Text: Kathia Baltisberger Fotos: Marcus Gyger
Besser als zu Hause. Die Stammgäste des Restaurants Bad Osterfingen mussten während dem Lockdown auf ihre geliebten Spätzli verzichten. Doch manche wussten sich selbst zu helfen. «Einige haben versucht, in dieser Zeit unsere Spätzli nachzukochen», erzählt Chef Michael Meyer. «Sie berichteten dann, dass es zwar nicht schlecht war, aber meine seien schon besser.» Glück gehabt! Die Gäste kehren deshalb wieder im 13-Punkte-Lokal in Osterfingen ein und geniessen die schattigen Plätze im lauschigen Garten des Lokals.
Grosses Bild oben: Michael, Ariane und Lukas Meyer
Bei den Spätzli wird nicht experimentiert. Die Gäste würden es sofort merken.
Jetzt auf der Karte. Während anderen Ortes die Chefs eifrig neue Karten schreiben und an neuen Gerichten tüfteln, ist der Fall hier klar: Die Hauptgänge lauten Kalbsleberli mit Rösti, Rahmschnitzel mit Spätzli, Schweinskotelett mit Pommes Frites. «Da sind wir ein bisschen stur», sagt Michael Meyer. Das hat keineswegs etwas mit fehlender Innovation zu tun. Meyer macht die Klassiker einfach so gut, dass die Gäste ihn wohl lynchten, würde er plötzlich etwas anderes servieren. Auch an den Rezepturen wird nicht geschraubt. Die Spätzli sind gewissermassen sakrosankt! «Die Gäste sind so darauf fixiert, das gäbe eine Katastrophe, wenn wir etwas ändern würden.» Allerdings änderte Meyers Müller kürzlich etwas am Mehl. «Das war feuchter und wir mussten erst mal merken, dass es so weniger Wasser braucht für die Spätzli.»
Raffinierte Vorspeisen. Ein bisschen Innovation darfs aber trotzdem sein. Sohn Lukas Meyer arbeitet seit ein paar Jahren im Betrieb und ist verantwortlich für die Vorspeisen und die Desserts. «Er macht immer wieder etwas Neues. Und die Gäste sind da auch offen, probieren die Sachen gerne», schwärmt Vater Michael. Aktuell gibt’s Eierschwämmli, hausgebeizter Lachs oder Entenleberterrine. Und mit seinem Schoggisorbet macht Lukas sogar Veganer glücklich.
Klassischer Hauptgang von Michael Meyer: Kalbsmedaillons an Champignonsauce mit Bohnen und hausgemachten Spätzli.
Das sagt der GaultMillau: «Man sitzt im historischen Bad in der Gaststube oder bei schönem Wetter im lauschigen Garten unter alten Bäumen. Da sucht man sich einen Cru aus, der natürlich vom angegliederten Weingut stammen muss.» Übrigens: Hier ist nur Bares Wahres. Kredit- und andere Karten werden nicht akzeptiert. Wer seit Corona aber permanent ohne Bargeld unterwegs ist, kriegt trotzdem etwas zu essen. «Wir geben jedem einen Einzahlungsschein, selbst wenn er noch nie hier war.»
Bad Osterfingen
13 Punkte
Zollstrasse 17
8218 Osterfingen
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