Fotos: Valeriano Di Domenico

Ein wehmütiger Moment. Mitten im Jelmoli Food Market stehen sie in Reih und Glied. Aufgestapelt auf einem Podest. Die Panettone. 10’000 Stück sind es an der Zahl. 45 verschiedene Sorten, 120 unterschiedliche Verpackungen von 15 Brands. Und trotzdem schauen Thierry Bromberger, Leiter Food und Gastronomie im Jelmoli, und Periklis Stavrou alias «Mr. Panettone» etwas wehmütig auf die Auslage. «Es ist das letzte Mal, dass wir die Panettone verkaufen, das letzte Mal Weihnachten im Jelmoli», sagt Periklis Stavrou. Auch sein Chef ist betrübt. «Ich bin wirklich traurig. Aber fürs Foto lachen wir trotzdem», so Bromberger.

07.11.2024; Zürich: Jelmoli Food Market: Thema Panettone. © Valeriano Di Domenico

Panettone, wo das Auge hinreicht. Die Brotkuchen stapeln sich mitten im Jelmoli Food Market.

Die grösste Auswahl weit und breit. Ja, das Traditionswarenhaus Jelmoli schliesst seine Pforten Ende Februar. Und ja, das ist ein Verlust für die Innenstadt und ganz Zürich. Doch das ist kein Grund, nicht nochmals richtig Gas zu geben, wenn es um Panettone geht. Die beiden Liebhaber des süssen Brotkuchens sind zuversichtlich. «Wir mussten die Panettone ja bereits im Sommer bestellen. Und man kann nicht nochmals nachbestellen.» 10’000 Stück, das schien den beiden eine optimale Menge, um den Kundinnen und Kunden eine tolle Auswahl zu bieten, aber auch nicht darauf sitzen zu bleiben. «Unsere Panettone-Kunden sind wirklich sehr treu. Und in der Schweiz bietet niemand diese Dimensionen an», sagt Bromberger. 

07.11.2024; Zürich: Jelmoli Food Market: Thema Panettone. Periklis Stavrou beim Panettone-Stand im Jelmoli Foodmarket. © Valeriano Di Domenico

Er ist der Mann, der die Tausenden Panettone organisiert: «Mr. Panettone» Periklis Stavrou.

07.11.2024; Zürich: Jelmoli Food Market: Thema Panettone. © Valeriano Di Domenico

Beliebt bei Bromberger und Stavrou: Panettone mit Moscato.

Klassisch, mit Moscato oder Pistazien? Doch was soll man denn nehmen, bei der grossen Auswahl? «Mein Lieblingspanettone ist der mit Moscato», sagt Stavrou. «Nein, das ist mein Lieblingspanettone.» – «Gut, dann ist halt der mit Pistacchio mein Favorit!» Pistache-Panettone gibt es von verschiedenen Produzenten. Der von Bonfissuto ist ganz neu im Sortiment. «Das sind zwei Brüder aus Sizilien, die alles in feinster Handarbeit produzieren und Wert auf eine lange Teigführung legen», sagt Stavrou.

Zabaione, Tiramisu oder Olivenöl. Zum Glück sind die Geschmäcker verschieden. «Die Bestseller sind sicher die klassischen Panettone mit kandierten Früchten», erklärt Stavrou. Doch längst nicht alle mögen kandierte Früchte. Alternativen gibt es genug. Mit Schokolade, Zabaione, Tiramisu oder Aceto Balsamico. Einige werden mit Olivenöl statt Butter gemacht. «Und wir haben sogar einen veganen Panettone. Die Nachfrage ist zwar nicht riesig, aber dennoch immer grösser», erklärt Stavrou. 

07.11.2024; Zürich: Jelmoli Food Market: Thema Panettone. © Valeriano Di Domenico

Kauft man vor allem wegen der Dose: die Panettone von Dolce & Gabbana.

07.11.2024; Zürich: Jelmoli Food Market: Thema Panettone. Thierry Bromberger beim Panettone-Stand im Jelmoli Foodmarket. © Valeriano Di Domenico

Auch wenn es das letzte Mal ist: Thierry Bromberger macht den Qualitätstest bei Dolce & Gabbana.

Für Liebhaber: mit Schnaps. Ein Nischenprodukt, das sich aber dennoch grosser Beliebtheit erfreut, ist Panettone mit Schuss. «Der Grappolone ist ein toller Panettone mit Grappa. Den gibt es schon ewig. Und jetzt gibt es neu auch einen mit Gin. Den Ginettone», sagt Bromberger fasziniert. Und ein Panettone darf auch an Weihnachten 2024 nicht fehlen. Der von Dolce & Gabbana. «Als wir im Sommer die Bestellung aufgeben wollten, sahen wir, dass es gar keine neue Sorte gibt. Da haben wir reklamiert. Und dann haben sie einen neuen Panettone mit kandierten Mandarinen kreiert.» Der Designer-Panettone schmeckt intensiv nach Mandarine, ist leicht bitter und äusserst fluffig. «Ich finde ihn gut. Aber den Panettone von Dolce & Gabbana kauft man ja nicht wegen des Geschmacks, sondern wegen der Dose», so Bromberger.


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