Wie kommt man auf die Idee, einen Weltrekord im Racletteessen auf die Beine zu stellen, Monsieur Meyer?

Aus Liebe zum kulinarischen Erbe der Schweiz! Nachdem sich die Franzosen im letzten Jahr mit einem Racletteessen für 2236 Personen als Weltrekordler feiern liessen, bat mich eine Gruppe von Raclettefans aus dem Wallis, ihnen bei der Organisation eines neuen Rekords behilflich zu sein. Dass der Weltrekord derzeit den Franzosen statt den Wallisern gehört, ist schon ein Skandal. Fast noch schlimmer ist aber, dass er nicht auf traditionelle Weise mit geschabtem Käse aufgestellt wurde, sondern mit Raclettepfännchen.

Mit wie vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern rechnen Sie?

Wir haben in zwei Stunden über 4500 Plätze verkauft. Auch prominente Gesichter wie die Walliser Ski-Legende Roland Collombin haben ihr Kommen angekündigt. Und natürlich wird Raclettepapst Eddy Baillifard vor Ort sein.

Christian Constantin, der Präsident des FC Sion, ist ein stolzer Walliser und ein guter Freund von Ihnen. Kommt er auch an den Event?

Christian war sofort begeistert vom Rekordversuch und wollte eigentlich für uns Raclette schaben. Leider spielt der FC Sion nun um 18 Uhr auswärts gegen Lausanne-Sport, also wird er den Start des Events verpassen. Aber ein Fest im Wallis dauert ja immer ein wenig länger. Ich bin also zuversichtlich, dass die Racletteöfen noch laufen, wenn Christian zurück in seinem Heimatkanton ist.

Im Bild oben: Pascal Meyer (l.), der innovative Kopf hinter der Online-Marketing-Plattform QoQa, mit Käser Eddy Baillifard, dem Walliser Raclettepapst.

Sierre, le 30 mai 2023, Dégustation de fromages a Raclette au Château de Villa, en compagnie de : Böniger tranchiert... Raclette im Château de Villa, Sierre © Sedrik Nemeth

Der Stolz des Wallis: Raclette du Valais AOP. Mehr als Kartoffeln, Cornichons und Silberzwiebeln braucht es dazu nicht.

Wie viele Portionen Raclette können Sie an einem Abend essen?

Oh, ich bin ziemlich gefrässig, wenn es um Raclette geht. 18 Portionen schaffe ich schon. Trotzdem wird es genug für alle geben. Wir haben 1200 Kilo Käse bestellt, dazu eine Tonne Kartoffeln, 380 Kilo Cornichons und 280 Kilo Silberzwiebeln.

Und wie sieht es mit den Getränken aus?

Raclette muss in genügend Weisswein schwimmen. Am besten in Fendant. Wir werden 1500 Flaschen kalt stellen.

Welche Rolle spielt gutes Essen für Sie persönlich? Und wie wichtig ist es für den Erfolg eines Unternehmens?

Ein liebevoll zubereitetes Essen in angenehmer Gesellschaft trägt viel zum Wohlbefinden bei. Es muss nichts Kompliziertes sein, auch ein Löwenzahnsalat oder ein Poulet vom Spiess sind wunderbar. Ich möchte, dass die Menschen, die für QoQa arbeiten, nicht nur satt werden, sondern bei Tisch zusammenkommen, sich unterhalten und Freude an dem haben, was auf dem Teller liegt. Das Restaurant «Stamm» an unserem Hauptsitz in Bussigny ist ein wichtiger Bestandteil des Unternehmens.

Stamm, QoQa, Lausanne

Im «Stamm», Pascal Meyers Restaurant in Bussigny bei Lausanne, trifft sich die QoQa-Community in gemütlicher Umgebung.

Wie oft essen Sie im «Stamm»?

