Text/Fotos: David Schnapp
Tipps aus dem EMP. Den besten Burger von New York zu finden, gleicht der berühmten Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Den Inbegriff des amerikanischen Fast Foods gibt es in der Megacity an fast jeder Ecke. Wer bei Google «Hamburger New York» eingibt, erhält 119 Millionen Suchresultate. Wir brauchen also zuerst einmal eine übersichtliche Auswahl und erhalten etwas Hilfe. Die Sous-Chefs von Daniel Humms Restaurant «Eleven Madison Park» erstellen für uns eine Liste ihrer liebsten Burger-Lokale. Und weil die Liebe zum Detail im «EMP» so gross ist, bekommen wir später noch einen handgemachten Stadtplan mit acht lohnenswerten Adressen. Aus den Sous-Chef-Tipps und der Karte suchen wir fünf aus, die wir an einem langen Samstag in Manhattan besuchen.
Unser liebster Burger in New York: bei «Shake Shack» für weniger als 9 Dollar.
1 – Shake Shack. Unser erster Burger ist nicht teuer ($ 8.69) und bleibt dennoch bis zum Schluss der Favorit. «Shake Shack» ist ein beliebter Ort Mitten in New York City, um Fleisch zwischen zwei weichen Brötchenhälften zu essen. Unser Double Burger mit hohem Fleischanteil wird frisch zubereitet, das Salatblatt ist knackig und das Fleisch gut gewürzt. Das Brötchen hat – wie in den meisten getesteten Lokalen – eher praktische als geschmackliche Funktionen. Die Sauce, eine Art Thousand Island, rundet den «Shack»-Burger harmonisch ab. In einer Abstimmung unter den Sous-Chefs des «Eleven Madison Park» hat dieser Burger ebenfalls den Spitzenplatz bekommen.
>> Shake Shack, Madison Ave & E 23rd St, New York
Etwas teurer, aber auch etwas besser: Burger in Daniel Humms «NoMad».
2 – The NoMad. Das New Yorker Zweitrestaurant von Daniel Humm hat auch einen ausgezeichneten Burger auf der Karte. Er spielt zwar mit 24 Dollar in einer anderen Liga als die übrigen getesteten Varianten, die in der Regel um 11 Dollar kosten. Aber es ist der einzige Burger mit einem ausgezeichneten Brioche-Bun, dazu eine Art aufgerüstete Thousand Island-Sauce, das beste Fleisch (trockengereift) aller getesteten Burger und drei verschiedene gepickelte Gemüse als separate Beilage. Der einzige Gourmet-Burger in unserer Liste ist auch einer der besten.
>> The NoMad, 1170 Broadway, New York
Burger mit Ausweiskontrolle: im «Happiest Hour» in Greenwich Village.
3 – The Happiest Hour. Im bunten fröhlichen Greenwich-Viertel ist diese Bar mit Bistro eine beliebte, laute Adresse. An der Türe werden Ausweise kontrolliert, auf dem Menü stehen ein paar Snacks, die man gut zu Drinks geniessen kann (Chicken bites!) sowie drei verschiedene Burger. «The Happiest Burger» ($14.–) besteht aus zwei Patties aus qualitativ hochwertigem Rindfleisch, Käse, Salat, süss-saure Gurken, konfierte Zwiebeln und das übliche etwas laue Brötchen. Das Gesamtpaket ist dennoch ausgezeichnet.
>> The Happiest Hour, 121 W 10th St, New York
Versteckt in der Hotel-Halle: «Burger Joint» beim Central Park.
4 – Burger Joint. Dieses geheimnisvolle Lokal betritt man durch die lichte Halle des Hotels Le Parker Meridien unweit des Central Parks. Folgt man dem Neon-Burger an der Wand, betritt man ein belebtes, lautes und dunkles Lokal, in der die Gäste für einen Burger Schlage stehen. Weil der Ort in manchen Reiseführern angepriesen wird, ist die Touristendichte hoch. Das Warten lohnt sich dennoch: perfekt gebratenes Fleisch, knackiger Salat, rote Zwiebeln, Ketchup und feine eingelegte Gurken umgeben das Fleisch, das ungewürzt scheint und deshalb etwas flach wirkt.
>> Burger Joint at Parker Hotel, 119 W 56th St, New York, NY 10019
Burger zum Selberbauen: «J.G. Melon» im noblen Teil von Manhattan.
5 – J.G. Melon. An der eleganten Upper East Side, wo New York ruhig und gepflegt wirkt, ist dieses Pub-ähnliche Lokal, in dem man Rücken an Rücken sitzt, nur bar bezahlen kann und wo in einer Miniküche Burger gebraten werden. J.G. Melon ist der Favorit vieler New Yorker, uns hat der Burger, den man mit Zwiebeln, Gurken, Senf und Ketchup selber zusammenbauen soll, nicht richtig überzeugt. Das Fleisch wird aus Prinzip durchgebraten, es ist ungewürzt, was zwar einer gängigen Philosophie entspricht, aber uns dennoch kein sinnvolles Konzept zu sein scheint.
>> J.G. Melon, 1291 3rd Ave, New York, NY 10021
Das ikonische Dessert zum Schluss: «Milk & Honey» Softeis im «Made Nice».
6 – Dessert: Milk & Honey. Nach fünf Burgern und 12 Kilometern Fussmarsch dazwischen, steht uns der Sinn nach einem Dessert. Wir entscheiden uns für das ikonische Milk & Honey in Daniel Humms Fast-Food-Restaurant «Made nice»: Auf eine grosszügige Portion Milch-Softeis kommt Honigkaramell, Honigsauce, Honigkeks sowie Meringue-Stücke. Das ist der ideale süsse Abschluss nach einem Tag Hackfleisch mit weissem Brot und Sauce.
>> Made Nice, 8 W 28th St, New York, NY 10001
