Text: Urs Heller Fotos: Olivia Pulver

Fünfgänger unter Palmen. Der Mann hat’s gut! (Fast) alles, was Sascha Behrendt für seine 14-Punkte-Küche braucht, gedeiht im Haus. Im warmen Wasser aus dem Innern des Lötschberg-Tunnels tummeln sich 80 000 Störe. Deren Kaviar ist bei Kennern sehr beliebt; dass die Qualität jedes Jahr besser wird, hat sich herumgesprochen. Behrendt hat beim schwarzen Gold die Qual der Wahl: «Osietra ist mein Favorit.» Im Restaurant «Tropenhaus» in Frutigen gibt es mittags ein gutes und schnelles Menü. Abends gibt die Viermann-Brigade dann Vollgas. Serviert wird wahlweise unter Palmen. Oder im Restaurant. Der Preis ist äusserst attraktiv: Fünf Gänge für 96 CHF, Kaviar inbegriffen!

Tropenhaus Fruttigen MondoVino Al Dente

Dinieren unter Palmen: Im Tropengarten gibt's einen attraktiven 5-Gänger inkl. Kaviar für 96 CHF!

Felchen in der Bärlauch-Nage. Der Kaviar-Gang im Frühlingsmenü? Felchenfilets aus Frutigen, kurz in der Salzlacke, soft gegart und in einer Bärlauchnage serviert. Dazu: Kartoffeln, Morcheln – und fünf Gramm Osietra. Auch der Zander, für die Vorspeise zu Tatar geschnitten, stammt aus den eigenen Becken. Das «Behrendt-Package» dazu? Kohlrabi, Ponzu, Jalapeno. Fisch Nummer 3, den Stör, gibt es als Tandoori, mit Papaya und Kokosmilch-Schaum.

Luma, Holzen & Chrummbaum-Wagyu. Das «Tropenhaus» ist ein Gourmet-Restaurant, das zunehmend auch Gäste von weither anlockt. Und Behrendt ist ein ein Gourmet-Koch. Also kauft er mit höchsten Qualitätsansprüchen ein. Luma und Holzen sind seine Hauptlieferanten, und die Familie Lang auf dem Hof Chrummbaum in Hellbühl LU seine neueste Entdeckung. Wagyu-Rinder werden gezüchtet. Der Chef kauft auch die B-Stücke: «Entrecôte und Filet rosa braten ist ja nicht gerade die ganz grosse Herausforderung. Ich mag die geschmorten Stücke ganz besonders.» Im Frühlingsmenü gibt es Duo vom Luzerner Wagyu: Zarte Bäggli und Flanksteak. Der Chef: «Das Flank wird mariniert und zuletzt noch auf einem kleinen Grill mit japanischer Holzkohle fertig gegart.»

Dessert aus dem Tropengarten. Fürs Dessert kann sich die Brigade im Haus bedienen. Im «Tropenhaus» wachsen Guave, Ananas, Zwergbananen, Pandan und noch viel mehr. Gepflückt werden sie erst, wenn sie vollkommen reif sind. Die Desserts auf der aktuellen Karte: «Variation von der Guave». Und: «Matcha mit Shiso, weisser Schoggi und Gurke». Wer auf dem Weg ins Wallis am Tropenhaus Frutigen achtlos vorbeifährt, ist selber schuld. GaultMillau empfiehlt einen Boxenstopp.

 

>> www.tropenhaus-frutigen.ch