Öfter, als es für meine Linie gut ist. Mindestens viermal in der Woche. Damit ich als Fleischtiger mehr Gemüse esse, habe ich dem Küchenteam des «Stamm» aufgetragen, die vegetarischen Gerichte nicht als solche zu kennzeichnen. Oft sind die Rezepte so interessant, dass ich gar nicht merke, dass ich kein Fleisch esse, sondern mich einfach freue, eine neue Kreation zu entdecken.

Wen würden Sie gerne einmal als Gastkoch im «Stamm» begrüssen?

Andreas Caminada kann jederzeit bei uns vorbeikommen! Aber im Ernst: Ich finde alle Chefs grossartig, die ihren Beruf mit Neugier und Begeisterung ausüben. Darum geht es mir, nicht um grosse Namen.

Danny Khezzar QOQA

Im Dezember 2023 hiess der Stargast bei QoQa Danny Khezzar, 18 Punkte-Koch und Finalist von «Top Chef».

QoQa Restaurant Stamm

Zum «Stamm», der gastronomischen Visitenkarte von QoQa, gehört auch eine gut bestückte Bar.

Italo Bassi QoQa

Der italienische Sternekoch Italo Bassi kam im vergangenen Jahr als Gastchef ins «Stamm».

Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung von QoQa in der Deutschschweiz?

Unsere Zahlen sind gut, aber nicht gut genug. Als Unternehmer darf man nie zufrieden sein. Die Leute, die in der Deutschschweiz für uns arbeiten, machen aber einen super Job. Wir müssen noch präsenter und kommunikativer sein, unsere DNA so gut wie möglich rüberbringen. Ich möchte, dass die Deutschschweizer sagen: Diese Romands sind ein wenig verrückt, aber sie sind cool!

Sehen Sie Unterschiede zwischen den Bedürfnissen der Kundschaft in der Deutschschweiz und jener in der Romandie?

Letztlich wollen beide Spass haben und etwas Aussergewöhnliches erleben. Die Deutschschweizer, die uns in Bussigny besucht haben oder sonst mit uns zu tun hatten, fanden sofort den Zugang zu unserer Welt.

Guy Ravet ist Gastkoch für QoQa

Guy Ravet, 17 Punkte-Chef aus Vevey und Präsident von Grandes Tables Suisses, kochte auch schon für QoQa.

Die Hotelpreise haben in den letzten Monaten stark angezogen. Wie schaffen Sie es, auf QoQa trotzdem attraktive Angebote machen zu können?

Unsere Stärke ist die Grösse der QoQa-Community. Wir buchen bei den Hotels nicht zehn Zimmer und auch nicht fünfzig, sondern hunderte oder noch mehr. Dieses Volumen ist attraktiv für die Hotels, es bringt ihnen eine gewisse Planungssicherheit. Ausserdem bilden unsere Kundinnen und Kunden ein attraktives Gästesegment. Wenn sie von einem Hotel begeistert sind, erzählen sie es weiter oder buchen es auch einmal direkt.

Welches sind die verrücktesten Deals, die Sie auf QoQa angeboten haben?

Als wir Teslas zum halben Preis verkauften, löste das ein gewaltiges Echo aus. Und die Leute fragten sich: Wie kann das sein? Ein Highlight war sicher auch das Bild von Pablo Picasso, das wir anboten. Picassos Sohn rief bei uns an und gratulierte uns zu der Aktion, er hatte grosse Freude daran. Wir wollen immer ein wenig anders sein, das ist mir wichtig.

QoQa feiert im Dezember seinen 20. Geburtstag. Da werden Sie sich nicht lumpen lassen mit besonderen Aktionen.

Ich kann versprechen, dass es eine ganze Reihe sehr attraktiver Kollaborationen geben wird. QoQa wird ja gewissermassen erwachsen. Geburtstagsüberraschungen leben aber davon, dass sie Überraschungen sind, deshalb möchte ich noch nicht mehr verraten.

Welche Schlagzeile würden Sie zum Jubiläum gerne lesen?

QoQa wird 20 Jahre alt, ist aber noch immer so verrückt und innovativ wie im ersten Jahr seines Bestehens.

 

qoqa.ch

 

Fotos: HO QoQa, Sedrik Nemeth


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