Text: GaultMillau Schweiz | Fotos: Ellin Anderegg, Sylvan Müller
Die Altstadt lebt! Die «Jazzkantine» liegt an der unspektakulären Grabenstrasse in der Luzerner Altstadt. Aber das Angebot ist spektakulär: Serviert werden Snacks und Fünfgänger, und viele wollen nur das eine: Das hausgemachte, erstklassige «Graben-Brot» (Sauerteig). Die beste Nachricht: Die «Jazzkantine» bleibt Luzern noch mindestens fünf Jahre erhalten; ein neuer Mietvertrag ist unterschrieben. Die Altstadt lebt! Grosses Bild oben: Die Vier von der «Jazzkantine»: v.l. Mario Waldispühl, Marcel Hurschler, Rahel Heller und Sylvan Müller.
Das «Graben-Brot». Mit Schmalz & Grieb. Ortstermin in der Beiz. Beeindruckend bereits die Liste der «Hoflieferanten»: Ziegen von Toni Odermatt. Rind und Wurst vom «Uelihof». Bergkartoffeln von Marcel Heinrich. Das Beste der Produzenten prägt den abendlichen Fünfgänger: Geräucherte Geissenricotta mit Randen-Pickles und geschmorten Randen. Jungrund-Federstück mit Kräuteröl und Ofenkartoffel. Davor eine sommerlich-kühle «Rüebli»-Suppe, mit geröstetem Selleriepüree. Die einzelnen Teller kommen unkompliziert, zügig und in tadelloser Qualität auf den Holztisch. Einfacher geht auch. «Brotzeit» ist angesagt: Aufs hauseigene Sauerteigbrot, gebacken von Thomas Christen, kommt je nach Wunsch Butter & Konfi, Liptauer Aufstrich, Schmalz & Grieb, Rauchfisch & Apfelkren. Knusprig, gut und deftig.
Thai, Tapas, Tavolata. «Jazzkantine»-Fans checken das Angebot auf Facebook, denn die Gastgeber lassen sich öfter mal was Neues einfallen: Thai Tavolata. Alpen-Tapas. Moules & Frites. Cordon Bleu. Burger. «Stubete» und «Metzgete» gehören auch zum Programm. Gemeinsamer Nenner: Vollgas in der Küche, gute Laune in der Beiz. Und im Sommer auch draussen auf der nicht allzu heftig befahrenen Grabenstrasse.
«Mamma Jazz» und ihre Kumpel. Und wer sind die «Pop-Könige», ausgezeichnet vom GaultMillau und von Titelsponsor American Express? Die «Jazzkantine» ist ein Fall für vier. Sylvan Müller, einer der besten Fotografen im Land, führt Regie. Marcel Hurschler (etwas häufiger) und Mario Waldispühl (etwas seltener, da lieber an der Front) stehen in der Küche. Rahel Heller leitet mit ihrer «Girls-Gang» den Service. «Mamma Jazz», nennen sie die Stammgäste; das ist schon fast eine Liebeserklärung. Die Chefs sind Köche mit Vergangenheit: Sie haben in der «Krone» Blatten bei Malters lange um GaultMillau-Punkte gekocht, ehe sie sich fürs Projekt «Jazzkantine» begeistern liessen. Aufgaben und Aktien werden brüderlich geteilt: 25 Prozent Anteil für alle. Und wo bleibt in der «Jazzkantine» der Jazz? Die angesehene Luzerner Jazz-Schule ist ausgezogen, Gigs gibt es noch immer: Der Festsaal im Untergeschoss, Ort für spektakuläre Partys, ist frisch renoviert, die ersten Dinner-Konzerte werden vorbereitet.
Hallo Nachbar: Das «Magdi». Luzern ist ein cooles Pflaster für POP-Beizen. Zwei neue Adressen kommen auf GaultMillaus Lifestyle-Liste: Das «Magdi» an der Eisengasse, nur ein paar Meter von der «Jazzkantine» entfernt. Und das «FED» an der Pilatusstrasse. «Das Glück liegt ein wenig höher», heisst es im «Magdi». Deshalb geht es rauf in den ersten Stock zu Martina Odermatt und Thomas Pollet. Auf der kleinen Karte: Gewürzbutter mit Popcornbutter. Albeli im Molkensud. Pochierter Saibling. Und «Gnudi» mit geräuchertem Geissenricotta von Toni Odermatt. Im «FED» kochen zwei Jungs aus dem «Alpineum»: Dominic Unternährer und Simon Tanner. Für 78 CHF isst man sich quer durch die Karte. Auch sonntags geöffnet.
>> GaultMillau und American Express stellen 50 POP-Adressen und die Rookies der Schweizer Weinszene in einem Booklet vor, das am Freitag zusammen mit der Schweizer Illustrierten am Kiosk liegt.