Text: Caroline Micaela Hauger

Leading Quality Trails! «S'Berner Oberland isch schön.» Das wusste schon das Vogel-Lisi im berühmten Schweizer Mundart-Klassiker. Noch viel schöner ist der Kanton Bern, wenn man ihn zu Fuss bereist. Über 300 Kilometer Wanderwege warten auf der neuen ViaBerna. Je nach Länge und Schwierigkeitsgrad sind 20 Etappen kombinierbar. Das sorgt sogar international für Furore: Als erster Schweizer Fernwanderweg wurde die ViaBerna mit dem europäischen Zertifikat «Leading Quality Trails» ausgezeichnet. Der Trip garantiert einen durchgehend hohen Standard auf naturnahen Wegen, was für landschaftliche Abwechslung und entschleunigte Momente sorgt. Unterwegs stehen Unterkünfte, Restaurants, Beizen, Museen, Informations- und Sportmöglichkeiten bereit. Auch ein Gepäcktransport von A nach B ist buchbar.

Auf und davon SI 21 - Via Berna

Die Etappe 15 der ViaBerna führt von der Schynige Platte vorbei am idyllischen Bachalpsee nach Grindelwald-First.

Die Baelliz Bruecke mit Schloss Thun im Hintergrund.

Im 1190 erbauten Schloss Thun mit seinem historischen Rittersaal kann man sogar übernachten.

20 Etappen, 1000 Glücksmomente. Bellelay ist Ausgangspunkt der ViaBerna (Unterkunft-Tipps: Hôtel de l'Ours, Auberge de Bellelay). Vom kleinen Ort kann man entlang von Moorlandschaften, Wäldern und Weiden die Schönheit des Jura geniessen und alten Geschichten lauschen. Ziel der ersten Etappe ist Tramelan. Im Mittelland führt die Uferwanderung entlang der Aare. «Gang doch e chli der Aare naa, dere schöne, schöne, schöne grüene Aare naa», singt die Berner Band «Stiller Has». Am Weg liegen wilde Auenlandschaften, die reizvolle Flussmündung der Saane, das stillgelegte Kernkraftwerk Mühleberg, der beliebte Wohlensee.

«Ghakets», Châteaubriand, «Sommerkracher». Gut essen kann man im Hotel Krone im malerischen Aarberg. Chef Pascal Netzer serviert Salatbowls, Tatar, Kronen-Burger und Kronen-Käseschnitte, Ghakets mit Hörnli; das Châteaubriand ist die Hausspezialität. Für süsse Träume sorgt der Landgasthof Bären in Frauenkappelen. In der Gaststube gibt es «Sommerkracher»: Siedfleisch, Spareribs oder eine «Vitaminbombe» mit rohem Saisongemüse, gekochtem Saisongemüse, Leinsamen und Kernenmix.

Hoch, höher, Höhenrausch. Dem Himmel ganz nah fühlt man sich auf Etappe 14. Sie führt von Isenfluh auf die Schynige Platte. Besonders bei Hochwasser bildet der Zusammenfluss der Schwarzen Lütschine und Weissen Lütschine bei Zweilütschinen einen imposanten Anblick! Am Ziel der Wanderung wartet ein exklusives Panorama. Star hier oben ist der botanische Alpengarten auf 2000 Metern Höhe. Paul Brunner und sein Team pflegen ihn mit Hingabe – und geben Einblick in die heilende Kraft der 650 Pflanzen. Den feinen Znacht geniesst man im Berghotel Schynige Platte auf 1967 Metern: attraktive Dine & Sleep-Angebote, «Grosi’s Älplermagronen» mit Speck, Kartoffeln, Röstzwiebeln und Apfelmus Das letzte Stück der ViaBerna endet auf dem Sustenpass. Dabei lässt sich die alte Passstrasse erwandern, immer tiefer taucht man in die urtümliche Berglandschaft ein. Kraft tanken kann man im Hotel Restaurant Gadmer Lodge in Gadmen. Auf dem Sustenpass checkt man im Berghotel Steingletscher ein.

Naturdenkmäler. Und Biel für Gourmets! Die ViaBerna bietet auf Schritt und Tritt spannende Attraktionen, wie der Windpark Mont Crosin, die Bergketten von Faulhorn und First, die Städte Biel und Bremgarten. Biel rüstet kulinarisch heftig auf: Christoph Aeby im «Du Bourg» ist GaultMillaus «Entdeckung des Jahres» (15 Punkte), Corentin Rérat startet im Rooftop-Restaurant des Hotels Elite durch (Restaurant Repas, 14 Punkte).

Thun entdecken: Das Schloss und die Restaurants. Von ihrer gemütlichen Seite zeigt sich Thun mit seiner mittelalterlichen Altstadt. Ein Besuch im Schloss darf nicht fehlen. Das Wahrzeichen stammt aus dem zwölften Jahrhundert und versetzt die Besucher mit seinem restaurierten Rittersaal in Staunen. Wer will, kann hinter dicken Mauern übernachten. GaultMillau-Empfehlungen für Thun: «Dampfschiff» (13 Punkte), «Seepark» mit Dominik Sato (16 Punkte) und neu «Da Domenico» (13 Punkte). Die ViaBerna macht auch halt in der Bundeshauptstadt. Unter den Lauben, der längsten gedeckten Einkaufsmeile Europas, macht Einkaufen Spass. Die Altstadt gehört zum Unesco-Weltkulturerbe. Beliebtestes Fotosujet: der Zytglogge, der zu jeder vollen Stunde mit seinem Figurenspiel begeistert. Feinschmecker kommen auf der Tour ebenso auf ihre Kosten, wie City-Fans. Drei Berner Openair-Tipps von GaultMillau: «Easy Lunch» in der Steinhalle, Trendküche auf der Terrasse des Casinos Bern, Lilly’s Libelle (Cocktails, Pinsas & Plättli).

Via Berna, «Maison de la Tête de Moine», Bellalay

Im «Maison de la Tête de Moine» in Bellelay kann man die Herstellung des Käses hautnah miterleben.

Das «Tête de Moine»-Geheimnis. Zurück nach Bellelay im Berner Jura. Die «Maison de la Tête de Moine» sollte man besuchen. Am Geburtsort der würzigen Spezialität taucht man in die 800-jährige Geschichte ein. Wie werden die perfekten Käseröschen aus dem Tête de Moine AOP gezaubert? Bei einer Verkostung wird das Rätsel gelüftet: Mit dem berühmten Hobelgerät, das Nicolas Crevoisier 1982 erfunden hat!

 

>> www.madeinbern.ch

 

Fotos: David Birri, MAMO Photography, André Meier, Digitale Massarbeit, Lucia Hunziker, Kurt Reichenbach, Thomas Buchwalder, Giuillaume Perret, HO