Nur noch 14 Wochen! «Nach 35 Jahren in der Gastronomie verspüren wir Lust auf ein anderes Leben», sagen drei, die zusammen durch dick und dünn gingen: Starchef Martin Surbeck, Gastgeberin Patricia Lackner und Küchenchef Ken Nakano. Das ist ihnen selbstverständlich zu gönnen. Fehlen werden sie uns trotzdem! Die Abschiedsparty dauert genau 14 Wochen. Und wie immer ist auch auf der letzten Runde eine typische Prise Surbeck-Schalk dabei. Hauptgang im Farewell-Menü: Geschnetzeltes nach Zürcher Art. Auf Surbecks Interpretation darf man gespannt sein. Unbedingt reservieren!
Kochen mit Kontinuität! Martin Surbecks Talent blieb nicht lange unentdeckt. Der verstorbene legendäre GaultMillau-Herausgeber Silvio Rizzi hat ihn damals im «Tübli» an der Limmat entdeckt, gefordert und gefördert. 1994 ein erster Ritterschlag: «Koch des Jahres»! Seit 13 Jahren ist Surbeck wieder zurück in Zürich. In seinem Restaurant «Bar Sein» an der Bahnhofstrasse ist Kontinuität Trumpf: 13 Jahre lang 17 Punkte vom GaultMillau, dazu ein Stern von Michelin! Sein Partnerin Patricia Lackner: «Ein Rückzug auf Raten kam für uns nie in Frage. Wir geniessen es, auf dem Höhepunkt unseres Schaffens abzutreten.»
Trendsetter Surbeck. Martin Surbeck drängte nie ins Rampenlicht. Ein Trendsetter ist er trotzdem. Einen «Vegi-Fünfgänger» gibt’s bei ihm seit 30 Jahren. Und deftig geht auch: Entenleber, Bauchspeck und Saucisson sind in seinem Restaurant Standardgerichte. Auch in den letzten 14 Wochen: «Best of Sein» ist angesagt, und natürlich will auch der Weinkeller geleert sein: Die Aktion «Spitzenweine zu Tiefstpreisen» wird dieses Vorhaben beschleunigen.
Segelschiff statt «Sein». Und nach der grossen Farewell-Party? Martin Surbeck und Patricia Lackner sind begeisterte Segler. Ihr Boot liegt in der Adria vor Anker und soll der neue Lebensmittelpunkt werden.
Der GaultMillau sagt Dankeschön! Wir ziehen den Hut vor einer grossen Karriere, bedanken uns für eine gute Zeit und wünschen alles Gute! Dass sich nach 18-Punkte-Chef Hans-Peter Hussong («Wiesengrund», Uetikon am See) jetzt noch ein zweiter grosser Koch in den Ruhestand abmeldet, ist keine gute Nachricht.