Text: David Schnapp Fotos: GettyImages, Keystone, Lucia Hunziker, Filip Zuan

«Mirazur» in Menton heisst 2019 das beste Restaurant der Welt – jedenfalls wenn es nach dem Rating der «World’s 50 best Restaurants» geht. Die so genannte San-Pellegrino-Liste wird seit 2003 vom britischen «Restaurant Magazine» herausgegeben. Mit dem gebürtigen Argentinier Mauro Colagreco ist im 18. Jahr ein Koch aus Frankreich ganz oben – erstmals in der Geschichte der Liste. Das «Noma 2.0» schafft es auf Platz 2, der legendäre Grillmeister Victor Arguinzoniz vom «Etxebarri» auf Platz 3. Hier die Top Ten:

1. Mirazur (Menton)
2. Noma (Kopenhagen)
3. Asador Etxebarri (Atxondo)
4. Gaggan (Bangkok)
5. Geranium (Kopenhagen)
6. Central (Lima)
7. Mugaritz (San Sebastian)
8. Arpège (Paris)
9. Disfrutar (Barcelona)
10. Maido (Lima)

Italian-Argentinian chef Mauro Colagreco works in the kitchen of the "Mirazur" restaurant on the French riviera city of Menton on April 13, 2019. - Mauro Colagreco was awarded three Michelin stars on January 21, 2019. (Photo by VALERY HACHE / AFP)        (Photo credit should read VALERY HACHE/AFP/Getty Images)

Ein Argentinier in Frankreich und das beste Restaurant der Welt: Mauro Colagreco im «Mirazur».

Neue Zeitrechnung. Bei der umstrittenen, aber medienwirksamen Hitparade der World’s 50 best Restaurants hat eine neue Zeitrechnung begonnen. Mit der Ausgabe 2019 wird erstmals eine Hall of Fame geschaffen. Unter dem Titel «The Best of the Best» firmieren sämtliche bisherigen Sieger, darunter der Schweizer Daniel Humm, dessen «Eleven Madison Park» 2017 das beste Restaurant der Welt war. Er schaue der Show deshalb «sehr entspannt zu», berichtet Humm aus Singapur.

 

Schädliche Dynamik. Dem Vernehmen nach haben sich einige der früheren Sieger wie Massimo Bottura oder die Roca-Brüder gegen die ihrer Meinung nach schädliche Dynamik der Liste gewehrt. Die Resultate schwanken teilweise von Jahr zu Jahr stark, was sowohl Gästen als auch Mitarbeitern nur schwer zu erklären ist. Warum ist Botturas «Osteria Francescana» zum Beispiel 2016 Nummer eins, ein Jahr darauf nur noch auf dem zweiten Platz und dann wieder ganz oben? Das wirkt eher zufällig als logisch erklärbar. Ob die neue Mechanik die Glaubwürdigkeit der Liste erhöht, ist allerdings ziemlich offen.

Moskau und Lima. Jedenfalls wirkt es nicht ganz schlüssig, dass unter den zwanzig besten Restaurants der Welt gleich zwei Moskauer Lokale («White Rabbit», 13, und «Twins Garden», 19) sind. Oder gleich zwei aus Lima, der Hauptstadt von Peru: Central (6) und «Maido» (10), während das «Hôtel de Ville» des Schweizers Franck Giovannini nicht unter den weltbesten 50 auftaucht, auf anderen Listen aber auf den ersten Plätzen zu finden ist.

 

Auszeichnung für Caminada. Einen grossen Auftritt hatte in Singapur immerhin ein Schweizer: Andreas Caminada. Er kochte am Vortag der grossen Show ein 4-Hands-Dinner im «Corner House» mit seinem lokalen Kollegen Jason Tan. Abends fand das traditionelle «Chef’s Feast» statt, wo Singapurer Street Food serviert wurde. Und schliesslich lief auch die Award Show im ikonischen «Marina Bay Sands» selbst für Caminada ziemlich gut, er wurde mit dem «Sustainable Restaurant Award» ausgezeichnet und liegt immerhin auf Rang 50 der Liste.

 

>> Die Liste der World’s 50 best Restaurants