Text: Urs Heller Fotos: Markus Gortz, HO
«Sri Lankans sind Foodies!» Colombo ist eine Riesenbaustelle. Nach Middle East-Vorbild ringt man dem Meer gewaltige Flächen ab. «Port City» entsteht in den nächsten Jahren. Mit Hochhäusern, Hafen und Hotels. Mit neuen Arbeitsplätzen für 45 000 (!) Personen. Natürlich sind alle grossen Hotelketten (Ritz-Carlton, Grand Hyatt) am Bauen. Shangri-La ist schon da: 541 Zimmer, Suiten und Appartements (DZ ab 180 CHF). An bester Lage an der Galle Face Green Promenade. Mit raffinierten Restaurant-Konzepten: «Wir Sri Lankans sind echte Foodies. Wir könnten stundenlang essen. Deshalb sind diese Restaurants nicht nur für Touristen da, sondern auch für uns Einheimische», lacht Mahika Chandrasena, die smarte Hotelmanagerin. Das «Shangri-La Colombo» ist ein perfekter «Hub» für Ferien in Sri Lanka.
Duck-Master Malik. Signature Restaurant ist wie in allen erfolgreichen Shangri-La’s der «Shang Palace». Der Weg zum Tisch mit Meersicht führt an einem mächtigen Ofen vorbei. Der Arbeitsplatz von Malik Jayawardana, der schon in Schweizer GaultMillau-Küchen gearbeitet hat (Toni Schmidig, Fabian Inderbitzin) und jetzt wieder zurück ist in seiner Heimat: «Ich bin hier der Duck-Master», lacht Mister Malik und schiebt zwei bewusst nicht allzu fette Peking-Enten ins Rohr, bei 220 Grad, für 45 Minuten. Der Master greift am Tisch auch zum furchterregenden Messer, löst die knusprige Haut vom Tier, serviert sie in sanftem Teig. Der Rest mutiert zu einer wuchtigen Suppe (mit Tofu und Kohl) oder wird geschreddert und mit Frühlingszwiebeln in ein Salatblatt gewickelt. Auch gut: Die Dim Sum zum Start.
Sri Lanka-Food? Scharf! Sri-Lanka-Küche gibt’s im trendigen «Kaema Sutra». «Hope you can handle the spices», sagt Restaurantmanager Niroskan De Silva. Das war wohl eine versteckte Drohung, denn der junge Chef Dahrshan Munidasa langt ziemlich kräftig in die Gewürzkisten. Da gab’s eine Bisque von einheimischen Riesencrevetten, in einem «milden Curry» und Kokosmilch. Mild? Von wegen! Auch die Tuna-Würfel (mit Knoblauch) waren für den europäischen Gaumen ziemlich heftig. Aber wir attestieren gerne: Chef Dahrshan kann’s. Einen kulinarischen Basar gibt’s auch: Die vereinigten Küchen aus Malaysia, Nordindien, Holland und Portugal vereint in einem Restaurant, dem trendigen «Table one». Wer auf der «Horizon»-Etage im 32. Stock wohnt, darf für die «Zigarre danach» auf die Dachterrasse mit fantastischer Ozean-Sicht.
Tuk Tuk-Safari. Die nicht allzu aufregende Stadt entdeckt man am besten auf einer «Tuk Tuk Safari». Driver Charhuranga empfängt mit einem Drink direkt aus der Kokosnuss, füllt die Kühlbox und dreht den Sound auf. Dann geht’s im Tuk Tuk-Cabriolet (!) Richtung «Old Dutch Hospital», zu den Märkten der Einheimischen, zu einem Tee-Intensivkurs. Spassfaktor? Hoch – sofern man das Verkehrschaos in Colombos Strassen nicht fürchtet. Edelweiss Air fliegt ab November direkt hin.