Text: Urs Heller
Birlo, Sawyere, Achtien. Was für ein Start ins neue Jahr! Mitja Birlo («Koch des Jahres 2022») meldet sich im «7132 Vals» ab. Dietmar Sawyere hat in «The Chedi» Andermatt gekündigt und übernimmt einen alten Landgasthof in Dallenwil NW («Kreuz»). Und jetzt kommt es auch im «Vitznauerhof» zu einem unerwarteten Wechsel: Superstar Jeroen Achtien (grosses Bild oben, 18 Punkte) kocht im «Sens» am Vierwaldstättersee nur noch einen Sommer lang. Alle drei Chefs hinterlassen grosse Lücken. Die General Managers sind gefordert. Das Chef’s-Karussell dreht so heftig wie noch nie.
Dreisterne-Restaurant in Holland. Jeroen Achtien wird Chef in einem Dreisterne-Restaurant in Holland, auch seine Partnerin Sanne heuert mit ihm in der alten Heimat an. Er übernimmt das Dreisterne-Restaurant «Manoir Inter Scaldes» von Jannis Brevet in Zeeland. «Eine Chance, die sich Jeroen wohl nicht entgehen lassen konnte», sagt «Vitznauerhof»-Chef Raphael Herzog, «ich verliere damit nicht einen Chef, sondern auch einen guten Freund.» Ob die eingespielte Brigade in Vitznau bleibt, ist noch offen. Denkbar ist für Herzog auch ein Konzeptwechsel. Den braucht’s auch für sein «Pop up»: Claudia Canessa (jetzt im «Kulm» St. Moritz) kehrt nicht mehr in die Innerschweiz zurück.
Von Erfolg zu Erfolg. Jeroen Achtien kam 2018 als «Mister Unbekannt» in die Schweiz. Aber mit erstklassigen Referenzen: Er war der wichtigste Mann in Jonnie Boers Dreisterne-Brigade im «De Librije» in Zwolle und startete in Vitznau durch: 2019 «Entdeckung des Jahres» bei GaultMillau, 2022 «Aufsteiger des Jahres». Auch sein erstes Expansionsexperimente ist ein Erfolg: Jeroen eröffnete zusammen mit Christian Vogel das Restaurant «Birdy’s by Achtien». Brasserie-Küche an den Tischen, Fine Dining am Wochenende am Bar-Tresen. Dieses vielversprechende Projekt wird weitergeführt. Foodies sollten im Sommer nochmals bei Jeroen im «Sens» reservieren: Seine Küche ist ausserordentlich gut, das Ambiente im Restaurant und auf der Seeterrasse wunderbar entspannt.
Fotos: Thomas Buchwalder, Caspar Martig, Digitale Massarbeit, Patricia Mulder