Text: Urs Heller Fotos: Remy Steinegger
Im Kreis der Circle-Chefs. Schon die Location war beeindruckend: Der elf Hektar grosse Park des Swiss Deluxe Hotels Castello del Sole in Ascona. Angesagt war eine sympathische Sommerparty, aufgebaut wurden ein Dutzend Marktstände, und wie es sich heutzutage gehört, rollten auch noch zwei Foodtrucks vor. Alle Restaurants von Gratian Andas «The Living Circle» schickten ihre Chefs ins Tessin.
Risotto aus dem eigenen «Garten». Mattias Roock war gewissermassen der Hausherr, legte die Latte mit einem wunderbaren Loto-Risotto aus dem eigenen Landwirtschaftsbetrieb und mit seinen berühmten Jakobsmuscheln in einer Yuzu-Dashi schon mal ziemlich hoch. Tino Staub («Widder», Zürich) powerte mit seinem Beef-Salad (Chili, Glasnudeln). Lars Kasperczyk («Buech», Herrliberg) hatte mit dem Klassiker Spargeln & Morcheln Erfolg. Und Cyrille Anizan zeigte an seinem letzten Arbeitstag für den «Storchen» Zürich nochmals sein ganzes Talent: Lammragout, im Hauswein des «Living Circles» geschmort, mit Ziegenkäse-Espuma. Sah so easy aus. War toll im Geschmack!
Ivo Adam & seine talentierten Chefs. Im September steht in Bern eine Art «Eröffnung des Jahres» an: Ivo Adam eröffnet seine vier Restaurants im umgebauten Casino Bern; 78 Millionen hat die Burgergemeinde erwartungsfroh bereits investiert… Zwei seiner Chefs zeigten in Ascona, was man erwarten darf: David Wälti führte ein sanftes Onsen-Ei und knackigen Blumenkohl zusammen, ergänzte die Geschichte mit einem Griff zur Kaviar-Dose. Florian Beetschen liess es stundenlang schmoren. Mit erfreulichem Ergebnis: konfierte Rindshaxe, rote Polenta, Merlot-Zwiebeln.
Marcus Lindners Erbsenschalen. Marcus G. Lindner («Le Grand Bellevue», Gstaad) verzichtet auch bei seinen «Auswärtsspielen» nie auf eine Prise Extravaganza. Diesmal trocknete er Erbsenschalen, «damit es zum Langostino noch etwas «Crunchiges» gibt.» Passionsfrucht und Speck («schön salzig») gab’s auch noch. Ein Lindner-Gericht halt. Sehr gut wie immer.
Marios Salami, Foodtrucks & Big Bottles. «Castello»-General Manager Simon Jenny holte nicht nur Starchefs in den Park. Auch Signor Fernando, «Mastro Salumiere» bei Rapelli, hatte neben einer roten Berkel seinen Auftritt. Er brachte vernünftigerweise nur seinen besten Salami mit, den «Gran Riserva», hergestellt nach dem Originalrezept des längst verstorbenen Firmengründers Mario Rapelli. «Tr3vor» nennt sich ein bärtiger junger Mann, der im Tessin mit seinem Foodtruck Kult ist im Tessin; der geschmorte Kalbsbauch war prima, die «cucunicini» (Bärlauch-Knospen) sorgten für Verblüffung. Und die «Big Bottles»? «Globalwine» schleppte viele Grossflaschen aus 14 Ländern, aber leider nur wenig Winzer an. Die lernt man bei solchen Events eigentlich noch gerne kennen.