Text: Urs Heller

Facelift in der «Belle Etage». An der Aussicht ist nix zu bemängeln. Das Art Deco Hotel «Montana» liegt majestätisch über der Stadt, und mit dem klapprigen Schräglift ist man in nur 60 Sekunden unten am Ufer des Vierwaldstättersees. Die Hotelzimmer wurden 2022 auf den neuesten Stand gebracht, selbst zweistöckige Suiten fehlen nicht. Anfangs Januar blieben die Gäste draussen und der Bautrupp kam rein: In nur zehn Tagen kriegte die Restaurant- & Bar-Etage ein tolles Facelift. Hausarchitektin Ina Rinderknecht hat einen prima Job gemacht. Das gute alte «Montana» wirkt frischer, aufgeräumter, leichter, lifestyliger. So geht Hotel-Design 2.0! Die Beautykur durfte etwas kosten: Zwei Millionen Franken, investiert in nur zehn Tagen.

Hotel Montana, Luzern © HO Penthouse Spa Suiten, Scala Restaurant, Terrasse, Art Deco Hotel Montana, Luzern © HO

Erfolgreich unterwegs, smart aufgefrischt: Das Art Deco Hotel Montana in Luzern.

Johan Breedijk, Chef, Take away Montana to go im Art Deco Hotel Montana in Luzern, LU © HO

Riesiges Restaurant und trotzdem gute Qualität: Executive Chef Johan Breedijk.

Der Kronleuchter aus Wien. «Soignez les détails», lautete wohl die Ansage. Die neuen Stühle etwa sehen nicht nur hübsch aus, sie sind auch sehr bequem. «Damit die Restaurant-Gäste sitzen bleiben und sich zum Essen noch eine zweite Flasche Wein gönnen», lacht Hoteldirektorin Miriam Böger. Was fehlte, wurde beschafft: Sofas, Loungesessel, moderne Leuchten. Die altehrwürdigen Kronleuchter hängen jetzt in der Louis-Bar; ein Prachtexemplar brachte ein Gast aus Wien mit.

Art Deco Hotel Montana in Luzern, LU

Hemingway Lounge: Rum, Cigars, Seesicht.

Art Deco Hotel Montana in Luzern, LU

Starter Kit: Baguette, zweierlei Butter, Olivenöl.

Art Deco Hotel Montana in Luzern, LU

Breedijk-Style: Trio vom Lamm, Thymian-Honigjus.

130 Single Malts & 60 Rum. Zur Montana-DNA gehören die «Hemingway Lounge» und die «Louis Bar». Beim «Louis» gibt es 130 verschiedene Single Malt Whiskys, darunter auch Raritäten wie der «Black Bowmore». Wöchentliche Jam-Sessions und Konzerte gehören fix zum Programm. Der geschwungene Bartresen wirkt noch eleganter als vorher. In der «Hemingway Lounge» greifen die Zigarrenraucher ungestört zu den dicken Dingern. Die Auswahl im Glasturm ist ordentlich, die furchterregenden Lüftungszylinder wurden entfernt und durch eine moderne Lösung ersetzt. Im Angebot stehen über 60 Sorten Rum aus Zentral- und Südamerika. Auch die Reception sieht jetzt aus «wie neu».

«Breedijk’s Choice im «Scala». Im 15-Punkterestaurant Scala ist das Interior neu, in der Küche bleibt alles beim Alten. Der «Alte» heisst Johan Breedijk, ist der Langzeit-Chef im Haus und ist am glücklichsten, wenn man das Menü «Breedijks Choice» ordert: Thunfisch mit Entenleber und Tropeazwiebel-Wan Tan, Pici mit Meeresfrüchten, Glattbutt mit Fenchel. Rindsfilet mit Gorgonzola. Unsere «Choice»: Vitello tonnato für Fortgeschrittene! Hauchdünne Kalbfleisch-Tranchen, Tuna aus dem Espuma-Bläser, Radiesli-Scheiben fürs «Knackige». Die weissen Tischdecken sind verschwunden. Auch Traditionalisten werden sich daran gewöhnen.

>> www.hotel-montana.ch
 

Fotos: HO