleisch und Pommes frites etwa und zur Vorspeise meistens Artischocken. Scheint grad in Mode zu sein.
Welche Weine trinken Sie gerne?
Da geht es mir wie beim Essen. Die Ehrlichkeit des Produktes ist ausschlaggebend. Er darf nicht gekünstelt daherkommen. Ich mag eine breite Palette von Weinen. Anspruchsvolle, edle Tropfen aus Spanien und Frankreich. Aber auch einfache Landweine. Wie die aus dem Zürcher Unterland, die gar etwas säuerlich sein dürfen, weil sie natürlich gewachsen sind. Und natürlich mag ich auch meine eigenen Weine.
>> Die G. Bianchi AG ist Spezialist für Fisch, Krustentiere, Fleisch, Geflügel und andere Spezialitäten. Der grösste Lieferant der Schweizer Gastronomie ist in Zufikon AG und in Saint-Prex VD zu Hause. www.bianchi.ch