Glückwunsch, Anton Mosimann! Empfang im «Bellevue Bern», «en présence de Monsieur le Conseiller fédéral Guy Parmelin»: Bundesbern ehrt fünf Schweizer Köche, allen voran den «Mann mit der Fliege», Chef Anton Mosimann. «Le plus british des soleurois», sagt Guy Parmelin. Mosimann, über Jahrzehnte hinweg Vertrauenskoch des englischen Königshauses und VIP-Chef für fünf verschiedene Premierminister, kriegte die Auszeichnung «Mérite culinaire d’honneur 2021»; letztes Jahr war die Reihe an Fredy Girardet. Gentleman Mosimann kennt sich aus mit Titeln: Königin Elisabeth II. ehrte ihn bereits 2004 mit dem «Order of the British Empire». Jury-Präsident Franck Giovannini: «Wir freuen uns, dass der Bundesrat die Arbeit von uns Köchen ehrt.» Noch ist der Titel nicht etabliert im Land: Zwei der Ausgezeichneten (Andreas Caminada, Rebecca Clopath) waren nicht in Bern.
Lorenzo Albrici & Pierre-André Ayer. «Oscar für ein Lebenswerk»? Zwei der ausgezeichneten Köche stehen bereits seit Jahrzehnten am Herd und prägen die Gourmet-Szene ihrer Region. Lorenzo Albrici ist der Patron in der «Locanda Orico» in Bellinzona. Seine hervorragende Küche ehrt auch seinen Lehrmeister: Frédy Girardet. Pierre-André Ayer führte lange das «Le Pérolles» in Fribourg, startet jetzt an neuer Adresse unter gleichen Restaurant-Namen nochmals durch, unterstützt von seiner Frau Françoise und Sohn Julien. Der Chef engagierte sich immer für die ganze Branche, war Präsident bei den «Grandes Tables de Suisse» und den «Jeunes Restaurateurs».
Andreas Caminada & Rebecca Clopath. «Mérites culinaires» auch für zwei Bündner Köche. Andreas Caminada prägt eine ganze Generation von Köchen, residiert auf Schloss Schauenstein in Fürstenau (19 Punkte, drei Sterne), eröffnete Restaurants in Bad Ragaz, St. Moritz, Zürich und Bangkok. Er hat soeben seine eigene Zeitschrift herausgegeben: «Caminada. Das Magazin» (www.caminadamagazin.ch). Rebecca Clopath empfängt ihre Gäste im elterlichen Hof in Lohn, sammelt Kräuter auf den umliegenden Wiesen, pflückt im eigenen Garten essbare Blumen, verwendet wenn immer möglich eigene Produkte (26 Kartoffelsorten!) und holt sich mit ihrer leidenschaftlichen Arbeit sehr viel Applaus. Geprägt haben sie zwei Lehrmeister, die dem Zeitgeist um Jahre voraus waren: Der «Chrüteroski» (Oskar Marti) und der «Hexer» (Stefan Wiesner). Swiss Wine feierte mit: Direktor Nicolas Joss überreichte den Preisträgern eine Magnum der Frères Dutruy: Gamay Les Romaines 2018, das Spitzenprodukt der beiden Top-Winzer aus Founex VD.