Text: Urs Heller
Sophia Loren & Audrey Hepburn. Die beiden Schauspielerinnen hatten vieles gemeinsam. Sie eroberten Hollywood. Sie assen fürs Leben gerne. Sie schrieben Kochbücher. Und sie waren Stammgäste auf dem Bürgenstock. Ihr Rückzugsort: Die romantische Terrasse des Golfclubs. Die Bürgenstock-Manager blätterten in den Archiven – und widmen den zwei Diven jetzt ein eigenes Restaurant: Die «Osteria Alpina». Die Karte? Nicht glamourös wie die Stars. «Cucina casalinga» - so wie sie Sophia und Audrey geliebt haben.
Spaghetti Pomodoro Audrey. Audrey Hepburn, die auf dem Bürgenstock auch Golf spielte, kriegt auf der Clubhaus-Terrasse ihr eigenes Gericht: «Spaghetti Pomodoro alla Audrey». Mit hausgemachtem Tomatensugo, Grana Padano und Gartenkräutern. Strozzapreti gibt es auch: Mit Lachs und jungem Spinat. Und die «Piccata alle milanese»? Die hat Culinary Director Mike Wehrle «getunt»: Filet vom Wiesenschwein steckt drin. Empfehlung für heisse Sommertage: «Grande Antipasto»! Tessiner Prosciutto von der Alpe Piora (16 Monate gereift), Mortadella, Salami, Taleggio, Gorgonzola, Grana Padano, Oliven, getrocknete Tomaten, Artischocken. Und klar: Am Burger führt auch in der «Osteria Alpina» kein Weg vorbei; Chili-Mayo und Vollmond-Frites gibt es dazu. Das kleine Restaurant ist vom Resort aus mit einem kurzen Fussmarsch zu erreichen; auch Nicht-Golfer sind willkommen.
Büffel mit 230 Kilos Schlachtgewicht! Im Bürgenstock-Resort ist der Bulle los! Culinary Director Mike Wehrle und Manuel Zünd, sein sehr begabter Küchenchef im «Oak Grill & Pool Patio», haben bei der Familie Villiger in Sins AG einen Wasserbüffel gekauft: 230 Kilos Schlachtgewicht! Verwertet wird das ganze Tier: Filet und Rib-Eye kommen zum Reifen drei Wochen in den Dry-Age-Schrank, Salami, Salametti, Pastrami und Trockenfleisch werden in verschiedenen Outlets eingesetzt, kommen auch in den bei Bürgenstock-Gästen sehr beliebten Picknick-Korb. Unsere «Büffel-Gerichte», serviert am fantastischen, nierenförmigen Pool: Wasserbüffel-Tatar und Wasserbüffel-Rib Eye. Bewundernswert die «Beilagen», beim Rib Chimichurri, handgezupfte Bio-Rüebli, Bio-Zitrone, zweierlei Albula-Kartoffeln: «Die gute Emilie» mutierte zu einem Kartoffelstock nach alter Schule, aus der blauen Kartoffeln entstehen Chips und Pulver. Schweizer Fleisch prägt die Karte: Kotelett vom Entlebucher Wiesenschwein, Nidwaldner Tenderloin, Lamm-Entrecôte von Nachbar Holzen. Auch sehr gut: Der Brüggli-Saibling, spektakulär geräuchert, mit Buchweizen, grünem Apfel und Stangensellerie.
Mezze von Chef Ashraf. Und Bürgenstock-Wein! So langsam erholt sich das Bürgenstock-Resort von der in Katar verordneten Corona-Schockstarre. Der Katamaran fährt wieder regelmässig zwischen Luzern und Kehrsiten. Auch die «Sharq Oriental Veranda & Sisha Lounge» ist wieder geöffnet. Ashraf Abouissa ist der neue Oriental-Chef im Resort und bittet zum «Panorama-Dining» mit Mezze & Co. «Panorama» ist nicht übertrieben: Die Aussicht über den See nach Luzern und in die Berge ist fantastisch. Das «RitzCoffier» bleibt diesen Sommer geschlossen, der Vertrag mit Signature Chef Marc Haeberlin ist aufgelöst. Überraschungen bei den Getränken: Zwei verschiedene Bürgenstock-Biere gibt es und neuerdings auch einen ersten Wein vom eigenen Rebberg: «Château Palace»; die Solaris-Reben werden auf Schloss Heidegg zu einem einfachen Weisswein verarbeitet.
Online: Attraktive Packages. Wer einen kulinarischen Abstecher ins Resort plant, surft am besten durchs Internet: Man findet die ziemlich dynamischen Öffnungszeiten der einzelnen Restaurants. Und attraktive Packages: Einen «Pool-Side-Lunch» vom XXL-Green Egg im «Oak Grill» (Zweigänger) gibt es für 99 Franken, romantische Schiffsreise von Luzern nach Kehrsiten und Fahrt mit der roten Bürgenstock-Standseilbahn hoch ins Resort inbegriffen.
Fotos: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Gerber, Hans / Com_X-H061-001 / CC BY-SA 4.0, Sarah Vonesch