Text: Kathia Baltisberger Fotos: Olivia Pulver
«Tout délicieux». Diese Tour de Suisse hat es in sich – und ist im Gegensatz zum Original auch gar nicht anstrengend. Im Gegenteil. Die Swiss Deluxe Hotels – dazu gehören 40 Schweizer Fünf-Sterne-superior-Hotels – bieten verschiedene Themen-Touren an: Wein, Nachhaltigkeit, Familienferien oder Wellness. Der GaultMillau-Channel hat sich natürlich der Kulinark verschrieben und sich auf die Tour «Tout délicieux» begeben. Die führt von Zermatt nach Genf und zuletzt nach Lausanne und verspricht satt zu machen.
Von der Riffelalp geniesst man perfekte Sicht aufs Matterhorn.
Der Loup de Mer von Géraldine Geroue aus dem «1818».
Die erste Etappe. In Zermatt warten gleich drei Swiss Deluxe Hotels: das Grand Hotel Zermatterhof, das Mont Cervin Palace und das Riffelalp Resort 2222M. Wir checken im Mont Cervin ein, das sich mitten im Dorfkern befindet und zu den Seiler Hotels gehört. Doch zunächst müssen wir Höhe gewinnen: Mit der Gornergratbahn fahren wir auf die Riffelalp. Wer hier nicht nach dem Handy oder der Kamera greift, um den Berg aller Berge zu fotografieren, fällt definitiv auf. Von der Station geht es mit dem Tram zum höchsten 5-Sterne-Hotel der Schweiz.
Der Chef auf 2222 Meter über Meer: Luigi Lafranco aus dem «Ristorante al Bosco».
Rezepte von Nonna & Mamma. Neben der Idylle und dem tollen Blick aufs Matterhorn überzeugt hier vor allem die Küche von Luigi Lafranco im «Ristorante al Bosco». Grund: seine persönlich inspirierten Gerichte. Er serviert Fassona-Rind. «Das sind Tiere einer piemontesischen Rasse, die aber in der Schweiz aufgewachsen sind – genau wie ich», sagt der Italiener. Das Rezept für das Tonnato stammt von seiner Grossmutter, das der Tagliolini (perfekt al dente!) mit Tomatensauce von seiner Mutter. Vegi, aber nicht vegan. «Ich bin aus dem Piemont, da hats natürlich Butter dran!», so der Chef.
Das Mont Cervin Palace befindet sich direkt an der Bahnhofstrasse in Zermatt.
Géraldine & Bavette. In Zermatt ist kulinarisch einiges los, da hat man als Gast die Qual der Wahl. Für uns warten im «1818» ein paar Gerichte von Géraldine Geroue, der einzigen weiblichen Chefin in Zermatt. Wir erinnern uns: Géraldine wohnt in Italien und kommt per Ski zur Arbeit! Sie serviert einen hervorragenden Loup de mer. Das Fleisch (Pata Negra und Bavette vom Luma Beef) kommt aus dem Josper, ein spanischer Grill, der bis zu 500 Grad heiss wird und Géraldines Herzstück in der offenen Küche ist.
Beliebt bei Schweizern und asiatischen Touristen: das japanische Restaurant Myoko.
Crème brulée mit Johannisbeerglace aus dem «Grill» im Mont Cervin.
Sushi & Lammrack. Obwohl die meisten Gäste in Zermatt nach wie vor aus der Schweiz kommen, ist die Destination in den Walliser Alpen international. Im Myoko direkt neben dem Mont Cervin gibt es für uns Sushi, im ersten Stock wartet auf die anderen Gäste Entertainment auf dem Teppanyaki-Grill. Wir sind etwas neidisch, doch wir bekommen es am selben Abend ja noch mit einem Grill zu tun: dem «Grill Le Cervin». Im 14-Punkte-Restaurant im Erdgeschoss des Mont Cervin lodert das Feuer mitten im Lokal. Hier werden natürlich vor allem Fleischspezialitäten grilliert. Für uns gibt es ein äussest zartes Lammrack mit Kartoffelgratin.
Bei «Cooky» in der Küche. Den krönenden Abschluss gibt’s unten in der Küche bei Chef René Kockelkoren, der dieses Jahr von Harry Switalla übernommen hat. Während Pâtissier Zoltan Mihaly Kasvai die Dessert mittels Plattenspieler (!) anrichtet, überwacht «Cooky» die Prozesse mit ernster Miene. Doch bevor es irgendjemand wagt, den gebürtigen Holländer als mürrisch abzustempeln: Der Mann kann auch lachen – wir haben das Beweisfoto!
Ertappt: Chef Cooky (Mitte) gibt sich gerne mürrisch, mit seinem Team lacht er heimlich.
>> Die Tour de Swiss Deluxe Hotels geht morgen weiter im Four Seasons Hotel de Bregues in Genf.
