Text: Kathia Baltisberger
Neuer Place to be. Es weht ein frischer Wind durch das Seefeld. Genauer: im «The Studio» an der Dufourstrasse 23. Das Verlagshaus Ringier (auch der GaultMillau-Channel gehört dazu) betreibt seit einigen Jahren ein eigenes Café. Im Herbst 2022 wird das Konzept umgekrempelt. Der Startschuss ging an einem sonnigen September-Sonntag über die Bühne: «Züri isst»-Blogger Pascal Grob lud seine Freunde aus der jungen Zürcher Gastronomie ein und veranstaltete einen unkomplizierten Foodtruck-Lunch.
Kaffee, Wein & Pop-ups. Damit das neue Konzept in «The Studio» auch in Zukunft viel zu bieten hat, holt Ringier einen jungen Mann ins Boot, der die Zürcher Pop-up-Szene wie seine Westentasche kennt: Olivier Bur. Zürcher kennen den Koch von seinen Projekten Malacopa oder Zhorigo. Für «The Studio» sieht sein Plan wie folgt aus: «The Studio soll einfach ein cooler Ort im Seefeld werden, in dem man Zeit verbringen möchte», sagt Bur. Klingt simpel. Und so soll es auch sein. Konkret heisst das: Tagsüber trinkt man einen guten Kaffee und isst feines Gebäck. «Wir haben einen Hauskaffee von Stoll. Und es wird monatlich wechselnde Röstereien geben, die eine Gast-Röstung machen.»
Action Burger & Pita. Am Abend stehen spannende Weine zur Auswahl. Ausserdem gibt es verschiedene Pop-ups: Verschiedene Zürcher Gastronomen bespielen das Essensangebot. Den Start macht das «Mazi», ein griechisches Restaurant am Hallwylplatz. Sie bespielen im Oktober und November den Foodtruck vor «The Studio» und servieren Modern Pita, gefüllt mit grilliertem Poulet und Parmesansauce. Oder Randenfalafel mit Kräuter-Joghurt-Sauce. Immer von Montag bis Freitag von 11.30 bis 20.30 Uhr, das Café öffnet schon früher. Ein weiteres Highlight: «Die Jungs von Action Burger haben bereits zugesagt», verrät Bur. Burger-Fans können sich also freuen. Und Fussball-Fans auch: Es wird während der WM 2022 ein Public Viewing geben. Tausendsassa Bur braucht bei so vielen coolen Engagements nicht selbst am Herd zu stehen. Er ist gut vernetzt, kennt die Branche und die Leute. «Zürich ist eine so kleine Bubble. Mit vielen aus der Szene habe ich gearbeitet. Und hier in Zürich unterstützt man sich und kann voneinander lernen. So entstehen auch Freundschaften.»
Noma & Pujol. Olivier Bur ist gelernter Koch, die Lehre hat er quasi gegenüber gemacht, im ehemaligen Hotel Ambassador. Danach arbeitete er bei Reto Lampart in Hägendorf, kochte beim Edel-Caterer «Franzoli», und arbeitete im «Noma Mexico» in Tulum und im «Pujol» in Mexiko Stadt. Ein eigenes Restaurant zu eröffnen, kann sich Bur nicht vorstellen. «Ich fühle mich noch nicht ready, an einem Ort anzukommen. Das braucht ein extremes Commitment. Ich versuche lieber verschiedene Sachen aus.» Das macht er nun mit seinem Catering-Service, verschiedenen Pop-ups oder dem Projekt «Comalo», bei dem er versucht, das kulinarische Erbe seiner zweiten Heimat der Dominikanischen Republik in Wort und Bild zu fassen. Mit dem «The Studio» steht nun ein weiteres, vielversprechendes Projekt an.
>> The Studio
Dufourstrasse 23
8008 Zürich
Fotos: Olivia Pulver, Pascal Grob, Nik Hunger