Text: GaultMillau Schweiz Fotos: Ellin Anderegg
«Moules poulette» aus St. Michel. Richard Beaudoux hat den Luzernern im «Bodu» gezeigt, was eine rechte Brasserie ist. Jetzt powert seine Tochter Nadja Scherrer, ein paar Häuser weiter, mit Blick auf den See. Die perfekte Lunch-Adresse! Moules und Entrecôte sind im «Café de Ville» am Schwanenplatz der Renner. Moules? Bianchi kauft für Nadja die «Bouchots» in der Bretagne ein, genauer in der Bucht von St. Michel. Die «Moules marinières» laufen am besten. Wir mögen die Variante «poulette»: feiner Rahmsud mit Weisswein, hausgemachte Frites. Alternative aus Italien: Frische kleine Mittelmeer-Calamari, verpackt in einen knusprigen Tempurateig.
Hacktätschli & Coq au vin. Entrecôte? Markus Heinzer, der Muotathaler Top-Metzger, liefert; das «Geheimrezept» für die raffinierte Buttersauce haben Vater und Tochter aus dem «Bodu» mitgebracht. Heinzer bereitet auch die riesige Wildbratwurst zu, die mit gebratenen Zwiebeln, grünen Bohnen und einer auffallend guten Rösti serviert wird. Empfehlen kann man auch die Klassiker: Hausgemachte Hacktätschli an einer Cognac-Rahmsauce, Wienerschnitzel (Kalb natürlich), Tatar vom Swiss Premiumbeef. Steht «Coq au vin» auf dem Tagesmenü, sollte man zuschlagen: Güggel, Sauce und die breiten Nudeln sind die Sünde wert.
Richi, der Kellermeister. Oft machen die kleinen Gerichte den Brasserie-Charme aus. Die gibt’s: Couscous-Salat. Hausgemachte Foie gras-Terrine. Elsässer Quiche. Croûte aux Champignons. Salade Niçoise. Die Weinkarte ist noch verlockender: Grosse Bordeaux (Pape Clement 2012, Conseillante 14), kleine Bordeaux (viele deutlich unter der 100-Franken-Grenze), Alion (für 120 CHF!) und Le Serre Nuove von Ornellaia. Klar, wer hier der Kellermeister ist: Richard Beaudoux. Der Patron überwintert tiefenentspannt im warmen Thailand. Er weiss: Nadja schmeisst den Laden auch ohne ihn. GaultMillau-Rating: 13 Punkte.